Monday, July 25, 2005

F. Scott Fitzgerald - Der große Gatsby

Francis Scott Fitzgerald – grandioser Name schon. Natürlich fällt der Name, gerade wenn man sich mal mit amerikanischer Literatur beschäftigt. „Der große Gatsby“ stand schon lange auf meiner Wunschleseliste (diese wächst übrigens stetig, egal wie viel ich lese, ein aussichtsloses Unterfangen im Grunde...), daher war der Band natürlich bei meinen Käufen von der Süddeutsche Zeitung Bibliothek dabei. Nachdem sich der olle Gantenbein zog wie zu altes Kaugummi, war der Gatsby sehr frisch (haha) und gut lesbar, obwohl älteren Datums, nämlich von 1925. Die Atmosphäre des quirlenden New York und der Reichen und Erfolgreichen ist überzeugend, so stelle ich mir New York in den 20ern vor.
Die Story: Der mittellose James Gatz erfindet sich selbst neu als den erfolgreichen Jay Gatsby. Zunächst tut er nur so, aber schließlich wird er auch reich und erfolgreich. Die Liebe seines Lebens, die wunderbare Daisy, schnappt ihm allerdings ein anderer
vor der Nase weg. Alle Intrigen, um Daisy zurück zu erobern, scheitern und enden am Ende tödlich.
Spannend fand ich die Erzählperspektive des jungen und hoffnungsvollen Ich-Erzählers, der nur zum Teil unbeteiligte Nachbar, der die rauschenden Feste Gatsbys erst von außen und dann von innen miterlebt. Seine vielschichtige Meinung über Gatsby beleuchtet die Geschichte von allen Seiten. American Dream, natürlich, auch in seiner reinsten Form, aber mit bitterem Ende.
„Gatsby glaubte an das grüne Licht, an die rauschende Zukunft, die Jahr um Jahr vor uns zurückweicht. Sie ist uns gestern entschlüpft, doch was tut’s – morgen schon eilen wir rascher, strecken weiter die Arme aus... Und eines schönen Tages...
So regen wir die Ruder, stemmen uns gegen den Strom und treiben doch stetig zurück, dem Vergangenen zu.“

F. Scott Fitzgerald, Der große Gatsby. Süddeutsche Zeitung Bibliothek 2004, Band 4.

Saturday, July 23, 2005

Sein Name war Gantenbein... oder Enderlin... oder Frisch... oder... oder...

Habe ich dieses Buch verstanden? Ich weiß es nicht.
Habe ich dieses Buch gern gelesen? Ich glaube nicht.
Bin ich froh dieses Buch gelesen zu haben? Nun ja, ein Roman mehr von einem der großen Nachkriegsautoren, ein Aspekt mehr zu Frisch nach Biedermann, Homo Faber und den Andorranern. Am Ende denkt sich der Protagonist wieder mal auf ein Schiff, lechzt einer viel zu jungen Frau hinterher, die Lila heißt und irgendwie erfunden oder auch nicht ist und am Ende Pingpong spielt wie die Tochter des Homo Faber.
Ich glaube, ich habe doch gern auch eine verlässliche Handlung in einem Roman. Sie darf gern auch langsam voranschreiten und vielleicht auch lächerlich sein, aber diese quasi erfundenen und immer wieder revidierten und neu zusammengesetzten, geträumten Handlungen eines wie auch immer zu benennenden Protagonisten. Man kann noch nicht mal sagen, wer das aller erzählt! Man wird selbst leicht schizophren beim Lesen, möchte man sagen, stimmt natürlich auch nicht, aber man könnte sich vorstellen, dass es so sei. Oder auch nicht. Mein Name sei Lila. Oder auch nicht. Oder?

Max Frisch „Mein Name sei Gantenbein“. Süddeutsche Zeitung Bibliothek 2004, Band 32.

Thursday, July 21, 2005

Marburg revisited

An manchen Orten scheint die Zeit still zu stehen. Vielleicht einige Kneipen ein bisschen verändert, die meisten gleich geblieben. Die Mensa, die Cafés, die Oberstadt, das entsetzlich-verstimmte Klingeln des Oberstadtaufzugs... Oh, nur eins: Ein Gerüst um den schiefen Kirchturm - soll der jetzt begradet werden? Nur die Menschen, die man kannte sind fort, andere studieren und diskutieren und trinken ihren Milchkaffee im Roten Stern. Sentimental journey, ich schaue zwischendurch gern zurück.


Blick aufs Landgrafenschloss und die Oberstadt von der Lahn aus

Wednesday, July 20, 2005

back in the circus

...um einmal das letzte Album von Jonatha Brooke zu zitieren. Lange Zeit keine neuen Blogg-Einträge mehr, aber Totgesagte leben bekanntlich länger. Irgendwer hat mal behauptet, das durchschnittliche Blogg stirbt nach den ersten paar Einträgen. Derjenige wäre auch mal wieder dran mit einem Tucson-Update... :)
Jedenfalls: Hier bin ich wieder und ich habe Ferien! Und endlich auch mal wieder Zeit, um mich mit Hobbies zu beschäftigen wie Websitebasteln und Lesen. Dadurch ergibt sich dann vielleicht wieder etwas zum Posten im Blogg. We'll see.

Every man's the same
Only the times and places change
On this rollercoaster ride, up and down
But I never get to the other side.