Auf zwei Zeitebenen erzählt Karina Urbach in ihrem Roman über Spionage und... das Leben. Das Haus am Gordon Place gehört zu den teuren Wohngegenden in London.
Im Jahr 2024 wird der Historiker Professor Hunt völlig überrascht, als er mit der Tatsache konfrontiert wird, dass in seiner Wohnung am Gordon Place ein Mord geschehen ist. Der dort aufgefundene Nachbar liegt vor einer aufgebrochenen Wand. Hunt hatte die Wohnung von Daphne Parson geerbt.
Im Jahr 1948 begleiten wir Daphne bei ihren abenteuerlichen Erfahrungen im Wien der Nachkriegszeit. Sie arbeitet in der durch die Besatzungsmächte aufgeteilten Stadt in einem Abhörtunnel und übernimmt abenteuerliche Missionen zusammen mit anderen MI6-Agenten.
In 2024 ermittelt nun Hunt zusammen mit der MI6-Agentin Emma Spencer, was damals geschehen sein könnte, um die Ereignisse in seiner Wohnung auszulösen, und was dort hinter der Wand all die Jahre versteckt gewesen ist.
Basierend auf historischen Fakten, teilweise allgemein, teilweise an spezifische historische Personen angelehnt, entwickelt die Autorin einen mysteriösen, aber alles in allem plausiblen Fall, bei dem Schicht für Schicht aufgedeckt wird, wie die übrigen Bewohner des Hauses am Gordon Place miteinander in Verbindung stehen. Die wechselnden Perspektiven funktionieren und man erhält vor allem vom Wien 1948 interessante Eindrücke. Empfehlenswert für Fans historischer Krimis - der Roman gewann außerdem den dritten Platz des Deutschen Krimipreises 2024.
Karina Urbach, Das Haus am Gordon Place. Limes 2024.
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