This one had me quite unispired...
Wednesday, February 25, 2015
Sunday, February 22, 2015
Max Bentow - Der Federmann
Max Bentow - in seinen ersten Leben Schauspieler und Dramatiker - verfasst seit 2011 Psychothriller um den Berliner Kommissar Nils Trojan.
Der erste Band trägt den Titel Der Federmann und stellt den Ermittler Trojan als ambivanlente Persönlichkeit vor. Er ist ein hartnäckiger und schneller Ermittler einerseits und andererseits in seiner Psyche eher instabil, so dass er wegen Panikattacken in psychotherapeutischer Behandlung ist.
Der Roman trägt den Zusatz Psychothriller zu Recht. Denn vom ersten Augenblick an ist klar, dass es sich bei den Morden um die Taten eines psychisch gestörten Menschen handelt. Er hinterlässt an den Tatorten nicht nur die verstümmelten und misshandelten Leichen seiner Opfer, sondern auch Hinweise auf seine Verbundenheit zu Vögeln, in Form von toten und ebenfalls verstümmelten Gimpeln [auf dem Cover ist allerdings wohl ein Rotkehlchen abgebildet].
Als Trojan seine eigene Vogelleiche und eine Drohung erhält, ist klar, dass der Mörder den persönlichen Kontakt zu ihm sucht. Doch auch sein Umfeld ist in Gefahr...
Max Bentow schafft es, seinem Protagonisten in wenigen Kapitel Schärfe zu geben und gleichzeitig ein hohes Erzähltempo in dem Fall anzuschlagen. Schon bald gibt es keinen Leerlauf mehr, sondern Nils Trojan muss sich anstrengen, um mit den Geschehnissen Schritt zu halten. Auf der Ermittlungsebene steht allein er im Vordergrund, allein bei Recherchetätigkeiten und an den Tatorten tauchen andere Mitarbeiter seines Teams auf - Trojan ist eher ein Einzelgänger, der zum Teil auch große Risiken auf sich nimmt, wenn er spontan handelt anstatt auf Backup seines Teams zu warten.
Etwas abrupt wechselt die Erzählebene auch innerhalb der Kapitel zwischen Trojans Handlungen und den Wahrnehmungen der Opfer und Beteiligten und auch der Täter kommt zu Wort. Vielleicht lag hier auch eine mangelhafte Edition der e-book Ausgabe vor, denn teilweise wechselte die Perspektive sogar im gleichen Absatz, was dann im Lesefluss eher störend war. Davon abgesehen ist der Schreibstil flüssig und gefällig, was ein schnelles Lesen ermöglichte. Das Setting in Berlin hat mir Freude bereitet, da ich viele der Orte kannte, in denen sich die Handlung abspielt. [Auf der Website des Autors finden sich auch Fotos zu den Schauplätzen seiner Romane.]
Der Spannungsbogen funktionierte, wenngleich ich schlussendlich nicht ganz glücklich über die Nähe des Täters zu Trojan bin, große Zufälle in einer Stadt wie Berlin... Problematisch finde ich auch die Ungewissheit über den Verbleib des Täters am Ende, ein Cliffhanger?! Es wird sich zeigen, wie sich der Protagonist in den folgenden Bänden entwickelt.
Max Bentow, Der Federmann. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2011.
Die Bücher der Serie um Nils Trojan:
#1 Der Federmann
#2 Die Puppenmacherin
#3 Die Totentänzerin
#4 Das Hexenmädchen
#5 Das Dornenkind
#6 Der Traummacher
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Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der II. Umgebung das Polizeipräsidium ausgesucht. Zwar ist Nils Trojan nicht so oft dort, wie man bei einem Kommissar vermuten würde, aber natürlich kommt es vor.
Der erste Band trägt den Titel Der Federmann und stellt den Ermittler Trojan als ambivanlente Persönlichkeit vor. Er ist ein hartnäckiger und schneller Ermittler einerseits und andererseits in seiner Psyche eher instabil, so dass er wegen Panikattacken in psychotherapeutischer Behandlung ist.
