Sunday, December 09, 2012

Ken Follett - Sturz der Titanen

Einmal mehr hat Ken Follett mit Sturz der Titanen (im Original Fall of Giants, 2010) einen historischen Epos verfasst - über eine eher ungewöhnliche Zeit, nämlich die rund um den ersten Weltkrieg. Anhand verschiedener Einzelcharaktere und Familien, die er in Großbritannien, Deutschland, Russland und den USA positioniert, erzählt er die Vorgeschichte, den Verlauf und die Nachwirkungen des Krieges. Dabei schafft es Follett, den Balanceakt zwischen emotionaler Romanerzählung und historischen Fakten zu halten. In manchen Details gibt er äußerst genau den geschichtlichen Verlauf wieder, lässt reale und prominente Personen der Zeit die Dinge sagen, die sie tatsächlich gesagt haben oder gesagt haben könnten, wie Follett in seinem Nachwort betont. Dem Roman liegt definitv eine umfassende historische Recherche zugrunde.
Trotz der Länge des Romans (in der gebundenen Ausgabe 1024 Seiten) kommt der Erzählfluss kaum je ins Stocken, hat man nicht den Eindruck von überflüssigem Geplänkel. Statt dessen nimmt man Anteil an den großen Veränderungen der Zeit, an dem Schrecken dieses Krieges und lernt gegebenenfalls sogar etwas über die großen politischen Zusammenhänge dazu. Dabei hebt Follett sprachlich nie ab, wie alle seine Romane ist auch dieser leicht lesbar und bedient sich eines unkomplizierten, aber dennoch ansprechenden Sprachstils.
Sturz der Titanen ist der erste Band einer geplanten Trilogy, der zweite Band ist kürzlich erschienen. Er trägt den Titel Winter der Welt und handelt vom zweiten Weltkrieg, augenscheinlich treten einige der Charaktere aus Sturz der Titanen wieder auf. Der dritte Band soll sich mit dem Kalten Krieg beschäftigen.

Ken Follett, Sturz der Titanen, Lübbe, Köln 2011.
Mehr Rezensionen und Meinungen in der FAZ, der Süddeutschen und bei histo-couch.de.

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