Sunday, April 30, 2023

Saturday, April 29, 2023

Friday, April 28, 2023

Thursday, April 27, 2023

Wednesday, April 26, 2023

Monday, April 24, 2023

Ich pflanze einen Baum in meine Wut...

 
by inbetween, 24/04/2023
#the100daysproject - day 62
"Ich pflanze einen Baum in meine Wut.
Mein Lebensmittel ist der schwere Mut."

Heinz Rudolf Kunze, 1983

 

Sunday, April 23, 2023

Saturday, April 22, 2023

Klüpfel und Kobr - Affenhitze

Es herrscht eine Affenhitze in dem zwölften Band der Reihe um "Klufti", alle schwitzen vor sich hin. Der Titel weist außerdem noch auf den Urzeitaffen Udo hin, der in einer Tongrube gefunden wurde und ein archäologisch wichtiger, aber strittiger Fund in seiner Deutung ist. Udos Entdecker, Professor Brunner, wird tot im Schlamm der Tongrube gefunden - überrollt von einem Bagger! Kluftinger und seine Gruppe ermitteln in alle Richtungen, viele Personen im Umfeld erscheinen verdächtig, aber niemandem kann man die Tat beweisen. Diese verschiedenen Stränge würden schon völlig ausreichen, um den Band gut zu füllen, aber das Autorenteam konnte sich offenbar nicht bremsen und fügte an allen Ecken und Enden noch zusätzliche Klufti-Klamauk-Seitenarme hinzu: Klufti auf Facebook, Klufti und das Kindermädchen seiner Enkelin, Klufti und der Flohmarkt, Klufti und die Drohnen, Klufti als Polizeipräsident mit Assistent, ... die Liste nimmt kaum ein Ende. So ist das Buch 560 Seiten stark und das Audiobook 16,5 Stunden lang. Dabei kommt der im Grunde interessante Fall manchmal ins Hintertreffen und man vergisst fast, was als letztes ermittelt wurde. Die Auflösung ist dann fast ein bisschen lahm, wenngleich die letzten Szenen durchaus spannend geschildert werden.
Das Fazit fällt ähnlich aus, wie bei Band 11, Funkenmord: Wegen der Vertrautheit mit den Charakteren und aus Sentimentalität liest man die Reihe weiter und nimmt die Unzulänglichkeiten im Plot mit gepflegter Toleranz hin.

Klüpfel und Kobr, Affenhitze. Hörbuch Hamburg 2022.

Zeit




by inbetween, 22/04/2023
#the100daysproject - day 60 

Friday, April 21, 2023

Thursday, April 20, 2023

Talia Hibbert - Kissing Chloe Brown

The Popsugar Reading Challenge made me read this... 

Ich sollte es besser wissen. Ich weiß es besser. Romance Novels und ich sind kein "Match". Die Aufgabe 10 der Popsugar Reading Challenge lautete aber nun einmal "A romance with a fat lead" - also einer dieser Aufgaben, die Diversität im Lesehorizont vorwärts bringen sollen. Über die Listopia-Liste landete ich also bei Talia Hibberts Kissing Chloe Brown. Fett ist sie nicht unbedingt, aber eben auch nicht schlank, und sie leidet an Fibromyalgie, also unter chronischen Schmerzen, die auch anfallartig nach besonderen Anstrengungen und Belastungen auftreten können. Chloes Kampf mit der Krankheit und um ein selbstbestimmtes erfülltes Leben ist prinzipiell ein guter Ausgangspunkt für die Geschichte, sie ist kein einfacher Charakter, aber humorvoll und sensibel. Die Krankheit hat sie ihre Freundschaften gekostet, sie ist einsam, redet sich aber ein, das sei aufgrund ihres Zustandes auch besser so. Mit Hilfe von etwas willkürlichen Listen will sie sich auf den Weg machen zu einem freudvolleren Leben. Nach ihrem Umzug in eine eigene Wohnung lernt sie den dortigen Hausmeister Red kennen, der eigentlich ein begabter Maler in einer Schaffens- und Identitätskrise ist. Und hier nahm für mich das Elend seinen Lauf. Die beiden verlieben sich, finden sich gegenseitig über alle Maßen attraktiv - aber können den anderen jeweils so mies einschätzen, dass es das ganze Buch braucht, bis sie sich vertrauen und zueinander stehen? Das ist für meinen Geschmack keine sinnvolle Handlung für ein Buch, sondern ein zwischenmenschlicher Totalausfall. Auch die obskuren Hindernisse die aufgebaut werden, um das Happy End herauszuzögern, erschienen mir einfach nur unglaubwürdig. Die plötzlich auftauchenden Sexszenen habe mich zugegeben eher irritiert als angesprochen, aber darauf will ich nicht weiter eingehen, ist auch nicht wirklich wichtig. 

