Ein Mann namens Ove tut dieses oder jenes - so beginnt fast jedes Kapitel von Frederik Backmanns Roman. Und in dem folgenden Kapitel tut Ove eben auch genau das. Der Autor hat eine ungewöhnliche Art, einigen seiner Figuren keinen wirklichen Namen zuzugestehen, ein "weißes Hemd" tut dieses, ein "Mann mit einem runden Kopf" macht jenes. Die Katze ist immer nur "die Katze" und Ove ist immer "ein Mann namens Ove".
Hinter diesem sprachlich dadurch etwas kantigen Gebilde findet sich eine anrührende Geschichte, vom Miteinander, von Gemeinschaft und vom Gebrauchtwerden. Während wir mitverfolgen, wie Ove - Entschuldigung, ein Mann namens Ove! - seinen täglichen Routinen nachgeht und dabei maximal unfreundlich und unflexibel und prinzipientreu seinen Mitmenschen gegenüber erscheint, erfahren wir in Rückblenden seine Geschichte. Sein Leben ist eine Aneinanderreihung von Verlusten, die Mutter, der Vater, sein ungeborenes Kind, der Glaube an die Gerechtigkeit und zu guter Letzt auch noch der Verlust seiner Frau, die ihn den Meinungen aller anderen zum Trotz aufrichtig liebte. Als ihm an seinem Arbeitsplatz auch noch gekündigt und der letzte Sinn aus seinem Leben hinfällig wird, ist für Ove klar, dass es nun genug ist und er plant seinen Selbstmord, um seiner Frau nachzufolgen. Doch der Zufall in Form seiner exotischen Nachbarn verhindert dies immer und immer wieder, obwohl Ove es immer wieder neu plant und versucht. Oder ist es nicht nur Zufall? Geschickt verstrickt ihn seine Nachbarin - eine schwangere Ausländerin namens Parvaneh - in immer neue Aufgaben, bringt die herumstreunende Katze bei ihm unter und lässt einfach nicht locker. Trotz seiner Muffeligkeit und oftmals fluchend geäußerten Ablehnung allen Neuens wächst einem der alte Mann mit dem starken Gerechtigkeitssinn und der tiefverwurzelten Hilfsbereitsschaft (weil man das eben so macht oder weil seine Frau das von ihm erwarten würde) schnell ans Herz. Da ist doch noch Sinn in seinem Leben, er ist von Nutzen für seine Mitmenschen und er wird gebraucht.
Ein durchaus bemerkenswertes und angenehm "anderes" Buch, sowohl sprachlich als auch erzählerisch. Und über das Thema des Altwerdens und der Verluste in einer immer oberflächlicher erscheinenenden Welt kann man sicher auch noch ein bisschen länger nachdenken.
Frederik Backmann, Ein Mann namens Ove. Argon 2014.
Hinter diesem sprachlich dadurch etwas kantigen Gebilde findet sich eine anrührende Geschichte, vom Miteinander, von Gemeinschaft und vom Gebrauchtwerden. Während wir mitverfolgen, wie Ove - Entschuldigung, ein Mann namens Ove! - seinen täglichen Routinen nachgeht und dabei maximal unfreundlich und unflexibel und prinzipientreu seinen Mitmenschen gegenüber erscheint, erfahren wir in Rückblenden seine Geschichte. Sein Leben ist eine Aneinanderreihung von Verlusten, die Mutter, der Vater, sein ungeborenes Kind, der Glaube an die Gerechtigkeit und zu guter Letzt auch noch der Verlust seiner Frau, die ihn den Meinungen aller anderen zum Trotz aufrichtig liebte. Als ihm an seinem Arbeitsplatz auch noch gekündigt und der letzte Sinn aus seinem Leben hinfällig wird, ist für Ove klar, dass es nun genug ist und er plant seinen Selbstmord, um seiner Frau nachzufolgen. Doch der Zufall in Form seiner exotischen Nachbarn verhindert dies immer und immer wieder, obwohl Ove es immer wieder neu plant und versucht. Oder ist es nicht nur Zufall? Geschickt verstrickt ihn seine Nachbarin - eine schwangere Ausländerin namens Parvaneh - in immer neue Aufgaben, bringt die herumstreunende Katze bei ihm unter und lässt einfach nicht locker. Trotz seiner Muffeligkeit und oftmals fluchend geäußerten Ablehnung allen Neuens wächst einem der alte Mann mit dem starken Gerechtigkeitssinn und der tiefverwurzelten Hilfsbereitsschaft (weil man das eben so macht oder weil seine Frau das von ihm erwarten würde) schnell ans Herz. Da ist doch noch Sinn in seinem Leben, er ist von Nutzen für seine Mitmenschen und er wird gebraucht.
Ein durchaus bemerkenswertes und angenehm "anderes" Buch, sowohl sprachlich als auch erzählerisch. Und über das Thema des Altwerdens und der Verluste in einer immer oberflächlicher erscheinenenden Welt kann man sicher auch noch ein bisschen länger nachdenken.
Frederik Backmann, Ein Mann namens Ove. Argon 2014.
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