Jo Nesbøs Headhunter heißt Roger Brown und ist eine höchst manipulative und skrupellose Figur. Er nutzt seine psychologisch-soziologischen Fähigkeiten, um Firmenchefs und die Kandidaten für zukünftige Führungspositionen dorthin zu steuern, wo er sie haben will. Wenngleich dies noch nicht kriminell ist, so sind es aber seine Kunstdiebstähle, die sich als eine Art Nebenprodukt aus seinen Gesprächen mit den Kandidaten ergeben. Dabei gibt er sich ausgesprochen Mühe, selbst nicht mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht werden zu können - selbst zu seinen Komplizen hält er Sicherheitsabstand. Die Diebstähle finanzieren ihm seinen Lebenswandel und die teure Galerie seiner Frau Diana. Dieses Arrangement scheint zu funktionieren - bis einer seiner Kandidaten versucht, ihn auszuspielen. Was folgt, ist ein actiongeladenes Katz- und Mausspiel.
Während man Roger die Psychotricks ohne Probleme abkauft, da es sicher möglich ist, Menschen derart zu manipulieren, wirkt das Versteckspiel im späteren Teil des Romans zum Teil unrealistisch und überzogen. Die dabei vollzogene Täuschung der Polizei scheint unglaubwürdig. Auch Rogers privatem Triumpf am Ende mag man nicht trauen, da auch Diana kein verlässlicher Charakter ist.
Zwar war Headhunter größtenteils spannend und kurzweilig, aber es ist sicherlich nicht der beste Nesbø.
Jo Nesbø, Headhunter. Hörbuch Hamburg 2010.
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