Saturday, January 13, 2018

Michael Robotham - Adrenalin


Michael Robothams Adrenalin ist der erste Band seiner Reihe um den Psychologen Joseph O'Loughlin und den Detective Inspector Ruiz. Wir lernen beide in einer Krise kennen: O'Loughlin hat gerade die Nachricht bekommen, dass er an Parkinson erkrankt ist, was ihn völlig aus der Bahn wirft und er zweifelt, wie er sein Leben mit seiner schönen Frau und seiner wunderbaren Tochter weiterleben können wird. Ruiz hingegen hat es mit einem Mordfall zu tun, bei dem er zunächst keinerlei Anhaltspunkte findet, noch nicht einmal die Identität des Opfers kennt er.
Es stellt sich heraus das O'Loughlin das Opfer kannte - und nicht nur das, verschiedene Indizien scheinen auf ihn als Täter zu deuten. Ruiz, der zunächst nur seine Expertise wollte, verhaftet ihn schließlich sogar, muss ihn aber wieder laufen lassen, weil er nichts beweisen kann. O'Loughlin vermutet einen seiner Patienten, Bobby Moran, als Täter, weil dieser in den Sitzungen verdächtige Aussagen macht, doch seine Überprüfung durch Ruiz ergibt nichts.
O'Loughlin gerät zunehmend unter Druck und sieht nur noch einen Ausweg, nämlich selbst den tatsächlichen Täter zu ermitteln.

Adrenalin beginnt zunächst eher langsam, Robotham steigert Spannung und Erzähltempo aber kontinuierlich und erzählt eine geschickt konstruierte Story, die in den Bann zieht. Wie kann O'Loughlin es schaffen, der Falle des tatsächlichen Täters zu entkommen? Wie kann er sein Leben retten?
Gleichzeitig muss der Protagonist sein fachliches Können und seinen menschlichen Instinkt in Frage stellen, nichts scheint mehr so zu sein, wie er dachte. Damit wird auch die Frage gestellt, inwiefern die Psychologie verlässliche Ergebnisse liefert oder wie vorgefertigte Annahmen und Gewohnheiten die Analyse beeinträchtigen.
Mich hat der Einstieg in Robothams Reihe positiv überrascht und ich blicke weiteren Bänden gespannt entgegen.

Michael Robotham, Adrenalin. Goldmann, München 2011.

No comments: