Mutter und Tochter Cast schreiben gemeinsam an der Reihe House of Night, einer Young-Adult - nein, wohl eher Teenie-Serie - , deren erster Band Gezeichnet 2007 erschien und der damit auf Stephenie Meyers Twilight-Welle mitschwamm. Vampire waren gerade mal wieder in.
Das ist ja auch nicht schlimm und zusammen mit der Idee eines Internats für Neuvampire (auch nicht ganz brandneu) eigentlich nicht so schlecht für die Zielgruppe. Die Vampire sind auch ein bisschen anders, eher wie eine Mischung aus Hexen und vampirischem Blutdurst - wie genau das funktioniert, wird vielleicht erst in einem der späteren Bände erklärt.
Zoey ist eigentlich ein relativ normaler Teenager, als sie aus heiterem Himmel Gezeichnet wird und ein blaues Mal auf ihrer Stirn erscheint. Es ist allgemein bekannt, dass sie dadurch als werdender Vampir markiert ist und sich umgehend im House of Night einfinden muss. Dort findet sie neue Freunde, bekommt eine Gegenspielerin, die den Elite-Club der Schule leitet, erkennt ihre superbesonderen Extrafähigkeiten, die sie von allen anderen abheben, und räumt ein bisschen auf und wird dabei von der tollsten Obervampirin der Schule und der Vampirgöttin Nyx (jawohl!) unterstützt.
Kein aufregender Plot, das wäre nicht schlimm. Es ist eben ein Teenietraum, etwas Besonderes sein, sich abheben von der Masse, etwas Tolles leisten. Passt schon.
Leider sind auch die Charaktere sind schablonenartig und bedienen jedes schlechte Klischee. Sie alle handeln innerhalb ihrer figurbedingten Begrenzungen und tun niemals etwas Unerwartetes. Auch sprachlich werden nur Hülsen verwendet, ausgewaschene Formulierungen, was einem selbst beim Audiobook, obwohl ordentlich gelesen von Marie Bierstedt (u.a. Synchronstimme von Kirsten Dunst), schnell auffällt. Dabei werden auch gesellschaftliche Vorurteile und Verurteilungen unreflektiert wiederholt - dadurch wirken die Charaktere und auch die Protagonistin leider unglaublich hohl und dumm. Man freut sich fast über das niedliche maunzende Superkätzchen, dass Zoey zuläuft, denn die äußert wenigstens nicht ständig irgendeinen Schwachsinn.
Und schon ist nichts mehr übrig, weswegen sich dieses Buch in irgendeiner Weise zu lesen lohnen würde. Im Gegenteil, wegen der unreflektierten Stereotypen und schlechten weiblichen Protagonistin, die als Anti-Rolemodel bezeichnet werden muss, würde ich sogar massiv abraten, diesen Mist zu lesen. Sorry, aber so ist es. Die Fan-Begeisterung verschließt sich mir, immerhin gibt es schon über zehn Bände. Trotzdem: Nicht lesen!
P.C. & Kirsten Cast - Gezeichnet (House of Night #1). Lübbe Audio 2009.
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