Thursday, November 19, 2009

Män som hatar kvinnor


Anders als gelungen kann man die Verfilmung des ersten Stieg Larsson Krimis,
(deutscher Titel Verblendung) nicht nennen. Mit Noomi Rapace und Michael Nyqvist sind die Hauptrollen sehr gut besetzt. Die Handlung ist nur geringfügig geändert, wenngleich natürlich gekürzt, obwohl der Film dennoch über 150 Minuten lang ist. Gut herausgearbeitet sind die Querbezüge zwischen der Rechercheinhalten des Mikael Blomkvist um Harriet Vanger und Lisbeth Salanders Lebensgeschichte. Niels Arden Oplev schreckt nicht vor einer direkten und nichts beschönigenden Darstellung der Gewalt gegen Frauen zurück, auch die Spuren dieser Gewalt u.a. auf der Seele Lisbeths gehen beim Zuschauen nahe.
Ich bin beeindruckt von dieser schwedisch-dänisch-deutschen Co-Produktion und bin gespannt auf die folgenden Filme der Trilogie.

Sunday, November 08, 2009

Wo bisse wech?

Mein ostwestfälisches Lieblingswort weg und was Matthias E. Borner in seinem Buch (s.u.) dazu schreibt:

Bedeutung: her

Anwendungsbeispiel: "Haste schon gehöat - der Sohn von Jöstingmeyers heiratet. Ein gewisses Fräulein Lüchow." - "Na, das ist aber keine Gebüatige. Wo kommt die denn uasprünglich weg?"

Die Verwendung des Partikels "weg" (bzw. genauer: "wech") anstelle des im Rest der Republik benutzten "her" ist eine der wenigen sprachlichen Eigenarten, die der Ostwestfale bewusst verwendet, ja, die er kultiviert hat und auf die er zurecht stolz ist. Während er in Gesprächen mit Auswärtigen durchaus diskussionsbereit ist, ob ein Wort wie "Bratskartoffeln" eventuell einen Buchstaben zuviel enthält, bleibt er stur, wenn es darum geht, "wegkommen" statt "herkommen" zu sagen.

Diese scheinbare Unbelehrbarkeit entspringt der Überzeugung, die einzig richtige Vokabel zu verwenden. Denn wenn jemand irgendwo herkommt, dann ist er ja nicht mehr dort, wo er ursprünglich war, sondern fehlt an jenem Ort - folglich ist er dort weg.

So weit, so logisch - das kann auch der erst kürzlich zugezogene Neu-Bielefelder nachvollziehen und schnell in seinen Sprachschatz übernehmen. Doch neben einfachen Anwendungen wie "Wo kricht man den in Sennestadt günstich Pölter wech?" gibt es auch schwierigere Satzkonstruktionen. So kann z.B. "wechkommen" auch eine Kombination aus "herkommen" und "weggehen" sein, z.B. wenn eine Mutter ihren Steppke beim Spielen in einer Mülltonne erwischt und ihn mit einem "Komm da sofort bei wech!" zu sich zitiert.

Matthias E. Borner, Pömpel, Patt und Pillepoppen. Grundwortschatz zum Überleben in Bielefeld. Ein Vokabeltrainer für Zugezogene in 55 Lektionen. Isselhorst 2008.
http://www.bielefelderisch.de

Hercule and Agatha


Im Moment habe ich eine kleine Schwäche für Hercule Poirot Krimis, verfilmt mit David Suchet.
So wunderbar britisch und so wunderbar spleenig.

...mehr auf der gut gemachten Agatha Christie Website.

Hilke Rosenboom: Hund Müller


Hund Müller ist ein kurzweiliger, etwas anderer Kinderkrimi von der im letzten Jahr verstorbenen Autorin Hilke Rosenboom.
Außenseiter Helmut (ohne Handy und daher ohne Freunde) soll als Ferienjob den überaus hässlichen Hund der Nachbarin ausführen, der Müller heißt und gesiezt werden muss.
Müller verwickelt Helmut in ein Abenteuer, in dem gefundene Geldscheine, eine Schokoladensorten namens Schohohokoladä und Drogenhändler eine Rolle spielen. Natürlich werden auch die anderen Jungs seines Viertels mit hineingezogen, die Aufregung bringt alle näher zusammen und die Geschichte hat ein überaus glückliches Ende.
Ich habe das Buch auf der Suche nach Vorlesestoff für den Vorlesetag am 13. November 2009 für eine 6. Klasse gelesen. Es ist sehr einfach und lustig geschrieben, vielleicht eher etwas für Viert- und Fünftklässler.

Hilke Rosenboom, Hund Müller. Carlsen, Hamburg 2007.
Interview mit Hilke Rosenboom bei kinderbuch-couch.de