Der vierte Band von Jeffery Deavers Reihe um Amelia Sachs und Lincoln Rhyme handelt von einem Geist. Niemand weiß, wie der chinesische Menschenschmuggler genau aussieht. Zusammen mit dem FBI hat Rhyme aber herausgefunden, dass er auf einem Schiff mit Flüchtlingen unterwegs nach New York ist. Direkt bei seiner Ankunft soll er verhaftet werden. Doch bevor es dazu kommen kann, wittert der Geist die Gefahr, sprengt das Schiff in die Luft und flieht. Doch außer ihm überleben auch einige Flüchtlinge, die er nun als unliebsame Zeugen ausschalten muss. Lincoln Rhyme und Amelia Sachs versuchen mit Hilfe der Spuren, die Sachs sogar in gruseliger Tiefe auf dem versunkenen Schiff sicherzustellen versucht, den Geist und auch die Flüchtlingen zu finden.
Doch der Geist hat Hilfe von ungeahnter Seite...
Auch wenn dieser Band mich nicht ganz so gefesselt hat wie die Vorgänger, so ziehe ich dennoch den Hut vor der Menge an Recherche, die Deaver in diese Geschichte investiert hat. Chinesische Kultur und Denkweise, Familienstrukturen und Glaube machen einen großen Teil des Romans aus und begründen auch die Handlungsweisen der Charaktere. Gleichzeitig beeinflussen sie auch die beiden Protagonisten, die beide auf ihre Art neue Erfahrungen mit dem Chinesischen machen und dadurch neue Sichtweisen entwickeln. Dabei gelingt es Deaver, in seiner Darstellung verblüffend neutral zu bleiben, er bewertet die kulturellen Besonderheiten nicht, selbst den Geist in seiner Bösartigkeit stellt er als mehrschichtige Persönlichkeit dar, er ist nicht "der böse Chinese". Diese Aspekte machen einige andere Schwächen im Plot und im Spannungsbogen durchaus wieder wett.
Jeffery Deaver, Das Gesicht des Drachen. Random House Audio 2012.
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