Die szenische Lesung von Eifel-Träume von Jacques Berndorf wird bestimmt durch Dietmar Bärs sonore Darstellung eines unzufriedenen Siggi Baumeister, der nur widerwillig in den neuen Fall einsteigt. Ein junges Mädchen wird tot in einem Waldstück gefunden. Doch der Fundort der Leiche wird nur unzureichend gesichert, so ist lange nicht klar, ob es sich um eine Sexualtat handelt. Baumeister dringt wie gewohnt tief in das Umfeld des Mädchens und den Eifelfilz ein, verschiedene Zusammenhänge sind denkbar. Doch erst als er das ganze aus der Sicht des Opfers und ihrer Freunde betrachtet, findet er den Schlüssel zum Fall.
Es wäre kein echter Eifel-Fall, wenn nicht auch noch Privates ins Spiel käme, so stehen gleich zwei Frauen aus Baumeisters Vergangenheit vor der Tür, Vera und seine Tochter. Emotional kommt er damit und mit dem Fall an seine Grenzen.
Dieser Inszenierung merkt man die Kürzungen deutlich an, hier ergeben sich zwischendurch erzählerische Lücken, wenn man den Stil von Jacwues Berndorf kennt und weiß, wie detailliert seine Fälle sonst erzählt werden. Dies wird aber durch die stimmungsvolle Umsetzung der Charaktere durch die verschiedenen Sprecher und durch die Musikelemente aufgewogen.
Jacques Berndorf, Eifel-Träume. Eichborn 2005.
No comments:
Post a Comment