Als 1993 Steven Spielbergs Verfilmung von Jurassic Park in die Kinos kam, sprengte er alle Erwartungen, war in der Zeit von 1993 bis 1998 der erfolgreichste Film weltweit und setze neue Maßstäbe im Bereich der Computer- und Spezialeffekte.
Die Romanvorlage von Michael Crichton erschien 1990. Der Milliardär John Hammond hat ein Team von Wissenschaftler engagiert, die aus blutsaugenden Insekten, die in Bernstein eingeschlossen waren, die DNA von Dinosauriern extrahiert haben. Auf einer Insel vor Costa Rica entsteht ein Freizeitpark mit 15 neu gezüchteten Saurierarten. Hammond lädt einige Wissenschaftler und seinen Neffen Tim und seine Nichte Lex ein, den Park zu testen. Mit dabei ist auch der Chaostheoretiker Dr. Ian Malcolm, der dem Projekt ein katastrophales Scheitern voraussagt. Und tatsächlich beginnt die Katastrophe, als der Chefprogrammierer Dennis Nedry die Sicherheitssysteme abschaltet, um einige der Dinosaurierembryonen für seinen eigenen finanziellen nutzen zu stehlen. Leider sind die Gäste noch unterwegs auf ihrer Besichtigungstür, ein Unwetter zieht auf, und ohne funktionierende Elektrozäune sind die Dinosaurier - allen voran die Velociraptoren und der T-Rex - nicht aufzuhalten. Gleichzeitig befinden sich schon einige der Echsen auf der Flucht - auf einem der Versorgungsschiffe, das Kurs aufs Festland nimmt. Denn auch die genetischen Sicherungen, die dafür sorgen sollten, dass sich die Tiere nicht fortpflanzen, haben versagt...
Interessant bei der Lektüre fand ich besonders das, was später im Film eher weggelassen wurde, nämlich die Überlegungen der Chaostheorie und Malcolms Gedanken zum großen Ganzen, zur Rolle der Wissenschaft und der geringen Bedeutung der Menschheit für den Fortbestand der Welt. Das System ist in der Tat zum Scheitern verurteilt, aus Enthusiasmus und Geldgeilheit gehen die Menschen Risiken ein, die sich nicht rechtfertigen lassen und für die gegebenfalls auch andere die Konsequenzen tragen müssen. Das ist ein Muster, dass sich auf sehr viele Dinge des aktuellen Weltgeschehens übertragen lässt.
Auch weitere Nebenstränge des Buches - das Rätsel der Fortpflanzung, nähere Betrachtungen zum Verhalten der Dinosaurier, ... - fielen im Film Kürzungen und Vereinfachungen zum Opfer. Zwar hat der Roman dadurch stellenweise Längen, fügt sich aber insgesamt zu einem runderen Ganzen zusammen. Die Lesung durch Oliver Rohrbeck beweist einmal mehr dessen großes Talent, die verschiedenen Charaktere stimmlich darzustellen und bereitete über 16 Stunden Spannung und Unterhaltung.
Michael Crichton, Jurassic Park. Random House Audio 2011.
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