In Tess Gerritsens sechstem Roman um die Ermittler Jane Rizzoli und Maura Isles geht es um harte Themen: Sünde und Teufel!
Ein Serientäter versieht seine Opfer mit umgedrehten Kreuzen und anderen, teils satanistischen Symbolen. Ein Vereinigung besonderer Art hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Böse/den Teufel in der Welt zu erforschen - dieser Mephisto-Club (so auch der Originaltitel) drängt sich in die Recherche der Mordreihe.
Das Böse kommt in Form des Täters auch selbst zu Wort, er beschreibt die Taten, die er bereits in seiner Jugend begangen hat, so dass die Hintergrundgeschichte nach und nach aufgedeckt wird.
Gleichzeitig stehen Rizzoli und Isles vor neuen privaten Problemen:
Maura liebt einen Priester (was sich in den vorangegangenen Bänden bereits abzeichnete) und "versündigt" sich, wohingegen Rizzoli das Auseinanderbrechen der Ehe ihrer Eltern miterleben muss. Zudem geraten die beiden auch noch in Streit, bzw. missverstehen sich...
Ihre Ermittlungen wirken dabei fast nebensächlich, so dass es nicht verwunderlich ist, dass der Täter dann mit Hilfe dessen Cousine gefasst wird, die der Mephisto-Club ausfindig macht und die das eigentliche Ziel des Täters ist (á la "ich weiß, was du damals getan hast"). Der Showdown fällt, wie inzwischen schon zur Gewohnheit geworden bei Gerritsen, sehr krass und blutrünstig aus.
Insgesamt fällt auf, dass die gewohnte (gute) Ermittlungsarbeit des Teams fehlt, diese wird ihnen aber auch teils entrissen. Außerdem etwas viel Mythos/Mysterisches - in der Gesamtheit aber spannend.
Tess Gerritsen, Blutmale. RandomHouseAudio 2009.
Monday, July 29, 2013
Sunday, July 28, 2013
John Green - Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen]
Colin ist hochbegabt und sozialer Außenseiter. Das Außergewöhnlichste an ihm sind seine 19 Ex-Freundinnen, die alle den Namen Katherine tragen. Die letzte hat ihn gerade verlassen und er ist untröstlich.
Sein Freund Hassan - Muslim, dick und ein bisschen antriebsschwach - ist der einzige, der Colins Art erträgt und ihm auch bei diesem 19. Liebeskummer noch zuhört. Er ist es auch, der den Roadtrip vorschlägt, mit dem Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen] von John Green beginnt. Die beiden ungleichen Freunde stranden in einem Kuhdorf namens Gutshot und treffen dort auf Lindsey. Lindsey ist selbstbewusst, anpassungsfähig und sozial clever, aber dennoch unsicher, was ihre eigene Zukunft betrifft.
Alle drei Charaktere sind interessant, ungewöhnlich, aber dennoch glaubhaft. John Greens Roman ist ein Adoleszenzroman, die drei müssen ihre Defizite erkennen und sich mit ihnen auseinandersetzen, um sich weiterzuentwickeln. Der Erzählstil ist ungewöhnlich, entsprechend Colins Hochbegabung wimmelt es von abstrusen (und größtenteils nutzlosen) Fakten und seltsamen mathematischen Konstruktionen, und humorvoll. Die teils absurden Geschehnisse machen beim Lesen Freude und dennoch kann man der Geschichte aufgrund der wunderbaren Protagonisten Bedeutung abgewinnen und freut sich über das optimistische Ende.
Mir hat der Roman Spaß gemacht, wenngleich mich Das Schicksal ist ein mieser Verräter stärker berührt hat.
PS.: Der deutsche Titel ist kein Glücksgriff.
John Green: Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen]. Hanser, München 2008.
Sein Freund Hassan - Muslim, dick und ein bisschen antriebsschwach - ist der einzige, der Colins Art erträgt und ihm auch bei diesem 19. Liebeskummer noch zuhört. Er ist es auch, der den Roadtrip vorschlägt, mit dem Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen] von John Green beginnt. Die beiden ungleichen Freunde stranden in einem Kuhdorf namens Gutshot und treffen dort auf Lindsey. Lindsey ist selbstbewusst, anpassungsfähig und sozial clever, aber dennoch unsicher, was ihre eigene Zukunft betrifft.
