Der Sturm erzählt die Geschichte vom Prospero und seiner Tochter. Prospero ist Herzog von Mailand, musste aber vor seinem Bruder auf eine Insel flüchten. Er nutzt Magie, um seine ebenfalls dort gestrandeten Feinde zu besiegen, und kehrt, nachdem seine Ehre wiederhergestellt worden ist, in seine Heimat zurück.
Maurers Fassung stellt Prospero sowohl als Mächtigen dar, der dem Luftgeist Ariel befiehlt, aber auch als jemanden, der seine Feinde geschickt mittels Technologie überwacht. Die Figuren sind schlicht und eher kantig gezeichnet, vor allem auch die Umgebung wird wenig detailreich und oft wüstenartig dargestellt. Die Koloration ist plakativ, es überwiegen klare, flächig verwendete Farben, die auch symbolhaft einer Person zugeordnet werden und so bei den ähnlichen Männerfiguren eine einfache Unterscheidung ermöglichen. Ariel wird die Farbe rot zugeordnet, so dass dessen Machenschaften und Einfluss farbig kenntlich gemacht werden.

Der Text besteht in weiten Teilen aus der überarbeiteten Übersetzung von 1987/88 (Schlegel-Übersetzung in Überarbeitung von Vera Sturm und Claus Peymann) und ist nicht immer leicht verständlich, was an notwendigen Auslassungen liegen mag, auch an dem komplexen Stück selbst. Nicht immer empfand ich die Bilder als Bereicherung zum Text, die Bilder allein können die Geschichte aber nur an wenigen Stellen tragen (zum Beispiel wenn Ariel auftritt, wird sofort deutlich, dass er Einfluss auf das Geschehen nimmt, ohne dass dies weiter erklärt werden muss). Viele der Dialoge wirkten auf mich zusammenhanglos, die Figuren blieben Hülsen, Properos Sinneswandel am Ende in seinen Grundlagen unklar.

Leopold Maurer, Der Sturm. Luftschacht Verlag, Wien 2016.
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