Nach Glaskinder ist Silberjunge der zweite Band in Kristina Ohlssons Jugendkrimireihe um Billie und Aladdin im schwedischen Ahus. Diesmal ist es Aladdin, der in mysteriöse Vorkommnisse verwickelt wird. Jemand stiehlt Lebensmittel aus der Restaurantküche seiner Eltern. Und wer ist der seltsame Junge, der mitten im eisigen Winter in kurzen Hosen um den Wasserturm schleicht, in dem sich das Restaurant befindet und in dem Aladdin und seine Eltern seit einer Weile auch wohnen?
Zusammen mit Billie versucht er, mehr herauszufinden, doch richtig Bewegung kommt erst in den Fall, als er von einem Silberdiebstahl erfährt, der sich genau auf dem Grundstück des Turms ereignet hat.
Wie in dem vorangegangenen Band mischt Ohlsson Mysteriöses und Unerklärliches mit rationalen Ermittlungen, die jedoch zu sehr einfachen Antworten führen und nur durch äußere Umstände verzögert werden und dann dennoch schnell zu Lösung führen. Leicht angedeutet werden fremdenfeindliche Tendenzen in der schwedischen Gesellschaft, das unbeliebte Flüchtlingsschiff im Hafen, zusammen mit den Überlegungen von Aladdins Eltern, vielleicht doch in die Türkei zurückkehren zu wollen, weil die wirtschaftliche Lage nicht gut ist. Es bleibt aber bei oberflächlichen Anmerkungen, das Thema wird nicht vertieft, wenngleich der drohende Umzug Aladdin stark ängstigt. Hier wäre eine Möglichkeit gewesen, aus einem recht flachen, historischen Kriminalfall eine Geschichte mit mehr Tiefgang zu machen. Der Gruselfaktor, der in Glaskinder durchaus vorhanden war, fehlt ebenfalls, so dass Silberjunge nicht so recht überzeugen kann.
Kristina Ohlsson, Silberjunge. cbt, München 2015.
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