Saturday, January 03, 2015

John Green - Eine wie Alaska

John Greens erster Roman - Eine wie Alaska - ist derjenige, den ich als letztes von seinen bislang erschienenen lese, also erst nach der Lektüre von
Alle waren lesenwert, so auch Eine wie Alaska. Als Erstlingswerk ist es beeindruckend und John Greens Stil zeichnet sich klar ab. Der Plot ist schlicht und anrührend: Miles schließt in seinem ersten Internatsjahr das erste Mal in seinem Leben echte Freundschaften, mit seinem Zimmergenossen, dem Colonel, und Alaska, in die er sich natürlich prompt verliebt. Doch Alaska ist eine schwierige und sprunghafte Persönlichkeit, die alle mögen, aber keiner wirklich kennt und versteht. Sie hat extrem impulsive und überdrehte Phasen, dann ist sie wieder unnahbar und wirkt depressiv. Eines Nachts bricht sie betrunken und überstürzt mit dem Auto vom Internat auf und verunglückt tödlich. Ihre Freunde fühlen sich schuldig und rätseln, ob es ein Unfall war oder ob Alaska vielleicht Selbstmord begangen haben könnte.
Der Tod von Alaska teilt das Buch in zwei Hälften, in das Vorher und das Nachher, entsprechend werden die Kapitel betitelt, man weiß also von vornherein, dass irgendein einschneidendes Ereignis geschehen wird.
Es ist auch insofern ein typischer John Green Roman, dass es wieder eine Coming-of-Age-Story, eine Erwachsenwerden-Geschichte, ist. Hier ist es die Thematik des Lebens und des Todes und wie man mit der Aussicht auf den Tod bzw. mit der zeitweisen Schrecklichkeit des Lebens leben kann. Alles vergeht - aber die wirkliche Frage ist, ob das ein Problem sein muss oder wie man am besten damit leben sollte.
Ebenfalls typisch: Der Protagonist Miles hat eine Macke (wie alle von John Greens Protagonisten) - er kennt die letzten Worte von vielen Menschen, er liest Biographien. Dies stellt einen praktischen Querverweis zum Thema Leben/Tod dar.
Die Charaktere sind überzeugend, sympathisch und geben brauchbare Identifikationsfiguren für die Zielleserschaft ab. Sie sind in allen ihren Handlungen menschlich, treffen falsche und richtige Entscheidungen, streiten und verzeihen. Dabei bleibt dem Leser genug Raum, um die für ihn sinngebende Botschaft am Ende der Geschichte zu finden, ohne dabei moralisierend zu werden. Ein Offenlassen, ein Hoffen. Das ist es wohl auch, was mir an John Greens Romanen so gut gefällt.

John Green, Eine wie Alaska. Hanser, München 2007.

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Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der Kategorie IV. Gegenstand das Telefon ausgesucht. Dieses spielt mehrfach eine entscheidende Rolle. Es ist ein öffentliches Telefon und das einzige, das den Protagonisten zur Verfügung steht. Auf diesem Telefon erhält Alaska in ihrer Todesnacht einen Anruf, der zu der folgenschweren Autofahrt führt.

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