Über sechshundert Seiten stark ist der letzte Band von Patrick Ness' Trilogie um New World, einem fernen Planeten, zu dem nun weitere Siedler unterwegs sind, um sich dort eine neue Welt zu erschaffen. Doch ist nichts mehr so, wie es sein sollte. [mehr zu den ersten beiden Bänden: Die Flucht und Das dunkle Paradies]
Todd und Viola stecken mitten im Konflikt der verschiedenen Parteien der Menschen, als sich eine weitere Stimme unter die Erzähler mischt - die von 1017, einem Spackle, den Ureinwohnern des Planeten. Er ist einziger Überlebender der Versklavung einer Gruppe von Spackle durch die Menschen und er sehnt sich nach Rache. Durch den kontinuierlichen Wechsel der Erzählperspektive verdeutlicht Ness hervorragend die unterschiedlichen Sichtweisen in dem Konflikt, lässt die Grenzen von Gut und Böse, Richtig und Falsch verschwimmen, ohne dabei die Ideale Liebe und Vergebung je aus dem Blick zu verlieren.
Es ist ein noch vielschichtigeres Werk als die beiden Vorgängerbände und erzählt trotz kleinerer Längen durchweg eine spannungsreiche Geschichte mit einigen explosiven Wendungen. Interessanterweise ist die Frage von Schuld diesmal durchaus Thema - etwas, dass ich im zweiten Band - subjektiv - wenig ausgearbeitet empfunden habe. Nahezu alle Charaktere haben Fehler gemacht, das ist konsistent, aber diesmal hinterfragen auch die meisten die Richtigkeit ihrer Handlungen und zeigen in irgendeiner Form Reue und Zweifel an sich selbst und den eigenen Zielen. Das Ende ist beeindruckend - mehr will ich dazu nicht sagen - insgesamt macht es mich neugierig auf noch mehr Werke von Patrick Ness.
Patrick Ness, New World - Das brennende Messer. Ravensburger, Ravensburg 2010.
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