Der Roman trägt den Zusatz Psychothriller zu Recht. Denn vom ersten Augenblick an ist klar, dass es sich bei den Morden um die Taten eines psychisch gestörten Menschen handelt. Er hinterlässt an den Tatorten nicht nur die verstümmelten und misshandelten Leichen seiner Opfer, sondern auch Hinweise auf seine Verbundenheit zu Vögeln, in Form von toten und ebenfalls verstümmelten Gimpeln [auf dem Cover ist allerdings wohl ein Rotkehlchen abgebildet].
Als Trojan seine eigene Vogelleiche und eine Drohung erhält, ist klar, dass der Mörder den persönlichen Kontakt zu ihm sucht. Doch auch sein Umfeld ist in Gefahr...
Max Bentow schafft es, seinem Protagonisten in wenigen Kapitel Schärfe zu geben und gleichzeitig ein hohes Erzähltempo in dem Fall anzuschlagen. Schon bald gibt es keinen Leerlauf mehr, sondern Nils Trojan muss sich anstrengen, um mit den Geschehnissen Schritt zu halten. Auf der Ermittlungsebene steht allein er im Vordergrund, allein bei Recherchetätigkeiten und an den Tatorten tauchen andere Mitarbeiter seines Teams auf - Trojan ist eher ein Einzelgänger, der zum Teil auch große Risiken auf sich nimmt, wenn er spontan handelt anstatt auf Backup seines Teams zu warten.
Etwas abrupt wechselt die Erzählebene auch innerhalb der Kapitel zwischen Trojans Handlungen und den Wahrnehmungen der Opfer und Beteiligten und auch der Täter kommt zu Wort. Vielleicht lag hier auch eine mangelhafte Edition der e-book Ausgabe vor, denn teilweise wechselte die Perspektive sogar im gleichen Absatz, was dann im Lesefluss eher störend war. Davon abgesehen ist der Schreibstil flüssig und gefällig, was ein schnelles Lesen ermöglichte. Das Setting in Berlin hat mir Freude bereitet, da ich viele der Orte kannte, in denen sich die Handlung abspielt. [Auf der Website des Autors finden sich auch Fotos zu den Schauplätzen seiner Romane.]
Der Spannungsbogen funktionierte, wenngleich ich schlussendlich nicht ganz glücklich über die Nähe des Täters zu Trojan bin, große Zufälle in einer Stadt wie Berlin... Problematisch finde ich auch die Ungewissheit über den Verbleib des Täters am Ende, ein Cliffhanger?! Es wird sich zeigen, wie sich der Protagonist in den folgenden Bänden entwickelt.
Max Bentow, Der Federmann. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2011.
Die Bücher der Serie um Nils Trojan:
#1 Der Federmann
#2 Die Puppenmacherin
#3 Die Totentänzerin
#4 Das Hexenmädchen
#5 Das Dornenkind
#6 Der Traummacher
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Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der II. Umgebung das Polizeipräsidium ausgesucht. Zwar ist Nils Trojan nicht so oft dort, wie man bei einem Kommissar vermuten würde, aber natürlich kommt es vor.
Saturday, February 21, 2015
J52 week 7 - Valentine
Sting - Be Still My Beating Heart
Be still my beating heart
It would be better to be cool
It's not time to be open just yet
A lesson once learned is so hard to forget
Be still my beating heart
Or I'll be taken for a fool
It's not healthy to run at this pace
The blood runs so red to my face
I've been to every single book I know
To soothe the thoughts that plague me so
I sink like a stone that's been thrown in the ocean
My logic has drowned in a sea of emotion
Stop before you start
Be still my beating heart
Restore my broken dreams
Shattered like a falling glass
I'm not ready to be broken just yet
A lesson once learned is so hard to forget
Be still my beating heart
You must learn to stand your ground
It's not healthy to run at this pace
The blood runs so red to my face
I've been to every single book I know
To soothe the thoughts that plague me so
Stop before you start
Be still my beating heart
Never to be wrong
Never to make promises that break
It's like singing in the wind
Or writing on the surface of a lake
And I wriggle like a fish caught on dry land
And I struggle to avoid any help at hand
I sink like a stone that's been thrown in the ocean
My logic has drowned in a sea of emotion
Stop before you start
Be still my beating heart
Be still my beating heart
It would be better to be cool
It's not time to be open just yet
A lesson once learned is so hard to forget
Be still my beating heart
Or I'll be taken for a fool
It's not healthy to run at this pace
The blood runs so red to my face
I've been to every single book I know
To soothe the thoughts that plague me so
I sink like a stone that's been thrown in the ocean
My logic has drowned in a sea of emotion
Stop before you start
Be still my beating heart
Restore my broken dreams
Shattered like a falling glass
I'm not ready to be broken just yet
A lesson once learned is so hard to forget
Be still my beating heart
You must learn to stand your ground
