Sunday, December 09, 2012

Joy Fielding - Zähl nicht die Stunden


Von außen betracht hat Mattie Hart alles: Den gut aussehenden Ehemann Jake (erfolgreicher Anwalt), die fast perfekte Tochter und das Haus mit Pool, in dem sie sich mit schönen Dingen umgibt.
Doch der Schein trügt: Die Ehepartner leiden beide unter traumatischen Kindheitserlebnissen und Jake betrügt Mattie. Als Mattie einen Neuanfang machen will, kommt die fürchterliche Diagnose einer Krankheit hinzu, die nach und nach ihre Muskeln unbrauchbar machen wird, so dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat.

Von diesem Punkt ausgehend, entwickelt Fielding die Geschichte um das Ehepaar, das es erst im Angesicht des Endes schafft, mit Liebe und Ehrlichkeit aufeinander zuzugehen.
Natürlich ist der Verlauf des Buches in gewisser Weise vorhersehbar, Spannung kam daher wenig auf, was man bei der Psychothriller-Autorin vielleicht anders erwarten würde. Einige Szenen sind ergreifend, aber dabei auch ein wenig gefühlsduselig - wie man dies empfindet, hängt wohl von der eigenen Stimmung ab.
Zwar rüttelt die Geschichte der schrecklichen Krankheit, die einen nach und nach lähmt und damit das Leben immer weiter einschränkt, wach, die eigene Gesundheit, das eigene Leben wertzuschätzen, andererseits bleiben Fragen. Der Ausweg aus dem nicht mehr lebenswerten Leben wird Mattie fast ein wenig zu leicht gemacht, die Bürde, die damit anderen auferlegt wird, wenig thematisiert.

Joy Fielding, Zähl nicht die Stunden. Random House 2008.

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