Antje Babendererde ist Autorin von Kinder- und Jugendliteratur, aber auch von Romanen für Erwachsene. Besonders beschäftigt sie sich mit dem Thema Indianer und ihrer Kultur, die sie versucht, den Lesern näher zu bringen.
In Der Gesang der Orcas geht es um Sofie, 15 Jahre alt, die nach dem Tod ihrer Mutter den Vater auf eine Reise in den Norden der USA begleitet, wo dieser einen Auftrag hat, das Leben der dort ansässigen Makah-Indianer fotografisch zu dokumentieren. Die Beziehung der beiden ist schwierig, sie sind auf unterschiedliche Weise in ihrer Trauer gefangen.
Sie kommen in einem von Freda und ihrem 16jährigen Sohn Javid betriebenen Motel unter - Javid und Sofie freunden sich an und verlieben sich ineinander. Durch Javid lernt Sofie die Kultur der Makah kennen und beginnt, sich und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Besonders beeindruckt sie die Gruppe von Schwertwalen, die vor der Küste zu Gast ist und die sie mit Javid zusammen beobachtet.
Das Jugendbuch ist eine gelungene Mischung aus Abenteuerroman und Liebesgeschichte: Javids indianische Wurzeln machen sowohl seine Faszination für Sofie aus, als ihr auch zu ermöglichen, sich und die Welt um sich mit neuen Augen wahrzunehmen und gestärkt und mit neuem Lebensmut in die Zukunft zu blicken, trotz der großen Verlusts, den sie erlitten hat. Natürlich ist der Ablauf der Geschichte vorhersehbar, was sie aber nicht weniger anrührend macht.
Die Schilderung der Landschaften der amerikanischen Nordwestküste haben mir gut gefallen und riefen Erinnerungen an Vancouver Island wach.
Antje Babendererde, Der Gesang der Orcas. Arena, Würzburg 2013.
Monday, October 31, 2016
Sunday, October 30, 2016
Nick Hornby - A Long Way Down
In Nick Hornbys Roman A Long Way Down treffen auf einem Londoner Hochhaus in der Silvesternach vier Menschen aufeinander, die mit dem Vorsatz dorthin gegangen sind, sich hinunterzustürzen.
Da ist die junge Jess, Politikertochter, rotzfrech, die nicht weiß, warum ihr Freund sie verlassen hat.
Martin ist ein Talkmaster, der nach der Affäre mit einer Minderjährigen ins Gefängnis musste und nun keine Perspektive für sich sieht.
Sänger JJ weint seiner Band hinterher.
Maureen betreut seit Jahren einzig ihren schwerbehinderten Sohn Matty und leidet unter der Inhaltslosigkeit des Lebens.
Alle vier erzählen ihre Geschichte in der Ich-Form und berichten gleichzeitig von ihren Eindrücken, die sie von den anderen haben. Denn natürlich bringen sie sich nicht um, sondern steigen wieder vom Hochhaus hinunter und schließen eine Art Pakt, mit dem Selbstmord erst einmal noch ein paar Wochen zu warten. In dieser Zeit nehmen sie mehr oder weniger intensiv am Leben der anderen Teil, beeinflussen sich, müssen mit Jess dreisten Aktionen umgehen und finden schließlich alle einen neuen Blick aufs Leben.
Auf der positiven Seite ist Nick Hornbys Humor und seine besondere Erzählweise zu verbuchen, wie man es aus seinen ersten Roman wie High Fidelity oder About a Boy kennt. Die Charaktere sind etwas schräg - oder auf jeden Fall recht britisch. Dem gegenüber ist es eine sehr vorhersehbare Geschichte, nach der provokanten Anfangsszene geschieht, was geschehen muss, um die vier wieder zum Leben zurückzubringen, auch die Lösungsansätze sind recht offensichtlich. Eine ernsthafte Beschäftigung mit den Beweggründen für einen Selbstmord fehlt und damit bleibt das Buch flach und ist allenfalls seichte Unterhaltung mit ein paar Lachern.
