Friday, October 12, 2007
Illuminated
Warum reist ein amerikanischer Jude in die Ukraine?
Wo liegt Trachimbrod?
Wer ist Brod?
Wer nennt seinen Hund Sammy Davis Jr. Jr.?
Wer ist Jonathan Safran Foer?
Ganz einfach ist es nicht, den Inhalt von Foers Bestseller-Roman "Alles ist erleuchtet" wiederzugeben. Vielleicht auch unmöglich. Vielleicht auch nicht nötig.
Ich stimme Hubert Winkels, Autor einer umfassenden Rezension des Buches ("Zauber und Zinnober", erschienen in DIE ZEIT 12/2003) zu: Wird um ein Buch viel Aufhebens gemacht, wird es über den grünen Klee gelobt, dann will man häufig zwei oder drei Schritte zurückweichen und das Ding in der Ecke liegen lassen. Kurz: Skepsis, ob es hält, was die Bestsellerlisten und Buch(an)preiser so versprechen. So erschien das amerikanische Original bereits 2002, die deutsche Ausgabe schon 2003 (nur eine von 20 Übersetzungen! Puh!) ... und ich, ich Banause lese es erst jetzt! Obwohl es schon länger in dem Stapel von Ungelesenem verweilte.
Aber Überraschung: Es ist wirklich ein außergewöhnliches Buch. Außergewöhnlich erzählt, fantasievoll-verrückt, skurrile Figuren, voller ungewöhnlicher Ideen und Bilder, sprachlich ebenso außergewöhnlich (Hut ab vor dem Übersetzer!), tragisch, bedrückend, aber auch immer wieder erheiternd.
Um noch einmal auf Herrn Winkels zurückzukommen: "Zuletzt ist aus einem humoristischen Roman ein erhabener geworden. Und doch: Der Zauber des Geniestreichs erreicht auch den solcherart Skeptischen."
PS.: Ich war derart spät dran, dass auch der Film (2005) schon längst wieder Schnee von gestern ist, aber den habe ich nachgeschoben. Danach glaubt der Kinobesucher eventuell, eine skurrile Story (so denn mit interessanter, guter Besetzung gesehen zu haben, Elijah Wood in der Hauptrolle) - vielleicht - aber die Vielschichtigkeit des Buches kann der Film nicht leisten -
also: LESEN!
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