
Der Protagonist hat Ecken und Kanten, ist mal witzig, mal mitfühlend, mal in seinen eigenen Unzulänglichkeiten gefangen. Der Fall entwirrt sich nach und nach, obwohl es am Anfang fast unmöglich scheint, da sich kaum verfolgenswerte Spuren finden. Vielleicht ist gerade das der Grund, warum die Ermittlungen mit all ihren Banalitäten, falschen Fährten und Details so glaubhaft und realistisch scheinen. Man mag nicken und sagen: "Ja, vermutlich arbeitet die deutsche Kriminalpolizei tatsächlich so." Vor dem Hintergrund des Werdegangs des Autors auch plausibel. Etwas frustrierend, dass der Täter gefasst, aber die Tat selbst nicht durch ein Tätergeständnis genauer erklärt wird, aber vielleicht wäre dies auch schrecklich genauer zu wissen. So bleibt vage, was genau geschehen ist, auch das Opfer bleibt unscharf.
Alles in allem ist Todesmuster anders als andere deutsche Krimis - und das ist nicht schlecht.
Norbert Horst: Todesmuster. München 2005.
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