Die forensische Archäologin Ruth Galloway arbeitet in Knochenhaus an ihrem zweiten Fall. In einer Baugrube in Norfolk werden die Knochen eines Kindes gefunden, der Schädel fehlt. Zunächst sieht es nach einem Fund aus der Römerzeit aus, einer rituellen Opfergabe an den Gott Janus, die man unter Türschwellen begrub. Doch es stellt sich heraus, dass das Skelett viel jüngeren Datums ist. Dann tauchen plötzlich in Ruth Umgebung symbolträchtige "Opfergaben" auf, die sich zu einer echten Bedrohung zusammenfügen. Chief Inspector Nelson und seine Truppe kreisen nach und nach die Zahl der Verdächtigen ein, während gleichzeitig das private Durcheinander Ruth und Nelson ablenkt, denn Ruth ist schwanger von dem verheirateten Nelson (siehe erster Fall).
Elly Griffiths lässt den Täter in Form von mysteriösen und verstörenden Tagebucheintragungen zu Wort kommen und streut einige falsche Hinweise, um den Leser nicht zu schnell erraten zu lassen, wer der Täter sein muss. Dennoch kommt eigentlich erst gegen Ende Bewegung in die Geschichte, fast bis zur Hälfte des Buches wartet man vergeblich auf spannende Entwicklungen, es plätschert vor sich hin.
Mir persönlich sagt Ruth Galloway als Protagonistin, vor allem als weibliche Protagonistin, nicht so recht zu. Sie geht in ihrer Schwangerschaft auf, der Fall ist nebensächlich, sie soll zwar tough wirken, lässt sich
aber in mehr als einer Hinsicht gehen und lässt sich treiben anstatt
konkrete Lösungen zu suchen. Ihre eigentlich Stärke - die Archäologie,
die Knochenhaus vielleicht von anderen Durchschnittskrimis hervorheben könnte, - kommt nicht zum Tragen und wird kaum dargestellt, außer dass sie zwischenzeitlich in einigen Gräben herumbuddelt, aber da denkt sie auch eher an ihre Rückenschmerzen als an die Knochen.
Insgesamt ein eher seichte Unterhaltung und eine Autorin, die ich nicht dringend weiterverfolgen muss.
Elly Griffiths, Knochenhaus. Rororo, Reinbek 2013.
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