Das Sanatorium von Sarah Pearse ist ein weiterer "Locked Room"-Thriller über den ich leider nichts Gutes schreiben kann. Protagonistin Elin, eine psychisch angeschlagene britische Polizistin, reist mit ihrem Partner in ein neues Luxushotel in den Schweizer Alpen, um der Verlobungsfeier ihres entfremdeten Bruders beizuwohnen. Sie will auf keinen Fall dort sein aus einer ganzen Reihe von Gründen. Während der Evakuierung des Hotels wegen eines Schneesturms taucht die erste Leiche auf, weswegen einige Angestellte und Gäste im Hotel verbleiben müssen. Allen Wahrscheinlichkeiten und Regularien zum Trotz überträgt die Schweizer Polizei Elin telefonisch einige Ermittlungen, in die sie sich Hals über Kopf, aber komplett ohne Verstand stürzt. Die inneren Monologe zu ihren Überlegungen, was wie zusammenhängen könnte, sind schmerzhaft. Sie kommt eigentlich nur weiter, wenn die nächste Katastrophe (Leiche) auftaucht und sie quasi über Beweise stolpert (gern in Form von Briefe, USB-Sticks, Mappen mit Dokumenten). Dabei hat die Autorin Spaß daran, Elin mehrfach völlig falsche Schlussfolgerungen ziehen zu lassen, während diese Leserin nur mit den Augen rollen konnte. Am Schluss war das alles extrem schwer zu ertragen, vor allem auch, wie x-mal eine Art Ahnung in ihren Augenwinkeln aufblitzt, um dann gleich wieder zu verschwinden (Chlorgeruch.) Mich hat die (unfassbar unpassende) Auflösung dann wirklich überhaupt nicht mehr interessiert. Andere No-Gos: Der Epilog mit dem herbeigezwungenen Hinweis auf einen Folgeband, die miese Aufklärung um den verstorbenen Bruder der Geschwister (Nebenbeitrauma, das keiner ernstnimmt?!), der plötzliche Verlust ihrer Ängste/Panikattacken, das beliebige Hin und Her bei den Motiven (historisch, persönlich...), um hinterher eine bekloppte Mischung als Gründe für die Morde zu präsentieren... argh!
Ich höre jetzt auf und ende mit meiner Empfehlung: Auf gar keinen Fall lesen!
Sarah Pearse, Das Sanatorium. Der Hörverlag 2020.
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