Monday, August 29, 2011

Phantàsien


Jede Kunstwelt ist autonom und nicht unmittelbar in Lebenswirklichkeit umzusetzen. Deswegen ist es auch gut, dass diese Geschichten zwischen zwei Buchdeckeln stattfinden. Der magische Bereich des Imaginären ist eben Phantàsien, in das man ab und zu reisen muss, um dort sehend zu werden. Dann kann man zurückkehren in die äußere Realität, mit verändertem Bewusstsein, und diese Realität verändern oder sie wenigstens neu sehen und erleben.

aus: "Phantasie/Kultur/Politik" (1982), in: Michael Ende, Worte wie Träume. Herder Verlag, Freiburg 1991, S. 68.

Bild: Quint Buchholz, Lesende Frau. 1995.

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