Wer das Genre mag, kann sich sicher sein, in Kissing Chloe Brown auf ordentlich ausgearbeitete Charaktere mit irrationalen Entscheidungen zu treffen, die sich zwischenzeitlich unterhaltsame verbale Schlagabtausche liefern. Mir geriet die Prämisse Chloes mit dem dringlichen Wunsch nach einem besseren Leben mit ihrer Krankheit viel zu sehr ins Hintertreffen, dieser grundlegende Konflikt wurde dann nur noch beleuchtet um zu zeigen, wie sensibel Red damit umgeht, was mir zu rosarot war. Und ja, ihr Leben ist am Ende besser, aber nur, weil sie die Liebe ihres Lebens finden - weniger aber sich selbst. Genug davon... Sagte ich schon, dass ich es hätte besser wissen sollen?

Talia Hibbert, Kissing Chloe Brown. Forever, Berlin 2020.

Friday, April 14, 2023

Enjoy more

by inbetween, 14/04/2023
#the100daysproject - day 52

A.M. Ollikainen - Die Tote im Container

In A.M. Ollikainens Kriminalroman Die Tote im Container ermitteln Kommissarin Paula Pihjala und ihr Team in einem grausamen Mordfall. Vor dem Gut eines wohlhabenden finnischen Unternehmerclans steht an Mittsommer ein Container mit einer ertrunkenen Frauenleiche. Offentlich wurde Wasser in den Container eingeleitet. Die dunkelhäutige Frau stammte aus Naminia, einem Land, in dem die Familie Geschäfte betrieben hat. Alle Beteiligten scheinen etwas zu verschweigen und auch der Künstler eines skurrilen Kunstprojektes, für den der Container eigentlich gedacht war scheint verdächtig.
Hartnäckig verfolgt Paula die Spuren und ermittelt gründlich, während sie gleichzeitig mit privaten Problemen zu kämpfen hat, denn einige der Aspekte des Falls wecken Erinnerungen... 

Die Idee des Falls ist faszinierend und ein wenig absurd zugleich, die "Leichen im Keller" der Familie bilden ein gutes Gerüst für die Story. Dennoch hat mich der Roman nicht ganz überzeugen können. Einige der zahlreichen Erzählperspektiven funktionierten deutlich schlechter als andere, einige empfand ich als nicht zielführend für die Geschichte. Hier scheint das Autorenteam die übrigen Ermittler neben Paula intensiver vorstellen zu wollen, was aber nur mäßig gelingt. Auch das Erzähltempo ist stark schwankend und gerade beim Showdown am Ende ging es mir zu schnell, andere Aspekte um Paulas Vergangenheit dümpelten mehr dahin, auch wenn dennoch klar war, dass hier psychologische Querverweise gezogen werden sollten. Diese wirkten aber nach meinem Erachten zu aufgesetzt. Insgesamt nur ein durchschnittlicher Krimi, in dem mehr Potenzial gesteckt hätte.

A.M. Ollikainen, Die Tote im Container. Lübbe Audio 2022.

Wednesday, April 12, 2023

Day 50

by inbetween, 12/04/2023
#the100daysproject - day 50

Alice Pantermüller - Alles voller Kaninchen

Alles voller Kaninchen ist der erste Band von Alice Pantermüllers Comic-Tagebuch-Reihe um Lotta. Es handelt sich um eine beliebte Kinderbuchreihe im Stil von Greg's Tagebüchern. Die Tagebucheinträge sind mit Comiczeichnungen illustriert, Lotta hat eine leicht schräge Familie und eine leicht verwahrloste Freundin mit losem Mundwerk. In diesem Band wünscht sich Lotta von Herzen ein Haustier, sie ist neidisch auf die Freundin, bei der sich ein Kaninchenpaar hemmungslos vermehrt hat, so dass "alles voller Kaninchen" ist. Ergänzt werden die alltäglichen Erlebnisse in Schule und Freizeit durch einige seltsame Vorkommnisse, die scheinbar durch Lottas indische Blockflöte hervorgerufen werden. 

Mich konnte das Lotta-Leben nicht begeistern, was natürlich daran liegen kann, dass ich nicht die Zielgruppe bin, aber auch daran, dass die Comic-Elemente auf dem e-Reader in ihrer Darstellung eingebüßt haben. Ich fand die Geschichten aber alles in allem eher sehr flach und Lotta in ihrem Verhalten auch sehr unreflektiert. Hier gibt es deutlich clevere und bessere Mädchencharaktere. Die Zeichnungen von Daniela Kohl sind gelungen und werten die Geschichte deutlich auf. 

