Anthony Horowitz's Buchreihe um den 14jährigen Alex Rider ist inzwischen schon bei Band 10 angekommen und so wurde es Zeit, endlich einmal hineinzulesen.
Alex Rider wird nach dem Tod seines Onkels vom britischen MI6 in dessen Geheimdiensttätigkeit eingeweiht und unter erpresserischen Bedingungen angeworben, einen Fall seines Onkels zuendezubringen. Er erhält eine kurze Ausbildung und wird ausgerüstet mit einigen Gadgets im Stile früher 007-Filme in den Einsatz geschickt. Er gerät in einige brenzlige Situationen, die er aber mit Köpfchen, körperlichem Einsatz und mit Hilfe der Gadgets meistern kann.
Die Zielgruppe des Buchs sind definitiv männliche Leser, die noch zu jung für echte Agententhriller sind. Für Mädchen birgt Alex Rider wenig Identifikationsfläche, fast alle übrigen Charaktere sind auch männlich, insgesamt ist die Atmosphäre eher action- bzw. gewaltgeladen und wenig emotional. Das wäre weniger problematisch, wenn die Geschehnisse in irgendeiner Weise realistisch wären. Die erwachsenen Gegner von Alex Rider müssen sich schon extrem dämlich geben, um ihn nicht zu durchschauen oder auszuschalten. Zwar wird der Protagonist durchaus als ressourcenreich (intelligent, fit und in vielen Dingen trainiert) beschrieben, dennoch widersprechen seine Handlungen jeder Realität. Sind manche der Actionszenen in James-Bond-Filmen schon unrealistisch bzw. wirken (un-?) gewollt komisch, so sind sie übertragen in die Handlungswelt eines 14jährigen nur noch lächerlich.
Dies ist allerdings eine Beurteilung aus der Perspektive eines erwachsenen Lesers, verschiebt man das Buch gedanklich ein wenig in die Fantasy-Ecke, so mag man sich durchaus unterhalten fühlen. Für die Zielgruppe ist es sicherlich alles in allem spannende Lektüre.
Anthony Horowitz, Stormbreaker. Ravensburger, Ravensburg 2010.
No comments:
Post a Comment