It's not healthy to run at this pace
The blood runs so red to my face
I've been to every single book I know
To soothe the thoughts that plague me so
Stop before you start
Be still my beating heart
Never to be wrong
Never to make promises that break
It's like singing in the wind
Or writing on the surface of a lake
And I wriggle like a fish caught on dry land
And I struggle to avoid any help at hand
I sink like a stone that's been thrown in the ocean
My logic has drowned in a sea of emotion
Stop before you start
Be still my beating heart
August Macke - Lady in a Green Jacket
August Macke - Lady in a Green Jacket, 1913
postcrossing card bought in Stockholm, Sweden, and sent by Pirjo from Finland
Friday, February 20, 2015
Ransom Riggs - Miss Peregrine's Home for Peculiar Children
Having to spend some time and the last Swedish kronor at the airport I bought this book - Miss Peregrine's Home for Peculiar Children by Random Riggs - it was on display and on the bestseller list at the time. I immediately liked the cover and even more the design of the book. It has a lot of slightly disturbing - peculiar - historical B&W photos inside, proof of the author's hobby: He collects old and orphaned photos on flea markets.
The story is about Jacob's search for the truth behind his grandfather's mysterious stories of peculiar children with unbelievable abilities who once lived together in an orphanage. His grandfather told him these stories when Jacob was little and talked about them in his last minutes before he dies an also mysterious death. Jacob's search leads him to a little island on the coast of Wales. He finds the ruins of the orphanage and keeps exploring until he suddenly finds out that the place isn't as abandoned as it first seemed.
Ransom Riggs manages to evoke great expectations and huge curiosity what is behind the grandfather's and Jacob's story in the first part of the book. Are there really monsters? Are these kids real? Can they really fly or make fire or do they really have a second mouth in the back of the head? The photos that accompany the story work well and create a lot of the atmosphere.
The second part has a different feel to it, you get first glimpses of the fantastic reality that the author creates on that remote island.
However, it's the last part I had some problems with. Somehow it didn't feel as well-planned or believable as the first two thirds of the book. It has more action, true, it takes up speed and Jacob has to make some decisions. He finds out he is peculiar too which doesn't have that much of an impact on him as I would have expected after all the mysteries he had to solve to get there. And I still saw him as a normal boy and really his strength doesn't really serve him that well. He seems rather helpless and undecided even in the struggle of the showdown in the last chapters. That is not how I would have liked the protagonist to develop.
I also would have liked a real ending and not a giant cliffhanger... My edition even has the first few pages of the second book. But it is like that nowadays, nearly every author writes series, not stand-alone novels.
Nevertheless, I enjoyed the book quite a lot, the photos, the story and the writing.
Ransom Riggs, Miss Peregrine's Home for Peculiar Children. Quirk Books, Philadelphia 2011.
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Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der Kategorie III. Handlung die Verfolgungsjagd ausgesucht. Die Hauptcharaktere befinden sich im letzten Teil des Buches zunächst selbst auf der Flucht und werden von einem Monster verfolgt, kurz darauf verfolgen sie selbst einen anderen Gegner.
The story is about Jacob's search for the truth behind his grandfather's mysterious stories of peculiar children with unbelievable abilities who once lived together in an orphanage. His grandfather told him these stories when Jacob was little and talked about them in his last minutes before he dies an also mysterious death. Jacob's search leads him to a little island on the coast of Wales. He finds the ruins of the orphanage and keeps exploring until he suddenly finds out that the place isn't as abandoned as it first seemed.
Ransom Riggs manages to evoke great expectations and huge curiosity what is behind the grandfather's and Jacob's story in the first part of the book. Are there really monsters? Are these kids real? Can they really fly or make fire or do they really have a second mouth in the back of the head? The photos that accompany the story work well and create a lot of the atmosphere.
The second part has a different feel to it, you get first glimpses of the fantastic reality that the author creates on that remote island.