Alice Pantermüller, Alles voller Kaninchen. Arena, Würzburg 2014.


Tuesday, April 11, 2023

Time to enjoy

by inbetween, 11/04/2023
#the100daysproject - day 49

We’re so busy watching out for what’s just ahead of us that we don’t take time to enjoy where we are.

    - Bill Watterson

Jane Goodall - Grund zur Hoffnung

Jane Goodall (*1934) ist eine der bekanntesten Forscherinnen unserer Zeit. Seit 1956 ist sie in afrikanischen Ländern, besonders in Tansania, unterwegs, um das Leben und Verhalten von Schimpansen zu erforschen. Ihre Stiftung, das Jane Goodall Institute, wurde bereits 1977 zum Schutz der genetisch am engsten mit dem Menschen verwandten Affen gegründet. Sie setzt sich kontinuierlich für Arten- und Umweltschutz ein.

In ihrem Buch Grund zur Hoffnung schildert Goodall autobiographisch ihren Werdegang und besonders ihre spirituellen, christlichen Wurzeln. Natürlich werden die wichtigsten ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammengefasst und in einen zeitlichen Kontext gesetzt, denn vieles, dass sie herausfand, wurde besonders zu der Zeit sehr kontrovers diskutiert und gilt heute aber als etabliertes Wissen. Besonders herausragend ist ihr Wille, ihren Horizont kontinuierlich zu erweitern, denn nach ihrer Schimpansenforschung wurde sie zu einer Umweltaktivisten und Tierschützerin im intensivsten Sinne, denn ihre Bekanntheit ermöglichte es ihr, intensiver Einfluss zu nehmen und mehr Gehör zu finden als andere. Sie greift bereits 1999 thematisch alles auf, was uns heute als dringlichste Probleme der (Um-)Welt beschäftigt. Wie der Titel des Buches Grund zur Hoffnung betont, will sie aber angesichts von Überbevölkerung, Umweltverschmutzung, Klimawandel und Artensterben nicht kapitulieren, sondern sieht vielmehr im Menschen die Fähigkeit, über sich hinauszuwachsen und die Probleme zu lösen. Diesen Glauben setzt sie in Bezug zu mehreren spirituellen Erlebnissen, die sie sowohl in Kirchen als auch in der Natur erlebt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihrem Optimismus folgen kann, einige ihrer Geschichten und Berichte haben mich aber emotional sehr berührt. Das Buch ist in der Durchmischung von Biographie, Wissenschaft und Glauben sicher nicht für jeden das Richtige.


Jane Goodall, Grund zur Hoffnung. Goldmann, München 2021.

Saturday, April 08, 2023

Lotte Petri - Teufelswerk

Lotte Petri ist eine in Dänemark erfolgreiche und bekannte Krimiautorin. Teufelswerk ist der erste Band einer in Kopenhagen spielenden Reihe um die forensische Anthropologin Josefine Jespersen. 

Wegen des Baus einer Metrostation müssen auf einem Kopenhagener Friedhof Tausende Tote umgebettet werden. Josefine Jespersen ist als Expertin dabei. Natürlich gibt es empörte Gegner des Projekts, die die Grabesruhe gestört sehen. Als Jespersens Kollegin eines Nachts auf dem Friedhof brutal ermordert wird, vermutet man naheliegenderweise einen Zusammenhang. Doch es folgen weitere Morde, allen gemeinsam ist ein religiöser Bezug. Kriminalhauptkommissar Alexander Damgaard ermittelt und nimmt dabei Jespersen Expertise in Anspruch. Doch es dauert lange, bis sie schließlich auf die richtige Spur kommen...

Prinzipiell liegt Teufelswerk eine spannende Idee zugrunde und zusammen mit den Ermittelnden ist man erst einmal auf falscher Fährte. Dennoch konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Sprachlich fand ich es schwach, einige der Formulierungen waren abgenutzt, einige Bilder funktionierten nicht (Beispiele kann ich aufgrund des Audiobooks leider nicht liefern). Die Beziehung zwischen Jespersen und Damgaard wird wenig entwickelt und gipfelt dann in einer unglaubhaften Liebesszene. Wenngleich die Auflösung überraschend war, so sieht sich die Autorin dann noch gezwungen, vieles zu erläutern und nachzuschieben. Das ist in gewissem Grad auch in Ordnung, führte aber bei mir am Ende zu Desinteresse. Ich kann mir vorstellen, der Autorin noch eine weitere Chance bei einem zweiten Band einzuräumen, aber ganz überzeugt hat mich dieser erste Band nicht. 

Lotte Petri, Teufelswerk. Saga 2020.

