Ab da gerät dann alles zusehends außer Kontrolle, denn eine Freundin von Amber wird in den frühen Morgenstunden hinter dem Club mit durchschnittener Kehle aufgefunden. Belseys Visitenkarte liegt neben der Leiche. Er gerät natürlich unter Verdacht, nimmt verbissen selbst die Ermittlungen auf und ist der Polizei und seinem früheren Chef immer eine Nasenlänge voraus.
Gut gefallen hat mir das hohe Erzähltempo von London Stalker - wie Belsey kommt man kaum zur Ruhe, denn quasi obdachlos und polizeilich gesucht, gibt es keine Pausen für ihn. Er kombiniert messerscharf und ist sehr beharrlich, wenngleich seine Methoden keine Rücksicht auf Anstand oder Recht nehmen.
Prinzipiell finde ich auch die Idee für die Motive des Falls interessant - allerdings empfand ich die Erläuterungen dazu teils zu detailreich, teils blieben Fragen offen. Der Plottwist war nicht ganz so überraschend, vielleicht sogar ein bisschen erzwungen. Nach all den kleinen Puzzleteilchen, die Belsey in der ersten Hälfte zusammengesammelt hat, war dann alles plötzlich ein bisschen zuviel, zuviel auf einmal. Dennoch war es in der Summe ein spannender Thriller mit einem überzeugenden Setting in London.
Scheinbar gibt es noch einen vierten Band, A Season in Exile, der noch nicht übersetzt ist, scheinbar hat sich die Reihe beim deutschen Publikum nicht durchgesetzt. Nunja, ich habe auch Jahre gebraucht für die drei Bände...
Oliver Harris, London Stalker. Blessing 2017.

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