Alle drei Charaktere sind interessant, ungewöhnlich, aber dennoch glaubhaft. John Greens Roman ist ein Adoleszenzroman, die drei müssen ihre Defizite erkennen und sich mit ihnen auseinandersetzen, um sich weiterzuentwickeln. Der Erzählstil ist ungewöhnlich, entsprechend Colins Hochbegabung wimmelt es von abstrusen (und größtenteils nutzlosen) Fakten und seltsamen mathematischen Konstruktionen, und humorvoll. Die teils absurden Geschehnisse machen beim Lesen Freude und dennoch kann man der Geschichte aufgrund der wunderbaren Protagonisten Bedeutung abgewinnen und freut sich über das optimistische Ende.
Mir hat der Roman Spaß gemacht, wenngleich mich Das Schicksal ist ein mieser Verräter stärker berührt hat.
PS.: Der deutsche Titel ist kein Glücksgriff.
John Green: Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen]. Hanser, München 2008.
Tuesday, July 23, 2013
James Bowen - Bob, der Streuner
Diese
Autobiographie des ehemals obdachlosen und drogenabhängigen James Bowen
rangiert in diesem Sommer in den deutschen Bestsellerlisten ganz weit
oben (Kategorie Sachbuch).
James Bowen schildert in schlichter Sprache offen seine Erlebnisse. Noch in der Methadontherapie lebt er in einer Sozialwohnung in London. Mit Straßenmusik hält er sich über Wasser, als ihm eines Tages ein rotgetigerter Kater zuläuft. Er ist krank und unterernährt und sitzt zwei Tage herrenlos in seinem Treppenhaus, bevor Bowen sich seiner annimmt. Um den Kater medizinisch zu versorgen und zu ernähren, muss er sich anstrengen, die entsprechenden Mittel aufzubringen, aber viel gravierender und einschneidender für Bowen ist die Verantwortung für ein Lebewesen, die er nun übernimmt.
Mehrmals versucht er, den Kater in die Freiheit zurück zu entlassen, dieser entscheidet sich zu bleiben und sogar ihm zu folgen, wenn dieser in die Stadt aufbricht.
Der Streuner entpuppt sich als wahrer Publikumsmagnet, da er nicht nur auf Bowens Schulter sitzt, sondern sich auch dekorativ in den Gitarrenkasten positioniert. Der Erfolg beschert Bown auch Neider unter den anderen auf der Straße, so dass er auch viele problematische Situationen erleben muss.
Eindrücklich schildert er, wie sehr ihm die Freundschaft zu Bob und die Verpflichtung, die er damit eingegangen ist, geholfen hat, sein Leben in den Griff zu bekommen.
Es ist eine anrührende Geschichte und James Bowen ist der Erfolg zu gönnen, den er nun mit dem Buch hat und der ihm hoffentlich auch finanziell hilft, seinen Weg weiterzugehen. Sprachlich hat das Buch natürlich Schwächen - aber ich denke, darum geht es hier vielleicht weniger.
James Bowen, Bob, der Streuner. Die Katze, die mein Leben veränderte. Bastei Lübbe, Köln 2013.
James Bowen schildert in schlichter Sprache offen seine Erlebnisse. Noch in der Methadontherapie lebt er in einer Sozialwohnung in London. Mit Straßenmusik hält er sich über Wasser, als ihm eines Tages ein rotgetigerter Kater zuläuft. Er ist krank und unterernährt und sitzt zwei Tage herrenlos in seinem Treppenhaus, bevor Bowen sich seiner annimmt. Um den Kater medizinisch zu versorgen und zu ernähren, muss er sich anstrengen, die entsprechenden Mittel aufzubringen, aber viel gravierender und einschneidender für Bowen ist die Verantwortung für ein Lebewesen, die er nun übernimmt.
Mehrmals versucht er, den Kater in die Freiheit zurück zu entlassen, dieser entscheidet sich zu bleiben und sogar ihm zu folgen, wenn dieser in die Stadt aufbricht.
Der Streuner entpuppt sich als wahrer Publikumsmagnet, da er nicht nur auf Bowens Schulter sitzt, sondern sich auch dekorativ in den Gitarrenkasten positioniert. Der Erfolg beschert Bown auch Neider unter den anderen auf der Straße, so dass er auch viele problematische Situationen erleben muss.
Eindrücklich schildert er, wie sehr ihm die Freundschaft zu Bob und die Verpflichtung, die er damit eingegangen ist, geholfen hat, sein Leben in den Griff zu bekommen.
