Lambert Hamel liest Bernhard.
Bernhard, Thomas Bernhard.
Schriftsteller und Dramatiker. Österreichischer Staatspreis für Literatur 1968 und Georg-Büchner-Preis 1970 und Adolf-Grimme-Preis 1972.
Zugegeben nicht unbedingt aktuell - bekannt vielleicht auch nicht.
4 CDs gelesene Erzählung, Erzählung namens "Ein Kind".
Das Kind ist Bernhard selbst, wie er durch eine belastete, belastende Kindheit stolpert, vom missglückten Fahrradausflug zum HJ-Ehrennadel-Träger, vom Bettnässer zum Familienernährer, der trotz großväterlichem Ehrgeiz zunächst nicht in künstlerische Fußspuren des Pseudo-Schriftsteller-Großvaters treten will.
Man leidet mit, man folgt Hamels Stimme durch die kleineren und größeren Katastrophe dieser Kindheit und glaubt und bemitleidet. Zum Glück ist gewiss, dass aus dem Kind dennoch "etwas geworden ist".
Sicherlich keine leichte Belletristik, das ist von keinem Band der Bibliothek der Erzähler zu erwarten, aber dennoch eindrücklich. Gefällt.
Nur das Ende vielleicht nicht, es endet nämlich einfach, ohne ein Wort des Abschlusses oder des Abschieds. Als wäre einfach ein Track vergessen worden, vielleicht war es auch nur schwer, ein passendes Wort zu finden.
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