Saturday, November 29, 2014

Kristina Ohlsson - Aschenputtel

Das Team um Kommissar Alex Recht und Fahndungsspezialistin Fredrika Bergman ermittelt in einem Fall eines verschwundenen Kindes. Eine Entführung? Verdächtigt wird zunächst der gewalttätige Vater des Kindes, doch als das Kind mit dem Wort "unerwünscht" auf der Stirn ermordet aufgefunden wird und ein weiteres entführt wird, ist klar, dass man es mit einem Serientäter zu tun hat.
Kristina Ohlsson entwirft aus mehreren Erzählperpektiven des Teams eine klares Bild der Polizeiarbeit, wie sich die Beteiligten durch das Labyrinth der Ermittlungen, der falschen und richtigen Fährten, der Sackgassen und der zentralen Wendepunkte, langsam aber stetig auf den Täter zubewegen. Dabei lässt die Autorin den Leser zwar mit der Erzählperspektive einer Komplizin einen Blick auf den Täter werfen, verrät aber nur so viel, um die Spannung weiter voranzutreiben. Das funktioniert weitestgehend gut, einige der erzählerischen Nebenstränge berichten intensiv vom Gefühls- und Privatleben der Ermittelnden und sind etwas abschweifend. Dies dient sicherlich der Etablierung und Schärfung der Charaktere, wäre aber nicht überall in der Intensität nötig gewesen. Auch das häufige Wiederaufgreifen der Themen Kinder, Ehe und Untreue wirkt stellenweise überproblematisierend oder gar aufgesetzt in der Referenz zu den Taten des Mörders.
Alles in allem ist Aschenputtel aber ein gut erzählter Krimi, ein vielversprechender Auftakt zur Reihe. 

Kristina Ohlsson, Aschenputtel. Random House Audio 2011.


Saturday, November 22, 2014

Dave Eggers - The Circle

I actually listened to the German audiobook by Hörbuch Hamburg read by Torben Kessler who did a good job.
The book though... not really good.
The idea is as frightening as it is real - The Circle is a global internet company who slowly takes over society and money and minds and memories and souls... It includes and combines all kinds of social networks, programmes, cameras, tracking systems etc. They constantly work on a transparent society, pointing at the advantages (mainly avoiding crime and corruption) without acknowledging any negative impact on human or personal rights or other dangers that might come with giving total control to one company.
The protagonist of The Circle is a young woman called Mae who is very happy to start her career on the campus of the hip and sucessful company. She is fascinated by the opportunities and advantages that the company offers. Although she feels uneasy and stressed by all the new requirements of her job (which quickly add up) her naivety and excitement about the company and all the new technical changes are unlimited. She blindly follows the path her superiors lay out for her and never asks a single question about the impact of the things happening around her. Her family and friends signal her warnings which she completely ignores.
This is naive up to being totally dumb - which makes her a totally useless protagonist. She never stops to think, she has no remorse or any other useful or real feelings.
The supposedly critical voices in the book do a terrible job, too, they aren't a real opposition and are silenced immediately. By the author - not by The Circle! There are lots of useless side plots which are worth nothing because there are mere secondary objects that appear and disappear by chance without serving a plausible purspose. Everything gets worse and worse because everyone is stupid and cheers the company on... this alone being totally unrealistic. One could argue that this is the main idea behind the book: To show readers the blindness with which people stumble into the trap of being sucked into a digital and transparent world online and in the real world.  But what's new about that? This is a topic which is pretty much recognized by most people already, so what is actuallly new about the ideas of The Circle?
It's not shocking, it is old news, it has a bad plot, it has bad characters. Do not read.

Sunday, November 16, 2014

Yrsa Sigurðardóttir - Das glühende Grab

In ihrem dritten Fall verschlägt es Þóra Guðmundsdóttir (Dóra) auf die isländischen Westmännerinseln. Einige Häuser werden von Vulkanschlacke und Asche befreit und sollen zum Museum werden. Dabei werden in einem Haus drei Leichen und ein abgetrennter Kopf gefunden. Dóras Mandant Markús Magnússon, der versucht hatte, die Ausgrabungen in seinem Elternhaus zu verhindern, steht unter Mordverdacht, zumal auch noch seine Jugendliebe Alda ermordet aufgefunden wird. Dóra gräbt tief in der Vergangenheit und entdeckt mehr als ein Verbrechen.
Wieder einmal sind es lang zurückliegende Ereignisse und Familiengeheimnisse, die ihre späten Auswirkungen im Hier und Jetzt und auf die Nachfahren der eigentlichen Täter haben - ein Phänomen, was die Autorin offenbar fasziniert und beschäftigt. Im Gegensatz zu Das gefrorene Licht (Band 2), das phasenweise zäh und langatmig wirkte, konnte mich Das glühende Grab mehr fesseln. Auch wenn der beteiligte Personenkreis, den Dóra unter die Lupe nimmt, erneut nicht gerade klein ist, haben die Charaktere stärkere Konturen und Dóras skurile Assistentin und das Setting auf den Westmännerinseln ist ebenfalls ein Plus, wenngleich die Aufklärung des Mordes an Alda unbefriedigend bleibt.
Ordentliche, isländische Krimiunterhaltung.

