Sunday, March 06, 2011

Simon Beckett: Verwesung


David Hunter ist zurück. Nach Die Chemie des Todes, Kalte Asche und Leichenblässe erschien im Februar Band 4, Verwesung.

Der erste Teil des Romans ist ein Sprung acht Jahre in die Vergangenheit, als Hunter bei der Entdeckung einer Leiche im Dartmoor hilft, die nur eines der Opfer von Gewalttäter Jerome Monk ist, der geständig und verurteilt im Gefängnis sitzt. Nur seine Opfer sind bisher noch nicht gefunden worden. Das Ermittlerteam setzt sich fast nur aus unsympathischen Menschen zusammen. Eben dieses Team spielt acht Jahre später im zweiten Teil (nach dem Tod von Hunters Familie, dem Überfall auf ihn und natürlich den anderen drei Fällen!) wieder eine Rolle, als Monk aus dem Gefängnis ausbricht und erneut Gewalttaten geschehen.

Auffällig ist, dass die Verwesung, mit der der Roman betitelt und die Hunters Fachgebiet ist, gar keine entscheidende Rolle spielt. War bei den Vorgängern Hunters Spezialwissen gefragt und zentrales Moment der Handlung, so ist es hier ein verwirrendes Beziehungsgeflecht, in das er unfreiwillig eingebunden ist und wird, so dass er der Aufklärung im Grunde gar nicht entkommen kann, da er in diesem Netz festsitzt.
Die Auflösung ist nicht schlecht, wenngleich stärker voraussehbar als bei den anderen drei Romanen. Man hat das Gefühl, Hunter legt ein weiteres Stück Vergangenheit zu den Akten mit diesem Fall, wohin das bei der Entwicklung seines Charakters führt, wird man sehen müssen.
Sehr einnehmend ist nach wie vor der Erzählstil, wieder einmal ein Pageturner, der in einem Tag durchgelesen werden wollte.
Wer neu mit Beckett beginnt, sollte allerdings chronologisch vorgehen, Band 4 ist nicht der ideale Einstieg, um Hunter kennenzulernen.
Simon Beckett, Verwesung. Rowohlt, Hamburg 2011.

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