Saturday, October 30, 2010

This moment...

"Well," said Pooh, "what I like best-" and then he had to stop and think.
Because although Eating Honey was a very good thing to do,
there was a moment just before you began to eat it
which was better than when you were,
but he didn't know what it was called.
A. A. Milne: The House at Pooh Corner, Chapter Ten. (1928)
postcrossing card by Elodie, France, 16th October

Jeden Tag



Mögen Wind und Meer dir Freiheit schenken,
dein Glück jeden Tag aufs Neue zu finden,
und mögest du dieses Glück
tief in deinem Herzen bewahren
für heute und für immer.

Irischer Segenswunsch
Foto: Picton Harbour, Queen Charlotte Sound, New Zealand,
postcrossing Karte von Raelyn, 4th October

Monday, October 25, 2010

Sails and minds

This card arrived on 24th October.
It's from Eret from Estonia. She translated the words for me:

Minds are like sails
which fulfill their function
only in the open.

Sunday, October 17, 2010

Indridason: Codex Regius

Arnaldur Indridason schreibt über Island und das nicht nur in Kriminalromanen (z.B. in Gletschergrab über Beziehungen zu den in Island stationierten Amerikanern).
Codex Regius spielt genau genommen kaum in Island, sondern in u.a. im Kopenhagen und Berlin der 50er Jahre. Der isländische Student Valdemar trifft in Kopenhagen auf seinen Professor für Nordistik. Der ist ganz schön heruntergekommen, säuft und scheint insgesamt verzweifelt, fasziniert Valdemar aber dennoch. Der Professor zieht Valdemar hinein in die Suche nach dem Codex Regius, wohinter sich nichts anderes verbirgt als die Pergament-Handschrift der Edda! Sie ist dem Professor während des zweiten Weltkrieges abhanden gekommen und er ist seitdem auf der Suche, um sie zurück zu bekommen, denn noch weiß niemand, dass sie verschwunden ist. Sein Gegenspieler ist ein Deutscher, der aufgrund der Wichtigkeit der Edda für den deutschen Sagenhintergrund (Nibelungen!) auch hinter der Handschrift her ist.
So entspinnt sich ein Wettlauf um die Nachforschungen nach dem Pergament, der sein Finale auf dem begrenzten Raum eines Passagierdampfers hat - genau an jenem Tag im Jahr 1955, an dem der isländische Autor Halldór Laxness den Literaturnobelpreis erhält. Eine literaturgeschichtlich schöne Schleife.
Der Roman selbst ist vielleicht nicht von besonderer literarischer Bedeutung, aber jemand mit ein wenig Interesse für Literaturgeschichte und für die Bedeutung von Geschriebenem für die Kultur eines Landes liest Indridasons Geschichte sicherlich gern.

Arnaldur Indridason: Codex Regius. Lübbe, Köln 2010.

Thursday, October 14, 2010

Pratchett: Unseen Academicals



Nach längerer Zeit mal wieder einen Pratchett-Roman gelesen- und nun stelle ich fest, dass ich über Terry Pratchett noch nie gebloggt habe - wie konnte das passieren?
Mit der Scheibenwelt, also Pratchetts literarischer Welt, verhält es sich so, dass man sie entweder liebt oder grundsätzlich nicht versteht, warum man so einen Blödsinn lesen soll. Ich gehöre zur ersten Kategorie: Hexen, Trolle, die Wache, die Magier,... - das alles ist großartig und fantastisch in jeder Hinsicht. Pratchett schafft eine Welt, in der alles möglich ist, die aber der unseren ähnlich genug ist, um sie ironisch zu kommentieren und den Finger genau auf unsere eigenen bizarren Wirklichkeiten zu legen.
In "Unseen Academicals" geraten die Magier von Ankh-Morpork in den Zwang, Fußball spielen zu müssen, was eigentlich ein Spiel des Volkes ist, das brutal und nahezu regellos auf den Straßen der Stadt gespielt wird. Nun braucht es ein neues (teilweise schwachsinnig anmutendes) Regelwerk (nette Episode zur Abseits-Regel!) und vor allem eine Mannschaft. Pratchett kontrastiert die Welt der kleinen Leute, die kochen, Fußball spielen und die Kerzen in der Unsichtbaren Universität austauschen, mit der Welt der Magier und Reichen.
Zunächst: Es war ein Pratchett und die Charaktere waren liebevoll entwickelt und sprachlich war es im Original ein Genuss.
Die Geschichte gefiel mir aufgrund der Fußballthematik nicht besonders, auch entwickelte sich die Handlung eher langsam, laut lachen konnte ich dennoch, etwa ab dem letzten Drittel, ab da wurde es auch spannender. Wenn man den amazon-Rezensionen Glauben schenken kann, muss die deutsche Übersetzung jedoch katastrophal ausgefallen sein. Wer kann, lese also im Original.
Terry Pratchett: Unseen Academicals. Random House, London 2009.