Tuesday, July 23, 2013

James Bowen - Bob, der Streuner

Diese Autobiographie des ehemals obdachlosen und drogenabhängigen James Bowen rangiert in diesem Sommer in den deutschen Bestsellerlisten ganz weit oben (Kategorie Sachbuch).
James Bowen schildert in schlichter Sprache offen seine Erlebnisse. Noch in der Methadontherapie lebt er in einer Sozialwohnung in London. Mit Straßenmusik hält er sich über Wasser, als ihm eines Tages ein rotgetigerter Kater zuläuft. Er ist krank und unterernährt und sitzt zwei Tage herrenlos in seinem Treppenhaus, bevor Bowen sich seiner annimmt. Um den Kater medizinisch zu versorgen und zu ernähren, muss er sich anstrengen, die entsprechenden Mittel aufzubringen, aber viel gravierender und einschneidender für Bowen ist die Verantwortung für ein Lebewesen, die er nun übernimmt.
Mehrmals versucht er, den Kater in die Freiheit zurück zu entlassen, dieser entscheidet sich zu bleiben und sogar ihm zu folgen, wenn dieser in die Stadt aufbricht.
Der Streuner entpuppt sich als wahrer Publikumsmagnet, da er nicht nur auf Bowens Schulter sitzt, sondern sich auch dekorativ in den Gitarrenkasten positioniert. Der Erfolg beschert Bown auch Neider unter den anderen auf der Straße, so dass er auch viele problematische Situationen erleben muss.
Eindrücklich schildert er, wie sehr ihm die Freundschaft zu Bob und die Verpflichtung, die er damit eingegangen ist, geholfen hat, sein Leben in den Griff zu bekommen.
Es ist eine anrührende Geschichte und James Bowen ist der Erfolg zu gönnen, den er nun mit dem Buch hat und der ihm hoffentlich auch finanziell hilft, seinen Weg weiterzugehen. Sprachlich hat das Buch natürlich Schwächen - aber ich denke, darum geht es hier vielleicht weniger.


James Bowen, Bob, der Streuner. Die Katze, die mein Leben veränderte. Bastei Lübbe, Köln 2013.

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