Neulich fiel mir in der Schulbibliothek das Audiobook von Monika Feths Der Erdbeerpflücker in die Hände. Das Buch stammt aus dem Jahr 2004 und es gibt weitere Folgekrimis. Feths Bücher richten sich hauptsächlich an Jugendliche.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, in unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit sogar aus der Sicht fast jeden Beteiligten. Jette, die Tochter einer bekannten Krimiautorin, lebt in einer WG mit Merle und Caro. Letztere verliebt sich in einen verschlossenen Mann, der viele Geheimnisse hat. Er ist Erdbeerpflücker und - wie schon früh im Roman klar ist - ein Serienmörder. Nach dem Mord an ihrer Freundin Caro beschließen Jette und Merle den Mörder zu finden, auch ohne die Hilfe des netten Kommissars, der in dem Fall ermittelt. Leider weiß auch der Mörder, dass die beiden ihn suchen, so dass er eine Liebesbeziehung zu der ahnungslosen Jette aufbaut. Dies führt zu einem dramatischen Showdown.
Dadurch dass wir die Geschichte auch aus der Sicht des Mörders präsentiert bekommen, ergeben sich zwei Dinge:
1. Wir wissen von Anfang an, wer der Mörder ist und etwa ab der Hälfte ahnen wir auch, wie es enden wird.
2. Eine gewisse Identifikation mit dem Täter entsteht, er hat ein schweres Schicksal erlitten, er hat seine positiven Seiten und auf Frauen eine nahezu magische Wirkung, wie wir aus Jettes verklärter Sichtweise erfahren.
Das Audiobook wird den Perpektivwechseln durch den Einsatz verschiedener Sprecher gerecht: Wanja Mues, Barbara Nüsse als Erzähler sowie Julia Nachtmann
Für jugendliche Leserinnen hat der Roman einiges zu bieten, auf dem Gebiet der Romantik und beim Thema Freundschaft und Familie. Für Leser dieses Alters fehlt vermutlich die Action, erwachsene Krimileserinnen und -leser können Der Erdbeerpflücker eventuell für zu offensichtlich oder sogar ein wenig flach halten.
Monika Feth, Der Erdbeerpflücker. Goya LIT 2007.
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