Nick Hornby, A Long Way Down. Hörverlag Hamburg 2005.
Da ist die junge Jess, Politikertochter, rotzfrech, die nicht weiß, warum ihr Freund sie verlassen hat.
Martin ist ein Talkmaster, der nach der Affäre mit einer Minderjährigen ins Gefängnis musste und nun keine Perspektive für sich sieht.
Sänger JJ weint seiner Band hinterher.
Maureen betreut seit Jahren einzig ihren schwerbehinderten Sohn Matty und leidet unter der Inhaltslosigkeit des Lebens.
Alle vier erzählen ihre Geschichte in der Ich-Form und berichten gleichzeitig von ihren Eindrücken, die sie von den anderen haben. Denn natürlich bringen sie sich nicht um, sondern steigen wieder vom Hochhaus hinunter und schließen eine Art Pakt, mit dem Selbstmord erst einmal noch ein paar Wochen zu warten. In dieser Zeit nehmen sie mehr oder weniger intensiv am Leben der anderen Teil, beeinflussen sich, müssen mit Jess dreisten Aktionen umgehen und finden schließlich alle einen neuen Blick aufs Leben.
Auf der positiven Seite ist Nick Hornbys Humor und seine besondere Erzählweise zu verbuchen, wie man es aus seinen ersten Roman wie High Fidelity oder About a Boy kennt. Die Charaktere sind etwas schräg - oder auf jeden Fall recht britisch. Dem gegenüber ist es eine sehr vorhersehbare Geschichte, nach der provokanten Anfangsszene geschieht, was geschehen muss, um die vier wieder zum Leben zurückzubringen, auch die Lösungsansätze sind recht offensichtlich. Eine ernsthafte Beschäftigung mit den Beweggründen für einen Selbstmord fehlt und damit bleibt das Buch flach und ist allenfalls seichte Unterhaltung mit ein paar Lachern.
Nick Hornby, A Long Way Down. Hörverlag Hamburg 2005.
Saturday, October 22, 2016
Terry Pratchett - Echte Katzen tragen niemals Schleifen
Auf der Suche nach einem Buch aus dem Knaur Verlag (deren Autoren scheinbar im Allgemeinen nicht meinen Weg kreuzen, sonst wäre ich schneller fündig geworden...) für meine Buchchallenge 20/16 bin ich auf diesen schmale Büchlein mit dem Titel Echte Katzen tragen niemals Schleifen aus dem Jahr 1991 gestoßen. Im Original erschien es 1989 unter dem Titel The Unadulterated Cat.
Es enthält witzige Illustration von Gray Jolliffe und handelt von - nunja - Katzen. Ihr Arten- und Facettenreichtum, ihre (anstrengenden) Vorlieben und ihre (oft nervigen) Verhaltensweisen.
Am interessantesten fand ich Pratchetts Bezugnahme auf Schrödingers Katze - er nimmt das Experiment zum Anlass, zu schlussfolgern, dass Katzen sich nicht an die Gesetze für Zeit und Raum halten müssen, was erklärt, warum die scheinbar abends ausgesperrte Katze dann doch morgens am Fußende des Bettes liegt.
Insgesamt ist die Schilderung der "echten Katzen" eher zynisch, der Mensch scheint ein bisschen dumm zu sein, dass er sich von Katzen immer wieder als Futtergeber domestizieren lässt. Eine einzige Erklärung für dies irrationale Verhalten gibt er - hier das Zitat auf Englisch:
“The purr is very important. It's the purr that does it every time. It's the purr that makes up for the Things Under the Bed, the occasional pungency, the 4 a.m. yowl. Other creatures went in for big teeth, long legs or over-active brains, while cats just settled for a noise that tells the world they're feeling happy.”Das klärt das dann, nicht wahr?