Hase 🐇

 
by inbetween, 08/04/2023
#the100daysproject - day 46

Thursday, April 06, 2023

Little Things

by inbetween, 06/04/2023
#the100daysproject - day 44 

Nathaniel Hawthorne - Der scharlachrote Buchstabe

Nathaniel Hawthorne's Der scharlachrote Buchstabe erschien 1950 als historischer Roman, der Ereignisse in einer puritanischen Siedlung in den 1640er Jahren schildert. Hester Prynne bringt eine uneheliche Tochter zur Welt und will den Namen des Vaters nicht preisgeben. Dafür wird sie an den Pranger gestellt und muss fortan einen roten Buchstaben auf der Brust tragen, der ihre Schande für alle sichtbar machen soll. Während sie noch am Pranger steht, kehrt ihr verschollen geglaubter Ehemann zurück, der ihr das Versprechen abpresst, niemandem zu sagen, dass er ihr Ehemann ist, während er unter falschem Namen am Ort wohnen bleibt. Der Vater des Kindes, so wird schnell klar, ist der Pfarrer Dimmesdale, den Hester schützen will. Er leidet innerlich unter seiner Schuld, die er dennoch nicht eingestehen und öffentlich machen will. Seine Qual wird verstärkt durch die Anwesenheit von Hesters Ehemann, der ihn durch List als Freund an ihn bindet, ihm aber dennoch schaden will.
Sieben Jahre lang erträgt Hester mit ihrer Tochter Pearl die Schande, lebt zurückgezogen und versucht ihre Sünde durch guten Taten an ihren Mitmenschen zu sühnen. Erst als ihr klar wird, welches schlimme Spiel ihr Exgatte mit Dimmesdale treibt, bricht sie ihm zuliebe ihr Schweigen und die Geschichte kann ihre Auflösung erfahren. 

Sünde, Moral, Schande und Glaube sind die offenkundigen Themen des Romans, was vor dem Hintergrund der "verkommenen Sitten" unserer jetzigen Zeit schon manchmal übertrieben oder zumindest weit entfernt erscheint. Würde sich der Grundkonflikt doch heute ganz anders darstellen! Interessant war aber doch Hesters zum Teil selbst gewählte, zum Teil gesellschaftlich erzwungene Isolation und deren Einfluss auf ihr Denken und Handeln und auf das ihrer Tochter. So legt ihr Hawthorne zum Teil sehr feministische Gedanken in den Kopf, die die gesellschaftliche Ordnung der damaligen Zeit anzweifeln. Doch träumt sie schließlich auch davon, den Mann, den sie liebt, zu retten und mit ihm zusammen zu sein, was ihr nicht vergönnt ist - dennoch ist der Verlust von Ehemann und Geliebtem gleichzeitig ihre einzige Option unabhängig zu leben. 

Insgesamt war es durchaus interessant, sich mit diesem absoluten Klassiker der amerikanischen Literatur (der erste Bestseller, wenn man wikipedia glauben mag) zu beschäftigen.

Nathaniel Hawthorne, Der scharlachrote Buchstabe. DAV 2017.


Wednesday, April 05, 2023

Annie Ernaux - Die Jahre

Die ersten Minuten des preisgekrönten Hörspiels zu Annie Ernaux' Die Jahre waren gewöhnungsbedürftig. Schlag auf Schlag hämmerten Sätze, Erinnerungen, Fragmente auf mich ein, ein intensiver Stream-of-Consciousness mit mehreren Stimmen, der sich aber nach einer Weile zu den familiären Anfängen einer zutiefst persönlichen Lebensgeschichte zusammensetzte, auch wenn niemals das Wort "ich" verwendet wird. Dieser Person widerfährt ein Leben, so hat man den Eindruck, sie treibt in den gesellschaftlichen Konventionen, familiären Überkommnissen und aktuellen Ereignissen dahin, nimmt erst spät sich selbst und ihre Bedürfnisse wahr und selbst dann ist sie sich nicht sicher, ob sie einen Anspruch auf ihr Leben hat.
Das Hörspiel ist vermutlich gekürzt, aber ich denke, es fängt die Atmosphäre und den sprachlichen Gestus sehr präzise ein und ich würde es definitiv weiterempfehlen als guten Zugang zu dem bestimmt etwas sperrig zu lesenden Buch. Insgesamt war es eine faszienierende Erfahrung in Ernaux' Leben in dieser Form einzutauchen und ich kann nachvollziehen, warum das Hörspiel den Deutschen Hörbuchpreis für Bestes Hörspiel (2020) und die Autorin den Nobelpreis für Literatur (2022) erhalten haben. 

Annie Ernaux, Die Jahre. DAV 2019.

Der Grund?

by inbetween, 05/04/2023
#the100daysproject - day 43
 
Christine de Pizan (1364-1429)

Monday, April 03, 2023