Daniela Krien erzählt in Die Liebe im Ernstfall die Liebes- und Lebensgeschichte von fünf sehr unterschiedlichen Frauen. Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde sind Freundinnen, Schwestern oder auch nur entfernte Bekannte. Sie haben beruflich miteinander zu tun, sind Ärztin und Patientin oder haben nur den Mann gemeinsam, den sie lieben.
Die Autorin wirft den Leser (vermutlich in den meisten Fällen eher die Leserin) direkt hinein in den Lebensstrom der jeweiligen Person, man lernt sie gleichermaßen von den attraktiven und weniger positiven Seiten kennen, Liebe, Sehnsucht, Verzweiflung, Lust, Freundschaft - alle Aspekte des Lebens finden sich wieder. Dem Thema Kinder wird viel Raum gegeben und auch dieses wird von allen schönen, aber auch den unbequemen Seiten beleuchtet. Dabei wird kein Urteil gefällt, diese Frauen SIND, sie leben ihr Leben und auch wenn ihre Geschichten offen bleiben und wir nur einen Einblick in ihren derzeitigen Stand im Leben erhalten, so erkennt man doch, dass es nicht den einen richtigen Lebensweg gibt, kein Patentrezept für das gute und glückliche Leben - im Gegenteil. Jede der Frauen trifft Entscheidungen, emotionale, rationale oder Entscheidungen aus der Not heraus - was daraus wird, ist dennoch nicht vorhersehbar, es ist eben das Leben, das passiert.
In der Summe ist Die Liebe im Ernstfall ein interessantes und sprachlich-stilistisch ansprechendes Buch - dennoch haben mich längst nicht alle dieser Frauen berührt oder angesprochen, es blieb eine Distanz, die schwer zu erklären ist, die aber meine subjektive Bewertung des Buches stark beeinflusst. Daniela Krien als Autorin hat aber durchaus mein Interesse geweckt.
Daniela Krien, Die Liebe im Ernstfall. Diogenes, Zürich 2019.
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