However, it's the last part I had some problems with. Somehow it didn't feel as well-planned or believable as the first two thirds of the book. It has more action, true, it takes up speed and Jacob has to make some decisions. He finds out he is peculiar too which doesn't have that much of an impact on him as I would have expected after all the mysteries he had to solve to get there. And I still saw him as a normal boy and really his strength doesn't really serve him that well. He seems rather helpless and undecided even in the struggle of the showdown in the last chapters. That is not how I would have liked the protagonist to develop.
I also would have liked a real ending and not a giant cliffhanger... My edition even has the first few pages of the second book. But it is like that nowadays, nearly every author writes series, not stand-alone novels.
Nevertheless, I enjoyed the book quite a lot, the photos, the story and the writing.
Ransom Riggs, Miss Peregrine's Home for Peculiar Children. Quirk Books, Philadelphia 2011.
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Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der Kategorie III. Handlung die Verfolgungsjagd ausgesucht. Die Hauptcharaktere befinden sich im letzten Teil des Buches zunächst selbst auf der Flucht und werden von einem Monster verfolgt, kurz darauf verfolgen sie selbst einen anderen Gegner.
Tuesday, February 17, 2015
Sacred Mountain
Monday, February 16, 2015
Sunday, February 15, 2015
DLS week 6 - Don't stop
The journal prompt was actually "Don't Stop Til You Get Enough!" (Ooh) which I did. As the monthly theme is layers I kept adding up: Acryllics, paper, more acryllics, gesso, inks, the quote, more ink and acryllics and finally some coloured pencils, the last being somehow the most fun.
I like the quote a lot, although I've read nothing by the author Veronica Roth.
I like the quote a lot, although I've read nothing by the author Veronica Roth.
People, I have discovered
are layers and layers of secrets
You believe you know them
but their motives are always hidden from you
buried in their own hearts.
You will never know them
but sometimes you decide to trust them.
Friday, February 13, 2015
Fredrik Backman - Ein Mann namens Ove
Ein Mann namens Ove tut dieses oder jenes - so beginnt fast jedes Kapitel von Frederik Backmanns Roman. Und in dem folgenden Kapitel tut Ove eben auch genau das. Der Autor hat eine ungewöhnliche Art, einigen seiner Figuren keinen wirklichen Namen zuzugestehen, ein "weißes Hemd" tut dieses, ein "Mann mit einem runden Kopf" macht jenes. Die Katze ist immer nur "die Katze" und Ove ist immer "ein Mann namens Ove".
Hinter diesem sprachlich dadurch etwas kantigen Gebilde findet sich eine anrührende Geschichte, vom Miteinander, von Gemeinschaft und vom Gebrauchtwerden. Während wir mitverfolgen, wie Ove - Entschuldigung, ein Mann namens Ove! - seinen täglichen Routinen nachgeht und dabei maximal unfreundlich und unflexibel und prinzipientreu seinen Mitmenschen gegenüber erscheint, erfahren wir in Rückblenden seine Geschichte. Sein Leben ist eine Aneinanderreihung von Verlusten, die Mutter, der Vater, sein ungeborenes Kind, der Glaube an die Gerechtigkeit und zu guter Letzt auch noch der Verlust seiner Frau, die ihn den Meinungen aller anderen zum Trotz aufrichtig liebte. Als ihm an seinem Arbeitsplatz auch noch gekündigt und der letzte Sinn aus seinem Leben hinfällig wird, ist für Ove klar, dass es nun genug ist und er plant seinen Selbstmord, um seiner Frau nachzufolgen. Doch der Zufall in Form seiner exotischen Nachbarn verhindert dies immer und immer wieder, obwohl Ove es immer wieder neu plant und versucht. Oder ist es nicht nur Zufall? Geschickt verstrickt ihn seine Nachbarin - eine schwangere Ausländerin namens Parvaneh - in immer neue Aufgaben, bringt die herumstreunende Katze bei ihm unter und lässt einfach nicht locker. Trotz seiner Muffeligkeit und oftmals fluchend geäußerten Ablehnung allen Neuens wächst einem der alte Mann mit dem starken Gerechtigkeitssinn und der tiefverwurzelten Hilfsbereitsschaft (weil man das eben so macht oder weil seine Frau das von ihm erwarten würde) schnell ans Herz. Da ist doch noch Sinn in seinem Leben, er ist von Nutzen für seine Mitmenschen und er wird gebraucht.
