Wednesday, March 09, 2005

Norderney 2005


Lehramtsanwärter in den Dünen von Norderney

In der vergangenen Woche fielen die Paderborner Referendare (zwei Jahrgänge, fast 120 Leute + sieben Hauptseminarleiter) auf der schönen Insel Norderney ein. Auf die Frage, wie es war, antworten jetzt im Nachhinein fast alle mit "Kalt!", das trifft es auch ganz gut. Es lag jede Menge Schnee und es wehte der eisige Nordwind (oder kam der doch aus dem Osten?). Wenn wir nur drinnen geblieben wären und brav unser Bierchen getrunken hätten, wäre das ja kein Problem gewesen, aber bereits am ersten Abend schickte man uns allesamt vor die Tür zur Nachtwanderung! Simulation von Klassenfahrtsbedingungen. Wäre eingemummt mit Strumpfhosen, langen Unterhosen, Mützen und Schals ja alles gar nicht so schlimm gewesen, aber es führte uns der Leiter des Nationalparkhauses (Watt, Ihr erinnert Euch...) und der musste natürlich an markanten Punkten immer noch mal stehenbleiben und ein bisschen was erläutern und auf was hinweisen. Oben auf einer der höchsten Dünen stehen und die nächtlich beleuchtete Insel betrachten, vom Wind umtost, das war in der Tat ein echtes Highlight. Brrrr.

Es folgte umfangreiche Projektarbeit und Präsentation derselben, plus das bereits erwähnte Bierchen. Oder zwei. Oder drei. Dann sollte noch wattgewandert werden, was aber nicht stattfinden konnte wegen des zu kalten Wetters, in gefrorenes Watt darf man wohl nicht (?!). Hoffnung glomm auf, aber nein - statt dessen mussten dann alle an der Inselbegehung teilnehmen. Wieder 2 Stunden gehen, stehenbleiben, auskühlen, frieren. Vielleicht hätten wir alle dichter beieinander bleiben sollen...?

Das klingt jetzt alles sehr zynisch, das liegt aber nur daran, dass ich diese Aktionen für meinen gesundheitlich angeschlagenen Zustand verantwortlich mache (u.a. Stimmbandentzündung). Insgesamt fand ich es eigentlich schön, einige der Mitreferendare besser kennenzulernen, einige Kontakte haben sich vertieft, bei anderen hat sich vielleicht auch die Erkenntnis verdeutlicht, das man sich nicht unbedingt besser kennenlernen muss. 20 Leute waren allerdings eindeutig zuviel. Ich glaube, es hat niemand versucht, auch nur ansatzweise alle Namen zu lernen, so dass man sich zurück im Seminar dann immer noch mit "Hallo --- ?" anreden muss.

Um das Thema abzuschließen: Norderney im Schnee ist sicherlich reizvoll, aber im Frühling oder Sommer stelle ich es mir doch angenehmer vor.