Es ist eine anrührende Geschichte und James Bowen ist der Erfolg zu gönnen, den er nun mit dem Buch hat und der ihm hoffentlich auch finanziell hilft, seinen Weg weiterzugehen. Sprachlich hat das Buch natürlich Schwächen - aber ich denke, darum geht es hier vielleicht weniger.
James Bowen, Bob, der Streuner. Die Katze, die mein Leben veränderte. Bastei Lübbe, Köln 2013.
Can't You Sleep, Little Bear?
This is a card sent by Doke from the Netherlands. It's an illustration from the book Can't You Sleep, Little Bear? by Martin Waddell. It was first published in 1988 and the illustrator is Barabara Firth.
The Little Bear is afraid of the dark but Mama Bear can assure him that there's nothing to be afraid of so he can go to sleep.
Lovely water colour illustrations.
Monday, July 22, 2013
Anna Gavalda - Ein geschenkter Tag
Anna Gavalda hat einen Schreibstil, der mir sehr gefällt, ohne dass ich genau sagen könnte, woran das liegt oder was ihn ausmacht.
Zudem erzählt sie kleine, alltägliche und wahre Geschichten.
Ein geschenkter Tag handelt von vier Geschwistern mit sehr unterschiedlichen Lebenswegen und Problemen. Wir erfahren gerade genug über sie, um zu erkennen, dass sie alle an der Schwelle zu einer Entscheidung oder Veränderung stehen.
In dem Moment, in dem drei von ihnen eine schrecklich spießige Hochzeit besuchen sollen, brechen sie aus und besuchen den vierten. Sie erleben einen wunderbar unbeschwerten Tag, haben Spaß wie Kinder, sprechen und schweigen miteinander. Es ist tatsächlich ein Tag, den sie geschenkt bekommen, und aus dem sie verändert hervorgehen. Sie übernehmen mehr Verantwortung für ihr Leben, jeder auf seine Art, aber es endet auch etwas.
Eine kurze und leise Erzählung, typisch Gavalda, schön.
Anna Gavalda, Ein geschenkter Tag. Fischer, Frankfurt am Main 2010.
Zudem erzählt sie kleine, alltägliche und wahre Geschichten.
Ein geschenkter Tag handelt von vier Geschwistern mit sehr unterschiedlichen Lebenswegen und Problemen. Wir erfahren gerade genug über sie, um zu erkennen, dass sie alle an der Schwelle zu einer Entscheidung oder Veränderung stehen.
In dem Moment, in dem drei von ihnen eine schrecklich spießige Hochzeit besuchen sollen, brechen sie aus und besuchen den vierten. Sie erleben einen wunderbar unbeschwerten Tag, haben Spaß wie Kinder, sprechen und schweigen miteinander. Es ist tatsächlich ein Tag, den sie geschenkt bekommen, und aus dem sie verändert hervorgehen. Sie übernehmen mehr Verantwortung für ihr Leben, jeder auf seine Art, aber es endet auch etwas.
Eine kurze und leise Erzählung, typisch Gavalda, schön.
Anna Gavalda, Ein geschenkter Tag. Fischer, Frankfurt am Main 2010.
Miau Miau
This card sent by Natasha from Ukraine reminded me of an old children song. It's about a cat (supposedly) who asks another cat to follow him (or her) outside on the roof at night to sing.
The artist of the picture is Katya Dudnik.
Miau, miau, hörst du mein Schreien?It has a really nice melody and can be sung as a canon as well.
Miau, miau, ich will dich freien!
Folgst du mir aus den Gemächern,
singen wir hoch auf den Dächern.
Miau, komm geliebte Katze,
miau, reich mir deine Tatze.
The artist of the picture is Katya Dudnik.
Friday, July 19, 2013
Thursday, July 18, 2013
Sunday, July 14, 2013
Bjarne Reuter - So einen wie mich...
Bjarne Reuter ist dänischer Kinderbuchautor, So einen wie mich kann man nicht von den Bäumen pflücken, sagt Buster erschien bereits 1987. Der Roman wurde 2005 als Band 23 in die Reihe "Junge Bibliothek" der Süddeutschen Zeitung aufgenommen.