Ein durchaus bemerkenswertes und angenehm "anderes" Buch, sowohl sprachlich als auch erzählerisch. Und über das Thema des Altwerdens und der Verluste in einer immer oberflächlicher erscheinenenden Welt kann man sicher auch noch ein bisschen länger nachdenken.
Frederik Backmann, Ein Mann namens Ove. Argon 2014.
Hinter diesem sprachlich dadurch etwas kantigen Gebilde findet sich eine anrührende Geschichte, vom Miteinander, von Gemeinschaft und vom Gebrauchtwerden. Während wir mitverfolgen, wie Ove - Entschuldigung, ein Mann namens Ove! - seinen täglichen Routinen nachgeht und dabei maximal unfreundlich und unflexibel und prinzipientreu seinen Mitmenschen gegenüber erscheint, erfahren wir in Rückblenden seine Geschichte. Sein Leben ist eine Aneinanderreihung von Verlusten, die Mutter, der Vater, sein ungeborenes Kind, der Glaube an die Gerechtigkeit und zu guter Letzt auch noch der Verlust seiner Frau, die ihn den Meinungen aller anderen zum Trotz aufrichtig liebte. Als ihm an seinem Arbeitsplatz auch noch gekündigt und der letzte Sinn aus seinem Leben hinfällig wird, ist für Ove klar, dass es nun genug ist und er plant seinen Selbstmord, um seiner Frau nachzufolgen. Doch der Zufall in Form seiner exotischen Nachbarn verhindert dies immer und immer wieder, obwohl Ove es immer wieder neu plant und versucht. Oder ist es nicht nur Zufall? Geschickt verstrickt ihn seine Nachbarin - eine schwangere Ausländerin namens Parvaneh - in immer neue Aufgaben, bringt die herumstreunende Katze bei ihm unter und lässt einfach nicht locker. Trotz seiner Muffeligkeit und oftmals fluchend geäußerten Ablehnung allen Neuens wächst einem der alte Mann mit dem starken Gerechtigkeitssinn und der tiefverwurzelten Hilfsbereitsschaft (weil man das eben so macht oder weil seine Frau das von ihm erwarten würde) schnell ans Herz. Da ist doch noch Sinn in seinem Leben, er ist von Nutzen für seine Mitmenschen und er wird gebraucht.
Ein durchaus bemerkenswertes und angenehm "anderes" Buch, sowohl sprachlich als auch erzählerisch. Und über das Thema des Altwerdens und der Verluste in einer immer oberflächlicher erscheinenenden Welt kann man sicher auch noch ein bisschen länger nachdenken.
Frederik Backmann, Ein Mann namens Ove. Argon 2014.
Monday, February 09, 2015
J52 week 5 - Television
I also tried a new technique of running colours using a new water spray bottle. It still needs practising but it had a nice effect on the surface of layered papers.
Sunday, February 08, 2015
Eric Berg - Das Nebelhaus
In Eric Bergs Kriminalroman Das Nebelhaus recherchiert die Journalistin Doro Kagel einen zwei Jahre alten Fall. In der "Blutnacht" auf der Ostseeinsel Hiddensee sterben drei Menschen, die mutmaßliche Täterin liegt seitdem im Koma. Die Studienfreunde Timo, Philipp, Yasmin und Leonie haben sich zu einem Wiedersehen auf der Insel verabredet, dabei sind außerdem die Familie von Phillip und eine vietnamesische Angestellte, als es in einer Sturmnacht zur Katastrophe kommt. Doro Kagel spürt nach und nach die Überlebenden auf, besucht sogar die im Koma liegende Leonie, die die Mordwaffe mit auf die Insel gebracht hatte. Als wichtiger Zeuge stellt sich Yim Nan heraus, der Sohn der vietnamesischen Haushälterin, zu dem Doro ein besonderes Verhältnis entwickelt.
