Saturday, May 24, 2014

Sebastian Fitzek - Noah

Bislang habe ich drei von Sebastian Fitzeks Psychothrillern gelesen, Der Seelenbrecher, Das Kind und Der Augensammler. Zum Fan bin ich nicht geworden, Der Augensammler war sogar ein echter Flop.
Mit Noah versucht sich Fitzek an einem anderen Genre.
Prämisse: Sieben Milliarden Menschen auf der Erde sind zuviel - zusammen mit dem ruchlosen Umgang mit den verbleibenden Ressourcen ist klar: Das kann nicht gutgehen. Also schließen sich einige wenige elitäre Menschen zusammen und beschließen dies zu ändern. Die Menschheit muss reduziert werden und zwar mit Hilfe einer ausgeklügelten viralen Epidemie, die einen Großteil der Menschheit auslöschen soll. Per Impfstoff werden bestimmte Menschen imunisiert, die man für wertvoll genug hält, zu überleben und den Fortgang der Menschheit zu sichern.
Das wahrhaft Gruselige daran - es klingt gar nicht so abwegig.

Das Ausmaß dieser Verschwörung wird nach und nach von einem Mann aufgedeckt, der zu Beginn des Romans Obdachloser in Berlin ist, eine Schussverletzen und sein Gedächtnis verloren hat. Ab und an quälen ihn Erinnerungsfetzen, die er sich nicht erklären kann, und auf seiner Hand ist Noah tätowiert, sein Name? Eine Zeitungsnachricht, in der nach dem Maler eines neu entdeckten Gemäldes gesucht wird, löst schließlich eine ganz Kette von Ereignissen und Entdeckungen aus, die Noah nicht nur sich aufdecken lassen, wer er ist, sondern auch was es mit der weltweiten Epidemie auf sich hat.
Natürlich gibt es auch hier Fitzek-typische Wendungen, diese wirken aber weitgehed plausibel und dienen dem Fortgang der Geschichte. Anstatt psychische Störungen liegen der Spannung hier relevante Umweltprobleme zugrunde, man will wissen, wie alles geplant und durchgeführt wurde. Erst in den letzten Kapitel verpufft die Spannung schließlich recht willkürlich, denn die Verschwörung scheitert natürlich und danach hängt Noah schließlich in der Luft, es ist nichts mehr zu tun - so endet der Roman.

Verglichen mit Werken vom Meister des Verschwörungsromans, Dan Brown, bleibt Fitzeks Noah blass und unglaubwürdig, ja, vielleicht weniger intelligent, aber der Roman ist dennoch ordentliche Unterhaltung.

Sebastian Fitzek, Noah. Lübbe Audio 2013.

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