Amy und die geheime Bibliothek von Alan Gratz handelt von der eher zurückhaltenden Amy. In ihrer Familie zieht sie sich im Vergleich zu ihren beiden lauten Schwester eher zurück und natürlich liest sie viel. Plötzlich wird aber ihr Lieblingsbuch aus der Schulbibliothek verbannt – angeblich ist es ungeeignet für Grundschüler, respektlos und unmoralisch. Amy kann das nicht verstehen, doch in der Sitzung des Schulausschusses hat sie nicht den Mut, lautstark dafür einzutreten. Zusammen mit einigen Mitschüler:innen gründet sie daraufhin die G.S.B., die Geheime Schließfach-Bibliothek, bei der die verbannten Bücher heimlich ausgeliehen werden können. Natürlich fliegt die Bibliothek nach einer Weile auf und Amy und ihre Freund:innen müssen einen anderen Weg finden, ihr Grundrecht auf Zugang zu Büchern einzufordern.
Sehr einfühlsam beschreibt der Autor den innen und äußeren Konflikt Amys. Eigentlich widerspricht der Kampf gegen die Autoritäten ihrem Wesen, aber sie lernt, dass es sich lohnt, für andere einzutreten, nicht vorschnell zu urteilen und nicht aufzugeben. Das Happy End ist sensibel herbeigeführt, ohne Feindbilder zu schaffen, und sehr anrührend. Zum Glück gibt es ein solches Book-Banning wie in den USA in Deutschland nicht und (Schul-) Bibliotheken sind ein Raum der Freiheit und der Möglichkeiten, aber dennoch ist die Botschaft des Romans für alle wichtig.
Alan Gratz, Amy und die geheime Bibliothek. Hanser 2019.
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