Die Erzählebenen - Hiddensee damals und Doros Recherchen heute - korrespondieren sehr gut miteinander, Spannung entsteht auf beiden Ebenen und die schrittweise Aufklärung des Falls funktioniert. Sie funktioniert - ist aber mit Abstand betrachtet nicht glaubhaft. Was Doro herausfindet, hätte anhand der Spurenlage und Zeugenbefragungen auch die Polizei herausfinden müssen. Hier gibt der Roman keinen Hinweis, wieso die offiziellen Ermittler zum falschen Schluss gekommen sind. Besonders die Problematik der Familie Nan wäre bei einer polizeilichen Ermittlung zum Vorschein gekommen.
Die Charaktere wirken durchaus plausibel, haben aber alle mehr oder weniger schwere psychische Macken, erst dadurch kann es zur Katastrophe der Blutnacht kommen. Die Ermittlerin ist die Einzige, die überlegt handelt.
Insgesamt ist Das Nebelhaus ein spannender, ordentlich konstruierter Krimi, mit den erwähnten Ausnahmen, der durchaus empfehlenswert ist.
Eric Berg, Das Nebelhaus. GoyaLit 2013.
Eric Berg ist das Pseudonym von Eric Walz, das der Autor für seinen Genrewechsel vom historischen Roman zum Krimi gewählt hat.
Die Erzählebenen - Hiddensee damals und Doros Recherchen heute - korrespondieren sehr gut miteinander, Spannung entsteht auf beiden Ebenen und die schrittweise Aufklärung des Falls funktioniert. Sie funktioniert - ist aber mit Abstand betrachtet nicht glaubhaft. Was Doro herausfindet, hätte anhand der Spurenlage und Zeugenbefragungen auch die Polizei herausfinden müssen. Hier gibt der Roman keinen Hinweis, wieso die offiziellen Ermittler zum falschen Schluss gekommen sind. Besonders die Problematik der Familie Nan wäre bei einer polizeilichen Ermittlung zum Vorschein gekommen.
Die Charaktere wirken durchaus plausibel, haben aber alle mehr oder weniger schwere psychische Macken, erst dadurch kann es zur Katastrophe der Blutnacht kommen. Die Ermittlerin ist die Einzige, die überlegt handelt.
Insgesamt ist Das Nebelhaus ein spannender, ordentlich konstruierter Krimi, mit den erwähnten Ausnahmen, der durchaus empfehlenswert ist.
Eric Berg, Das Nebelhaus. GoyaLit 2013.
Eric Berg ist das Pseudonym von Eric Walz, das der Autor für seinen Genrewechsel vom historischen Roman zum Krimi gewählt hat.
Saturday, February 07, 2015
Wings of the Butterfly
Friday, February 06, 2015
Andreas Schlüter - Der Werwolf und ich
Ricky zieht mit seiner
Familie in das Haus seines Großvaters, der vor einigen Jahren
verschwunden ist. Bereits in der ersten Nacht im neuen Haus geschehen
die ersten seltsamen Dinge: Das Pferd seiner Schwester wird gebissen und
er findet zusammen mit seinem neuen Freund Olli mysteriöse Spuren im
Garten. Kann es wirklich ein Werwolf sein, der im Dorf sein Unwesen
treibt?
Die Geschichte Der Werwolf und ich von Andreas Schlüter ist eine kurze, aber spannende Geschichte. Bei jedem Kapitel kann mitgeraten werden, wie es wohl weitergeht und wer vielleicht der Täter/der Werwolf sein könnte. Die Sprache ist einfach und daher auch schon etwas für jüngere Leser. Zum Vorlesen auf der Klassenfahrt war die Geschichte hervorragend geeignet und bietet sich vermutlich für Kinder bis zwölf an. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der Kategorie I. Protagonisten das Schulkind ausgesucht. Die beiden Jungs sind etwa in der 5. oder 6. Klasse - deswegen passt das auch gut zur Zielgruppe.
Die Geschichte Der Werwolf und ich von Andreas Schlüter ist eine kurze, aber spannende Geschichte. Bei jedem Kapitel kann mitgeraten werden, wie es wohl weitergeht und wer vielleicht der Täter/der Werwolf sein könnte. Die Sprache ist einfach und daher auch schon etwas für jüngere Leser. Zum Vorlesen auf der Klassenfahrt war die Geschichte hervorragend geeignet und bietet sich vermutlich für Kinder bis zwölf an. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der Kategorie I. Protagonisten das Schulkind ausgesucht. Die beiden Jungs sind etwa in der 5. oder 6. Klasse - deswegen passt das auch gut zur Zielgruppe.
