Diese
Autobiographie des ehemals obdachlosen und drogenabhängigen James Bowen
rangiert in diesem Sommer in den deutschen Bestsellerlisten ganz weit
oben (Kategorie Sachbuch).
James Bowen schildert in schlichter
Sprache offen seine Erlebnisse. Noch in der Methadontherapie lebt er in
einer Sozialwohnung in London. Mit Straßenmusik hält er sich über
Wasser, als ihm eines Tages ein rotgetigerter Kater zuläuft. Er ist
krank und unterernährt und sitzt zwei Tage herrenlos in seinem
Treppenhaus, bevor Bowen sich seiner annimmt. Um den Kater medizinisch
zu versorgen und zu ernähren, muss er sich anstrengen, die
entsprechenden Mittel aufzubringen, aber viel gravierender und
einschneidender für Bowen ist die Verantwortung für ein Lebewesen, die
er nun übernimmt.
Mehrmals versucht er, den Kater in die Freiheit
zurück zu entlassen, dieser entscheidet sich zu bleiben und sogar ihm zu
folgen, wenn dieser in die Stadt aufbricht.
Der Streuner entpuppt
sich als wahrer Publikumsmagnet, da er nicht nur auf Bowens Schulter
sitzt, sondern sich auch dekorativ in den Gitarrenkasten positioniert.
Der Erfolg beschert Bown auch Neider unter den anderen auf der Straße,
so dass er auch viele problematische Situationen erleben muss.
Eindrücklich
schildert er, wie sehr ihm die Freundschaft zu Bob und die
Verpflichtung, die er damit eingegangen ist, geholfen hat, sein Leben in
den Griff zu bekommen.
Es ist eine anrührende Geschichte und James
Bowen ist der Erfolg zu gönnen, den er nun mit dem Buch hat und der ihm
hoffentlich auch finanziell hilft, seinen Weg weiterzugehen. Sprachlich
hat das Buch natürlich Schwächen - aber ich denke, darum geht es hier
vielleicht weniger.
James Bowen, Bob, der Streuner. Die Katze, die mein Leben veränderte. Bastei Lübbe, Köln 2013.
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