Sunday, January 31, 2010

Desperare

Adsuesce etiam iis, quae fieri posse desperas.
Übe dich auch in den Dingen, an denen du verzweifelst.

Marc Aurel (121-180), Selbstbetrachtungen XII, 6.

A winter's day

Snow in Brackwede

Wednesday, January 20, 2010

The story of who I am


All of these lines across my face
Tell you the story of who I am
So many stories of where I've been
And how I got to where I am
But these stories don't mean anything
When you've got no one to tell them to
It's true...
I was made for you
I climbed across the mountain tops
Swam all across the ocean blue
I crossed all the lines and I broke all the rules
But baby I broke them all for you
Because even when I was flat broke
You made me feel like a million bucks
Yeah you do and
I was made for you
You see the smile that's on my mouth
Is hiding the words that don't come out
And all of my friends who think that I'm blessed
They don't know my head is a mess
No, they don't know who I really am
And they don't know what I've been through
like you do
And I was made for you...

Brandi Carlile, The Story (from The Story, 2007)
Watch Brandi Carlile sing...

Saturday, January 16, 2010

You have mail!


Postcards Exchange
Wie mir postcrossing so lange verborgen bleiben konnte, ist mir ein Rätsel.
Mit einer Leidenschaft für das Sammeln von Postkarten (und Briefpapier) und das Schreiben komme ich nun aber nicht mehr darum herum. Meine ersten drei Karten schicke ich heute los nach Beijing (China), Schiedam (Niederlande) und in die Nähe von Boston (USA). Spannend.

Saturday, January 09, 2010

Explore and dream...


Twenty years from now
you will be more disappointed by the things
that you didn't do
than by the ones you did do.
So throw off the bowlines.
Sail away from the safe harbor.
Catch the trade winds in your sails.
Explore.
Dream.


Mark Twain (1835-1910)

Erich Kästner: Sachliche Romanze

Sachliche Romanze
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
Erich Kästner (1899-1974)

Yrsa Sigurdardottir: Das letzte Ritual



Bei Island-Krimi denkt man Arnaldur Indridason und an seinen Erlendur. Aber auf der Insel gibt es noch mehr Autoren. Yrsa Sigurdardottir hat inzwischen auch schon bereits vier Kriminalromane um die Anwältin Dóra Guðmundsdóttir veröffentlicht. Das letzte Ritual ist das erste der Reihe. Sie wird von der Familie eines ermordeten deutschen Studenten beauftragt dessen wahren Mörder zu ermitteln und begegnet dabei der Geschichte Islands, der Hexenverfolgung und magischen Ritualen.
An manchen Stellen wirkt die Geschichte etwas konstruiert und der Fortgang der Ermittlungen fällt der Protagonistin manchmal ohne ihr eigenes Zutun in den Schoß, aber Dora ist sympathisch und irgendwie wohl auch isländisch.
Unterhaltsame, leichte Lektüre.

Yrsa Sigurdardottir, Das letzte Ritual, Fischer, Frankfurt am Main 2006.
Rezension bei krimi-couch.de

Tuesday, January 05, 2010

Entschleunigung



Ich habe den letzten James Bond Film damals gehasst. Nicht wegen seiner nichtsnützigen Story, nicht wegen dem nur schwer zu ertagenden, leidenden Protagonisten, nicht wegen der elendigen unterschwelligen Werbung für elendige Statussymbolprodukte.
Er war mir zu schnell. Ich könnte zur Story jetzt eigentlich nichts mehr sagen. Ich habe keine Ahnung, worum es ging, ich konnte zwischendurch noch nicht einmal mehr sagen, welche Personen sich gerade wo befanden und was sie taten. Sekundenschnitte. Zack, zack, zack.
Erzähltempo 220.
Im letzten Jahr hat mich oft die Frage beschäftigt, warum sich das Leben manchmal auch so anfühlt. Erzähltempo 220. Überforderung. Physisch, psychisch, sozial, arbeitstechnisch...
Zweimal bin ich in den letzten Tagen darauf gestoßen und es macht mich noch nachdenklicher, als ich sowieso schon bin.
In der Zeit stand ein Artikel über die Die Wiederentdeckung der Muße, der Geist braucht Pausen, um wirklich gut arbeiten zu können.
Raventhird schreibt in seinem Blog über Analogik und darüber, wie anstrengend Twitter, Facebook und die ganze Blogosphäre sein können.
Ich will nicht den ollen Buchtitel Die Entdeckung der Langsamkeit wieder hervorkramen, aber ich glaube dennoch, dass uns etwas Entschleunigung gut tun könnte.

Friday, January 01, 2010

Irene Dische: Großmama packt aus



Irene Dische lässt ihre Großmutter aus dem Grab heraus die Familiengeschichte ihrer eigenen Familie erzählen. Dabei werden jüdisch-katholische Religionskonflikte, Auswanderergeschichte, der Wandel der Geschlechterrollen im Verlauf der drei Generationen, Mutter-Tochter-Beziehungen und vieles mehr thematisiert. Erzählt wird abwechslungsreich, teils mit konservativen, egomanischem Blick auf das Geschehen, teils erfrischend selbstironisch.

Unterhaltsam.

Irene Dische, Großmama packt aus. dtv, München 2008.

Rezensionen bei...
wortgestoeber.de
zeit.de
perlentaucher.de

Der Leser

"Der Leser sucht in einem Buch immer sich selbst. Wie er leben wollte, aber nicht gelebt hat. Wie er denkt, dass er ist, aber niemand merkt es. Oder wie er meint, dass es war und nun genau so auf dem Papier steht. Da ist die an einer großen unerfüllten Liebe zerbrochene, geschundene Seele. Und da ist einer, der sich die Welt zu Untertan machen würde. Es aber nicht kann. Eine Frau auf der Flucht vor dem bestialischen Mann. Die Gattin des Reichen, die sich auf einen Fischer wirft und ihm das Salz von der Haut leckt. Die große Lovestory, die man nicht erleben durfte, aber innerlich immer bereithielt. Reichtum, in dem man gerne leben würde...
Na gut, ist ja in Ordnung so."

Janosch, Wörterbuch der Lebenskunst-Griffe, Goldmann, München 2000, S. 53f.

Neujahr