Verbindungen mit Menschen
Im Grunde sind es immer
die Verbindungen mit Menschen,
die dem Leben seinen Wert geben.
Wilhelm von Humboldt
Bakusen Tsuchida: Maiko in a Garden, 1924
postcrossing card sent by Kisuna from Japan
Thursday, February 05, 2015
Kazuaki Takano - Extinction
Vorweg: Extinction von Kazuaki Takano hätte ich wohl kaum gelesen, hätte ich es nicht bei "Was liest du" - der Leseplattform der Mayerschen Buchhandlung - als Leserundenexemplar gewonnen. Das war Anfang Januar, da es aber verspätet ankam, hinkte ich bei der Leserunde hinterher und habe es jetzt erst zuendelesen können. Das Buch wurde in einigen Buchhandlung durchaus prominent beworben (große Stapel und Aufsteller), in Japan gewann der Thriller bereits 2011 und 2012 zahlreiche Preise und daher wurde es als erster Roman des Autors ins Englische und in weitere Sprachen übersetzt.
Das Cover hat eine Prägung mit einem schwarzen X auf gold-glänzendem Hintergrund, ein Bezug auf das X im Titel, möglicherweise auch auf das X-Chromosom, denn DNA bzw. Evolution sind ausschlaggebend für den Plot.
Im kongolesischen Dschungel wird in einem Pygmäenstamm eine neue menschliche Spezies geboren, der Junge ist erst drei und übertrifft die Menschen bereits jetzt an Intelligenz. Als die amerikanische Regierung von seiner Existenz erfährt, stuft der Präsident ihn als existentielle Bedrohung der Menschheit ein und beschließt seine Exekutierung. Ein Team von Sicherheitskräften soll den Jungen, einen Anthropologen, der ihn unterstützt und seinen kompletten Stamm töten. Gleichzeitig begibt sich in Japan ein Pharmaziestudent auf eine seltsame Forschungsmission, die ihm sein verstorbener Vater hinterlassen hat. Er soll ein Mittel gegen eine seltene genetische Krankheit finden - in nur vier Wochen. Doch schon bald ist der Geheimdienst hinter ihm her, während er gleichzeitig anonym Hilfe bekommt...
Die Erzählperspektive wechselt zwischen den drei Handlungsorten USA, Kongo und Japan, wobei Takano zum Teil wechselnde personale Erzähler einsetzt und damit auch die Geschehnisse von unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Die Haupthandlung im Kongo ist actiongeladen und spannend, nebenbei werden Themen wie Kindersoldaten und die Ignoranz der Welt gegenüber dem kongolesischen Kriegsdrama angerissen.
Das Setting in Japan ist stark wissenschaftlich geprägt, es gibt jede Menge medizinische/pharmakologische Fachbegriffe und Zusammenhänge, die aber durchaus anschaulich erklärt werden und dadurch verständlich bleiben. Wie plausibel/wissenschaftsgetreu diese sind, vermag ich allerdings nicht zu beurteilen.
Besonders interessant fand ich die Erzählstränge in den USA, da diese die Menschheit und ihre gewalttätige Natur unter die Lupe nehmen. Warum schafft es die menschliche Rasse nicht, friedlich zu koexistieren? Ist es genetisch bedingt, dass wir einander nach dem Leben trachten, stets nur auf unseren eigenen Vorteil bedacht? Und wie muss dies auf eine intelligentere Spezies wirken? Wie reagieren wir auf ein uns überlegenes Wesen? Wer steuert unsere Haltung zu den Problemen und Konflikten dieser Welt?
Kazuaki Takano hat einen höchst vielseitigen Roman geschrieben, der sowohl als Thriller als auch als Wissenschaftsroman durchgehen könnte. Die Charaktere sind komplex und glaubhaft. Der einleitende Teil des Romans mag etwas langatmig sein, die wissenschaftlichen Erklärungen an der ein oder anderen Stelle zäh bzw. zu ausführlich. Doch insgesamt gelingt es Takano am Ende, ein großes Puzzle verschiedener Perspektiven und Handlungselemente schlüssig zusammenzuführen und aufzulösen, so dass man tatsächlich glauben mag, nur eine höhere Intelligenz könnte die Abläufe so und nicht anders geplant haben. Das flößt Respekt ein und vermittelt einen Eindruck, wie es sein könnte, wenn die Evolution tatsächlich einen Sprung machen würde. Das finde ich eine ganz beachtliche Leistung, zumal ich mich durchaus nebenbei auch noch gut unterhalten fühlte.