Buster ist anders - er ist Optimist und Lebenskünstler, obwohl seine Voraussetzungen im Leben nicht die besten sind: Sein Vater ist ein arbeitsloser Zauberkünstler, dem er dennoch nacheifert, seine Mutter versucht die Familie zu ernähren und seine Schwester wird wegen einer Körperbehinderung geärgert. Buster selbst eckt in der Schule durch seine Art immer wieder an, findet aber auch Verbündete, die ihn unterstützen. Seine Konflikte überspielt er oft durch Flucht in Fantasiewelten, was es ihm möglich macht, auch tragische und schmerzliche Situation durchzustehen.
Seine Lebensfreude ist beim Lesen ansteckend, man möchte diesen verrückten Jungen gern kennenlernen und mit ihm befreundet sein, ihm Mut machen auf seinem Lebensweg.
Tatsächlich ist es der anrührende Charakter Busters, der dieses Buch interessant macht, die Handlung - die kleinen und großen, aber doch alltäglichen Hürden des Jungen - dagegen vermag wenig zu fesseln. In Zeiten von durchaus actionreicheren Kinder- und Jugendbüchern merkt man Reuters Roman sein Alter an.
Bjarne Reuter, So einen wie mich kann man nicht von den Bäumen pflücken, sagt Buster. SZ - Junge Bibliothek, München 2005.
Buster ist anders - er ist Optimist und Lebenskünstler, obwohl seine Voraussetzungen im Leben nicht die besten sind: Sein Vater ist ein arbeitsloser Zauberkünstler, dem er dennoch nacheifert, seine Mutter versucht die Familie zu ernähren und seine Schwester wird wegen einer Körperbehinderung geärgert. Buster selbst eckt in der Schule durch seine Art immer wieder an, findet aber auch Verbündete, die ihn unterstützen. Seine Konflikte überspielt er oft durch Flucht in Fantasiewelten, was es ihm möglich macht, auch tragische und schmerzliche Situation durchzustehen.
Seine Lebensfreude ist beim Lesen ansteckend, man möchte diesen verrückten Jungen gern kennenlernen und mit ihm befreundet sein, ihm Mut machen auf seinem Lebensweg.
Tatsächlich ist es der anrührende Charakter Busters, der dieses Buch interessant macht, die Handlung - die kleinen und großen, aber doch alltäglichen Hürden des Jungen - dagegen vermag wenig zu fesseln. In Zeiten von durchaus actionreicheren Kinder- und Jugendbüchern merkt man Reuters Roman sein Alter an.
Bjarne Reuter, So einen wie mich kann man nicht von den Bäumen pflücken, sagt Buster. SZ - Junge Bibliothek, München 2005.
Friday, July 12, 2013
Ursula Poznanski - Fünf
Fünf ist ein Kriminalroman um die Ermittlerin Beatrice Kaspary. Auf einer Kuhwiese wird eine Leiche gefunden, auf deren Füßen Koordinaten eintätowiert wurden. Die Koordinaten führen zu einer Plastikbox mit einer abgetrennten Hand und einem Rätsel. Bald wird klar, dass der Mörder die Polizei zu einer Art Geocaching-Jagd auffordert.
Parallel zur Ermittlung wird auch die persönliche Geschichte von Beatrice Kaspary erzählt - ihre Familiensituation und die Ereignisse, die dazu führten, dass sie Polizistin wurde.
Poznanskis Idee, die moderne Schatzsuche des Geocachings als Grundlage für einen Mordfall zu nehmen, ist interessant und funktioniert weitestgehend gut.
Die Verbindungen zur persönlichen Geschichte Poznanskis erschienen mir allerdings manchmal etwas zu forciert, so als ob jeder Thriller auch immer einen zerrütteten Ermittler haben müsste, der persönlich vom Geschehen betroffen ist. Hier wäre weniger mehr gewesen. Unzufrieden machte mich stellenweise das wechselhafte Tempo der Handlung - manchmal actionreich, dann wieder zäh. Das ist vielleicht für eine Ermittlung authentisch, aber tat dem Erzählfluss nicht gut. Wäre es kein Audiobook gewesen, hätte ich vermutlich an manchen Stellen vorgeblättert.
Insgesamt zwar eine gute Idee, aber in der Umsetzung eher durchschnittlich.
Ursula Poznanski, Fünf. Argon 2012.
