Saturday, November 13, 2010

Kathy Reichs: Spider Bones


Spider Bones ist der 13. Roman von Kathy Reichs mit Temperance Brennan und Andrew Ryan. Obwohl ich auch die Fernsehserie Bones sehr mag, sind mir die Originalcharaktere der Bücher doch deutlich lieber.
Der Plot von Spider Bones: Aus einem See in Quebec wird ein Toter gefischt, der sich offensichtlich beim Ausleben autoerotischer Praktiken selbst getötet hat. Über die Fingerabdrücke ergibt sich schnell eine Identizierung, der Tote ist John Lowery, auch Spider genannt (siehe Titel). Problem: John Lowery ist seit 1968 tot, er starb in Vietnam. Es folgt die Suche nach den Hintergründen. Wie kann der Tote Spider sein? Und wenn er es ist, wer liegt dann in seinem Grab in North Carolina?
Der Leser wird nun mit den amerikanischen Institutionen vertraut gemacht (hauptsächlich JPAC, wohin auch die Autorin persönliche Beziehungen hat), die für die Identifizierung von Personen zuständig sind, die nicht aus den diversen Kriegen der USA zurückgekehrt sind, d.h. die Zuordnung der namenlosen Toten, situiert auf Hawaii. Dorthin fliegt Tempe zusammen mit den exhumierten Überresten der als Spider beerdigten Person. Weitere Ungereimtheiten und falsch identifizierte Tote tauchen auf. Auch eine Verbindung zu Gangs und der Drogenmafia entsteht.
Parallel dazu trauert Tempes Tochter Katy um einen toten Freund und Ryan taucht mit seiner Tochter Lily (gerade clean nach dem Drogenentzug) ebenfalls auf Hawaii auf, was einige Turbulenzen im Nebenplot verursacht.
Ob Spider Bones ein guter Krimi ist, weiß ich nicht genau.
Mich hat er schon in seinen Bann gezogen, aber ich bin nicht objektiv, da mir die Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind. Spannend ist sicherlich das Verwirrspiel um die nicht-identifizierten Toten, man rätselt mit, wer denn nun wer sein kann, man bekommt Hinweise und falsche Fährten gestreut. Die Auflösung am Ende ist aber leider fast ein deus ex machina, das Auftauchen der Schlüsselfigur klärt alle Zusammenhänge und die Verwirrungen auf, ein Hinweis eines Informanten leitet den Showdown der letzten Seiten ein. Das hat Kathy Reichs eigentlich sonst nicht nötig und es hätte eventuell auch eleganter gelöst werden können. So enttäuscht das Ende ein wenig.
Sprachlich war es dennoch einmal mehr Freude, Reichs im Original zu lesen, die Dialoge und die stets mitklingende (Selbst-) Ironie der Ich-Erzählerin machen einfach Spaß.
Ansonsten wünscht man sich nur, Tempe und Ryan würden endlich mit den Albernheiten aufhören und wieder zusammen kommen. Aber das ist wohl ein sehr unsachlicher Schlusskommentar... - egal.

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