Dreizehn erzählt die Geschichte von Thirteen, einem 12jährigen Mädchen, das gerade seine Eltern verloren hat. Auf dem Weg zu ihrem ihr unbekannten Großvater erlebt sie das erste Mal seltsame Dinge: Sie sieht Dinge, die andere nicht sehen, und es öffnen sich Türen, die eigentlich nicht da sind. Am Haus des Großvaters angekommen, gehen die mysteriösen Vorkommnisse weiter und werden immer bedrohlicher. Sie weiß nicht, wem sie trauen kann und wem nicht. Passagenweise spielt der Roman auf verschiedenen Bewusstseins-/Daseins-Ebenen. Alles spitzt sich auf die Nacht von Thirteens dreizehntem Geburtstag hin zu, bei dem es ihre Aufgabe ist, den Fluch, der auf dem Haus des Großvaters liegt, zu brechen.
In dieser Zusammenfassung klingt Dreizehn nach einer spannenden Abenteuergeschichte mit mystischen Elementen. Anfangs war ich auch noch ganz angetan von den Parallelwelt-Phänomenen und dem Setting. Thirteen selbst ist allerdings kein besonders ansprechender Charakter. Immer wieder tappt sie in die gleichen Fallen, wiederholt gescheitertes Verhalten, was zu diversen Erzählschleifen im Roman führt, die den Plot nicht voranbringen. Ihre kläglichen Versuche, mehr über diese ungewöhnliche Situation herauszufinden, führen ebenfalls nirgendwohin, werden erzählerisch (!) abgeblockt. Die Auflösung fällt dann irgendwo bei Seite 500 vom Himmel. Und selbst dann wird nicht erklärt, wie genau der Fluch gelöst werden kann. Sie tut es dann einfach, irgendwie. Ergo schlechtes, unbefriedigendes Ende. Die übrigen Charaktere bleiben relativ flach, obwohl sie Potential gehabt hätten, sie fungieren eher als Helfer und lustiger Sidekick. Die Flederratte Wusch hat mir noch am besten gefallen, weil sie sowohl emotionale Tiefe als auch Humor hatte, sogar mehr als Thirteen, fürchte ich. Mehr als einmal war ich kurz davor, diesen Roman abzubrechen, da ich schon mit einem schlechten Abschluss rechnete. Definitiv nichts, was man gelesen haben müsste, vielleicht hat Hohlbein da andere, bessere Romane zu bieten.
Wolfgang und Heike Hohlbein, Dreizehn. Ueberreuter, Wien 2012.
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