Habe ich dieses Buch verstanden? Ich weiß es nicht.
Habe ich dieses Buch gern gelesen? Ich glaube nicht.
Bin ich froh dieses Buch gelesen zu haben? Nun ja, ein Roman mehr von einem der großen Nachkriegsautoren, ein Aspekt mehr zu Frisch nach Biedermann, Homo Faber und den Andorranern. Am Ende denkt sich der Protagonist wieder mal auf ein Schiff, lechzt einer viel zu jungen Frau hinterher, die Lila heißt und irgendwie erfunden oder auch nicht ist und am Ende Pingpong spielt wie die Tochter des Homo Faber.
Ich glaube, ich habe doch gern auch eine verlässliche Handlung in einem Roman. Sie darf gern auch langsam voranschreiten und vielleicht auch lächerlich sein, aber diese quasi erfundenen und immer wieder revidierten und neu zusammengesetzten, geträumten Handlungen eines wie auch immer zu benennenden Protagonisten. Man kann noch nicht mal sagen, wer das aller erzählt! Man wird selbst leicht schizophren beim Lesen, möchte man sagen, stimmt natürlich auch nicht, aber man könnte sich vorstellen, dass es so sei. Oder auch nicht. Mein Name sei Lila. Oder auch nicht. Oder?
Max Frisch „Mein Name sei Gantenbein“. Süddeutsche Zeitung Bibliothek 2004, Band 32.
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