Kazuaki Takano, Extinction. C. Bertelsmann, München 2015.
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Das Cover hat eine Prägung mit einem schwarzen X auf gold-glänzendem Hintergrund, ein Bezug auf das X im Titel, möglicherweise auch auf das X-Chromosom, denn DNA bzw. Evolution sind ausschlaggebend für den Plot.
Im kongolesischen Dschungel wird in einem Pygmäenstamm eine neue menschliche Spezies geboren, der Junge ist erst drei und übertrifft die Menschen bereits jetzt an Intelligenz. Als die amerikanische Regierung von seiner Existenz erfährt, stuft der Präsident ihn als existentielle Bedrohung der Menschheit ein und beschließt seine Exekutierung. Ein Team von Sicherheitskräften soll den Jungen, einen Anthropologen, der ihn unterstützt und seinen kompletten Stamm töten. Gleichzeitig begibt sich in Japan ein Pharmaziestudent auf eine seltsame Forschungsmission, die ihm sein verstorbener Vater hinterlassen hat. Er soll ein Mittel gegen eine seltene genetische Krankheit finden - in nur vier Wochen. Doch schon bald ist der Geheimdienst hinter ihm her, während er gleichzeitig anonym Hilfe bekommt...
Die Erzählperspektive wechselt zwischen den drei Handlungsorten USA, Kongo und Japan, wobei Takano zum Teil wechselnde personale Erzähler einsetzt und damit auch die Geschehnisse von unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Die Haupthandlung im Kongo ist actiongeladen und spannend, nebenbei werden Themen wie Kindersoldaten und die Ignoranz der Welt gegenüber dem kongolesischen Kriegsdrama angerissen.
Das Setting in Japan ist stark wissenschaftlich geprägt, es gibt jede Menge medizinische/pharmakologische Fachbegriffe und Zusammenhänge, die aber durchaus anschaulich erklärt werden und dadurch verständlich bleiben. Wie plausibel/wissenschaftsgetreu diese sind, vermag ich allerdings nicht zu beurteilen.
Besonders interessant fand ich die Erzählstränge in den USA, da diese die Menschheit und ihre gewalttätige Natur unter die Lupe nehmen. Warum schafft es die menschliche Rasse nicht, friedlich zu koexistieren? Ist es genetisch bedingt, dass wir einander nach dem Leben trachten, stets nur auf unseren eigenen Vorteil bedacht? Und wie muss dies auf eine intelligentere Spezies wirken? Wie reagieren wir auf ein uns überlegenes Wesen? Wer steuert unsere Haltung zu den Problemen und Konflikten dieser Welt?
Kazuaki Takano hat einen höchst vielseitigen Roman geschrieben, der sowohl als Thriller als auch als Wissenschaftsroman durchgehen könnte. Die Charaktere sind komplex und glaubhaft. Der einleitende Teil des Romans mag etwas langatmig sein, die wissenschaftlichen Erklärungen an der ein oder anderen Stelle zäh bzw. zu ausführlich. Doch insgesamt gelingt es Takano am Ende, ein großes Puzzle verschiedener Perspektiven und Handlungselemente schlüssig zusammenzuführen und aufzulösen, so dass man tatsächlich glauben mag, nur eine höhere Intelligenz könnte die Abläufe so und nicht anders geplant haben. Das flößt Respekt ein und vermittelt einen Eindruck, wie es sein könnte, wenn die Evolution tatsächlich einen Sprung machen würde. Das finde ich eine ganz beachtliche Leistung, zumal ich mich durchaus nebenbei auch noch gut unterhalten fühlte.
Kazuaki Takano, Extinction. C. Bertelsmann, München 2015.
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Für die Buchchallenge 20/15 habe ich in diesem Buch aus der Kategorie III. Handlung den Punkt fremden Ort bereisen ausgesucht. Die Schilderung des Kongos und seines Dschungels war für mich fremd und spannend und den Protagonisten erging es ebenso.
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