Sunday, July 07, 2013
Arnaldur Indriðason - Eiseskälte
Eiseskälte erzählt die Geschichte dazu. Der eifrige Leser der Reihe weiß bereits, dass Erlendur - selbst noch ein Kind - seinen kleinen Bruder bei einem Schneesturm in den Bergen aus den Augen verloren hat. Er wurde nie gefunden und diese Tatsache lässt Erlendur keine Ruhe. Er kampiert in dem halbverfallenen Elternhaus und trifft auf unterschiedliche Menschen. Er wird dabei an die Geschichte der ebenfalls verschwundenen Matthildur erinnert und sein Ermittlerinstinkt treibt ihn zu weiteren Recherchen an. So verweben sich die Geschichten der zwei Verschwundenen, in Rückblenden wird sowohl die Geschichte von Erlendurs Familie und ihrem Umgang mit dem Verlust des Bruders als auch die Geschehnisse um das Verschwinden Matthildurs erzählt, während Erlendur mit Augen- und Zeitzeugen spricht. Parallel dazuerzeugt Indriðason eine mystische Komponente, Erlendur wird von Träumen heimgesucht, in denen er einem Wanderer begegnet und auch die Stimme seines Bruders hört. Doch erst nach der Aufklärung des - wie sich herausstellt - Mordes an Matthildur, seine letzten Fall, kann er endgültige Ruhe finden.
Der Roman stellt anrührend dar, wie sehr die Ungewissheit über den Verbleib eines Menschen, ein Leben beeinflussen kann, trotz vieler Jahre können weder Erlendur noch Matthildurs Geliebter vergessen noch Ruhe finden. Die Ermittlungen Erlendurs sind wie auch schon bei früheren Bänden konsequent und logisch, seine Hartnäckigkeit bringt ihn zum Ziel, wenngleich das Tempo in Eiseskälte auch eher gemächlich ist. Indriðason scheint vor allem die Atmosphäre wichtig gewesen zu sein, Spannung steht nicht im Mittelpunkt. So findet sein Charakter Erlendur ein eher ruhiges und nachdenkliches Ende. Passend.
Arnaldur Indriðason, Eiseskälte. Lübbe, Köln 2012.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
I wrote an English version of this review for goodreads, here it is:
In the previous novels of Arnaldur Indriðason his famous detective Erlendur was away, it was mentioned that he is visiting in his former homecountry, the East Fjords.
"Strange Shores" tells the story tells of this visit. The reader of the complete series already knows that Erlendur lost his little brother in a snowstorm as a child. The brother was never found and Erlunder never fully got over this loss.
He camps in the half-collapsed childhood home and meets some people of the area. He is reminded of the story of another missing person, Matthildur. His instincts drive him to investigate her case.
Indriðason interweaves the stories of the two missing persons, in flashbacks you get to know on the one hand the story of Erlendur family and how they cope with their loss and on the other hand Matthildur's story. Erlunder speaks to eye and contemporary witnesses.
Parallel to this Indriðason creates a mystique atmosphere when Erlendur is hanuted by dreams in which he meets a stranger and hears the voice of his dead brother. But it's only after he discovers Matthildur's fate and finds out she was murdered and solves this last case taht he can find peace.
The novel shows touchingly how not knowing about a missing person's fate can influence a whole life. Although so many years have passed neither Erlunder nor Matthildur's lover can find peace. As in the other novels Erlendur's investigations are consequent and logical, his persistency helps him to solve the case although the tempo of "Strange Shores" is rather slow.
Indriðason focuses on the atmosphere, suspense isn't his main goal.
This way Erlendur's character finds a calm and contemplative end.
Quite suitable.
Saturday, July 06, 2013
Jo Nesbø - Die Larve
Im Laufe der letzten Monate habe ich mich durch die Bände von Jo Nesbøs Harry Hole Serie gehört. Auch Die Larve ist spannend bis zur letzten Minute, komplex und verstrickt. Harry ist einmal mehr an seinen emotionalen und physischen Grenzen. Nach Jahren in Hongkong kehrt er zurück, um in einem speziellen Fall zu ermitteln: Oleg, Sohn seiner Ex-Lebensgefährtin Rachel, ist für den Mord an einem Drogendealer verhaftet worden... Harry darf zwar nicht zurück in den Polizeidienst, nutzt aber seine alten Kontakte, um sich Schritt für Schritt der Wahrheit anzunähern.
Großartiges Finale für einen großartigen Ermittler. Mehr wird nicht verraten.
Jo Nesbø, Die Larve. Hörbuch Hamburg 2011.
Interview mit Jo Nesbø:
Subscribe to:
Posts (Atom)