Aufgrund von Zeitmangel hat mich dieser historische Roman von Elizabeth Kostova viele, viele Wochen gekostet, bis ich ihn jetzt kürzlich endlich aus der Hand legen konnte. Im Grunde bin ich kein Fan von Gruselstories und erst recht nicht von Vampirgeschichten. Wobei – eigentlich kann ich auch nicht behaupten, dass ich mich bislang überhaupt mit Romanen aus diesem Themenbereich beschäftigt hätte. Aber ich mag ab und an einen historischen Roman.
Und ich bin lesewillig, erstrecht wenn mir jemand ein Buch mit einer gewissen Begeisterung in die Hand drückt – lies mal. Also habe ich gelesen, auf Englisch, obwohl die gebundene Ausgabe auch inzwischen auf Deutsch erschienen ist (Der Historiker). So bin ich mit den verschiedenen Generationen von Historikern, die dieses Buch in Form Briefen, Postkarten, mündlichen und schriftlichen Berichten bevölkern, durch verschiedene Zeiten, Länder, Klöster und Bibliotheken gereist. Das klingt verwirrend und kompliziert – das ist es auch von Zeit zu Zeit. Gerade wenn man das Buch in Etappen liest, so wie ich das leider tun musste. Aber dieser ausgeklügelte Aufbau hat mir gefallen, er macht zu großen Teilen den Reiz des Romans aus. Denn die Vampirstory an sich, nun ja, dieser Dracula hat mich nicht sonderlich geängstigt. Faszinierend war wohl eher die Suche nach ihm, seinem Grab und die damit verbundene Familiengeschichte der Erzählerin.
Kostova hat 10 Jahre an dem Buch recherchiert und geschrieben, sogar einen Preis für den Roman bekommen, bevor er fertig war. (Nämlich den Hopwood Award for the Novel-in-Progress – ich wusste bis vor kurzem nicht, dass so ein Preis überhaupt existiert.) In den USA war das Buch 2005 praktisch direkt nach dem Erscheinen auf den Bestseller-Listen. Hier in Deutschland scheint die Begeisterung etwas schwächer ausgefallen zu sein. Meine Begeisterung hält sich ebenso in Maßen, nett war’s schon, aber vielleicht braucht es doch einen Vampirfan dafür?!
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