Bereits gelesen von dieser Autorin: 
Das letzte Ritual (Dóra Guðmundsdóttir, Band 1)
Das gefrorene Licht (Dóra Guðmundsdóttir, Band 2)
Die eisblaue Spur (Dóra Guðmundsdóttir, Band 4) 
Seelen im Eis

Sunday, November 09, 2014

The Sewing Owl


postcard sent by Vlada from Russia
to the artist's website with a lot more owls (very cute and well done)

Saturday, November 08, 2014

Watercolour Swap III - October


This month, Laura sent me this wonderful hummingbird. She is a bird expert and tells me this one is ruby-throated hummingbird feeding on a hibiscus flower. She gets to see those in her own garden! 
My own watercolour was this autum tree.   


Tuesday, November 04, 2014

Gillian Flynn - Cry Baby

Die Journalistin Camille Preaker kehrt in ihre heimatliche Kleinstadt Wind Gap zurück, wo sie über die Ermordung zweier Mädchen für ihre Chiacagoer Zeitung berichten soll. Doch muss sie sich nicht nur mit der Brutalität der aktuellen Morde auseinandersetzen, sondern ihre eigene belastend-verstörende Vergangenheit holt sie ein in dem Moment, als sie das Haus ihrer Mutter betritt. Je weiter sie recherchiert, desto tiefer rutscht sie in die erbarmungslos von Gewalt beherrschte Realität von Wind Gap hinein, die Aufklärung des Falles bringt kaum Hoffnung, sondern nur weitere Zerstörung.

Nach Gone Girl beweist die Autorin Gillian Flynn mit Cry Baby, dass sie vor allem eins beherrscht: Die Schilderung von Finsternis und menschlichen Abgründen. Im Gegensatz zu den kranken bzw. krankmachenden Protagonisten aus Gone Girl bietet Camille noch Möglichkeit, Mitgefühl für die Hauptperson zu empfinden, wenngleich sie mit ihrem Verhältnis zur Familie, zu sogenannten Freunden, zur Sexualität und vor allem auch zu ihrem Körper nur Verstörung bis hin zur Ungläubigkeit beim Leser auslöst. Vieles ist auf abstoßende und schockierende Weise geschildert, seien es die kurzen Einblicke in die Grausamkeit von Schweinemastbetrieben oder die selbstverständlichen sexuellen Erfahrungen und erniedrigenden Grausamkeiten der jungen Mädchen des Ortes. Camilles Körper, überdeckt von mit Rasierklingen geschnittenen Wörtern, bleibt dabei fast noch am unwirklichsten, ihre verstörende Sexualität der Selbsterniedrigung dagegen ist nur schwer zu ertragen.
In dieser abstoßenden Atmosphäre bleibt die Geschichte dennoch spannend, man ahnt, dass der Täter für die Morde in Camilles Umfeld zu suchen ist, sie weiß dies auch, muss aber all ihren Mut zusammennehmen, um schließlich das Unglaubliche und Schockierende wirklich aufzudecken, einfach weil sie es selbst nicht wahrhaben will. Die letzten Seiten, die Camilles Schwester betreffen, setzen dem Geschehen noch eins oben drauf - ein erzählerischer Twist, den ich als zu übertrieben, zu extrem empfunden habe.

Man muss schon einen Hang zur Düsternis und zum Extremen haben, um die Atmosphäre in Gillian Flynns Romanen zu mögen. Die Autorin lässt ihre Charaktere permanent Grenzen überschreiten und legt den Finger auf zwischenmenschliche Grausamkeiten, von denen man sich nur wünschen kann, dass sie nie real werden. Die Schockmomente und das Abstoßende dabei ist faszinierent und erhält die Spannung, so dass Logik und Plot vielleicht auch weniger entscheidend werden. Mir ist das zuviel, zuviel Grausamkeit, zu wenig Menschlichkeit, zu wenig Empathie, zu wenig Hoffnung - das mag naiv finden, wer will, aber ich mag beim Lesen nicht permanent in den Abgrund blicken.

Gillian Flynn, Cry Baby - Scharfe Schnitte. Aragon Hörbuch 2014.

Monday, November 03, 2014

All the world's a stage

Moomin card sent by Pirkko from Finland




All the world's a stage,
And all the men and women merely players;
They have their exits and their entrances;
And one man in his time plays many parts,
His acts being seven ages.

William Shakespeare

Sunday, November 02, 2014

Rast

Castle Hill Lighthouse, Narragansett Bay in Newport, Rhode Island, USA, at dusk
Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten,
bis unsere Seelen uns wieder eingeholt haben.

Indianische Weisheit

Saturday, November 01, 2014