Nachdem ich von den Alpenkrimis von Andreas Föhr (zuletzt Wolfsschlucht) überraschend angetan war, wollte ich den nächsten ausprobieren. Meine Wahl fiel auf Föhnlage von Jörg Maurer.
Kommissar Jennerwein ermittelt in einem seltsamen Fall: Während eines Klavierkonzerts stürzte der Obertürschließer Eugen Liebscher von der Decke des Dachbodens mitten in die Konzertbesucher. Er verletzte dabei Ingo Stoffregen, der ebenfalls verstarb. Kurz nach den Ereignissen herrscht großes Chaos, eine verlässliche Zeugenaussage lässt sich schwerlich finden.
Parallel zu Jennerweins Ermittlungen erfährt der Leser/Zuhörer von dem lukrativen Nebenerwerb des Bestatterehepaares Grasegger. In den Särgen ihrer Kunden entsorgen sie auch noch andere Leichen, die zum Teil aus Italien (Mafia!) angeliefert werden. Ihre Kundenliste und andere wichtige Daten sind auf einem USB-Stick gespeichert, den sie auf dem besagten Dachboden versteckt haben, wo ihn die Polizei auch entdeckt...
Um es kurz zu machen: Die Lesung - vom Autor selbst - ist amüsant und besticht durch Dialekte und den trockenen Humor, mit dem die skurillen Ereignisse vorgetragen werden. Leider gibt es bei Föhnlage (wie auch bei anderen vom Lokalkolorit geprägten Krimis) zahlreiche Momente, wo der Fall ins Slapstickartige abrutscht. Charaktere und Ereignisse werden überzogen komisch dargestellt und damit vielleicht witzig (wer's mag), aber auch unglaubhaft.
Hinzu kommt eine recht plötzliche Aufklärung am Schluss, die auch nicht dazu beiträgt, dass man dem Plot großen Glauben schenken kann. Es ist ein Krimi, der mit Komik, aber nicht mit Spannung besticht, da weite Teile unplausibel bleiben.
Jörg Maurer, Föhnlage. Argon 2011.
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