Ich war einmal in Wyoming. Die National Parks Grand Teton und Yellowstone liegen ganz oder teilweise in diesem nahezu quadratischen Bundesstaat der USA. Große Weite. Viele Berge, Prärie. Büffel am Wegesrand. Soweit meine Erinnerungen.
Annie Proulx lebt seit 1995 in Wyoming, was bislang zu drei Bänden mit Kurzgeschichten über die Menschen dort geführt hat:
- Close Range, 1999 („Weit draußen“)
- Bad Dirt, 2004 („Hinterland“)
- Fine Just the Way It Is, 2008 („Hier hat's mir schon immer gefallen“)
Bekannt wurde Proulx durch den Roman Schiffsmeldungen (großartig verfilmt von Lasse Hallström, 2001) und die sehr erfolgreiche Verfilmung ihrer Kurzgeschichte Brokeback Mountain, 2005, durch Ang Lee mit Heath Ledger.
Die Geschichten in Hinterland bieten einen Querschnitt durch die Bevölkerung von Wyoming: Wildhüter, Bardamen, Rancher, Cowboys und ausgestiegene New Yorker - um nur einige zu nennen. Einige der Personen tauchen in mehreren Geschichten auf und man freut sich darüber, wie über ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Annie Proulx bringt einem die Verschrobenen und die Gescheiterten, die Guten und die Bösen gleichermaßen nahe, man empfindet Sympathien, erhält aber gleichzeitig einen unverstellten Blick auf die Unbarmherzigkeit, aber auch auf die teils dramatische Schönheit dieses schwach bevölkerten und unwirtlichen Bundesstaates.Sicherlich kein gewöhnliches Buch, das selbst mir als nicht so großen Fan von Kurzgeschichten Freude bereitet hat.
Interview mit Annie Proulx, geführt in Wyoming (!), bei abendblatt.de
Annie Proulx: Hinterland. Neue Geschichten aus Wyoming. Luchterhand, München 2005.
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