In Nick Hornbys Roman A Long Way Down treffen auf einem Londoner Hochhaus in der Silvesternach vier Menschen aufeinander, die mit dem Vorsatz dorthin gegangen sind, sich hinunterzustürzen.
Da ist die junge Jess, Politikertochter, rotzfrech, die nicht weiß, warum ihr Freund sie verlassen hat.
Martin ist ein Talkmaster, der nach der Affäre mit einer Minderjährigen ins Gefängnis musste und nun keine Perspektive für sich sieht.
Sänger JJ weint seiner Band hinterher.
Maureen betreut seit Jahren einzig ihren schwerbehinderten Sohn Matty und leidet unter der Inhaltslosigkeit des Lebens.
Alle vier erzählen ihre Geschichte in der Ich-Form und berichten gleichzeitig von ihren Eindrücken, die sie von den anderen haben. Denn natürlich bringen sie sich nicht um, sondern steigen wieder vom Hochhaus hinunter und schließen eine Art Pakt, mit dem Selbstmord erst einmal noch ein paar Wochen zu warten. In dieser Zeit nehmen sie mehr oder weniger intensiv am Leben der anderen Teil, beeinflussen sich, müssen mit Jess dreisten Aktionen umgehen und finden schließlich alle einen neuen Blick aufs Leben.
Auf der positiven Seite ist Nick Hornbys Humor und seine besondere Erzählweise zu verbuchen, wie man es aus seinen ersten Roman wie High Fidelity oder About a Boy kennt. Die Charaktere sind etwas schräg - oder auf jeden Fall recht britisch. Dem gegenüber ist es eine sehr vorhersehbare Geschichte, nach der provokanten Anfangsszene geschieht, was geschehen muss, um die vier wieder zum Leben zurückzubringen, auch die Lösungsansätze sind recht offensichtlich. Eine ernsthafte Beschäftigung mit den Beweggründen für einen Selbstmord fehlt und damit bleibt das Buch flach und ist allenfalls seichte Unterhaltung mit ein paar Lachern.
Nick Hornby, A Long Way Down. Hörverlag Hamburg 2005.
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