Terry Pratchett, Echte Katzen tragen niemals Schleifen. Knaur 1991.
Friday, October 21, 2016
Hjorth und Rosenfeldt - Das Mädchen, das verstummte
Der vierte Fall um Sebastian Bergman und das Team der Reichsmordkommission beginnt mit einer schrecklichen Bluttat: Die ganze Familie Carlsten, wohnhaft in Torsby, einem kleinen Ort in Värmland, ist in ihrem eigenen Haus ermordet worden. Erst verspätet finden die Ermittler heraus, dass es eine Zeugin gegeben haben muss - Nicole, die zehnjährige Nichte der Carlstens. Ihre
Fußabdrücke führen in den nahe gelegenen Wald. Bergman schafft es, Nicole zu finden, bevor der Killer sie doch noch erwischt.
Das Kind steht jedoch unter Schock und schweigt, hat aber eine offensichtliche Bindung zu ihrem Retter. Doch für Bergman ist die Beziehung zu dem Mädchen nicht unproblematisch, da sie ihn an seine eigene Tochter erinnert. Statt zu sprechen, zeichnet Nicole nach und nach Hinweise darauf, wie die Morde abgelaufen sind, während die Reichsmordkommission anderen Spuren folgt. Beide Bemühungen zusammen führen schließlich zur Aufklärung des Falls.
Auch wenn Bergman nach wie vor durchweg ein unsympathischer Protagonist ist, kommt man nicht umhin, Mitgefühl mit ihm zu empfinden, wie er stellvertretend versucht, Nicole zu helfen und sie an sich zu binden, dabei Berufliches und sein privates Trauma vermischt, ohne selbst in der Lage zu sein, dies zu erkennen. Dass seine noch lebende, erwachsene Tochter Vanja schließlich eingreift, um für das Kind und ihre Mutter weiteres Leid zu verhindern, ist passend und bizarr zugleich, da Bergman es immer noch nicht fertiggebracht hat, ihr zu sagen, dass er ihr Vater ist.
Das Mädchen, das verstummte hat einen spannungsgeladenen Plot mit einem ausgewogenen Verhältnis von solider Ermittlungsarbeit und Darstellung der Beziehungen der Protagonisten. Lediglich das nach Abschluss des Falls nachgeschobene Ende ist verstörend, auch wenn es sicherlich als Cliffhanger für den nächsten Band gut funktioniert.
Hjorth und Rosenfeldt, Das Mädchen, das verstummte. Rowohlt, Reinbek 2014.
Das Kind steht jedoch unter Schock und schweigt, hat aber eine offensichtliche Bindung zu ihrem Retter. Doch für Bergman ist die Beziehung zu dem Mädchen nicht unproblematisch, da sie ihn an seine eigene Tochter erinnert. Statt zu sprechen, zeichnet Nicole nach und nach Hinweise darauf, wie die Morde abgelaufen sind, während die Reichsmordkommission anderen Spuren folgt. Beide Bemühungen zusammen führen schließlich zur Aufklärung des Falls.
Auch wenn Bergman nach wie vor durchweg ein unsympathischer Protagonist ist, kommt man nicht umhin, Mitgefühl mit ihm zu empfinden, wie er stellvertretend versucht, Nicole zu helfen und sie an sich zu binden, dabei Berufliches und sein privates Trauma vermischt, ohne selbst in der Lage zu sein, dies zu erkennen. Dass seine noch lebende, erwachsene Tochter Vanja schließlich eingreift, um für das Kind und ihre Mutter weiteres Leid zu verhindern, ist passend und bizarr zugleich, da Bergman es immer noch nicht fertiggebracht hat, ihr zu sagen, dass er ihr Vater ist.
Das Mädchen, das verstummte hat einen spannungsgeladenen Plot mit einem ausgewogenen Verhältnis von solider Ermittlungsarbeit und Darstellung der Beziehungen der Protagonisten. Lediglich das nach Abschluss des Falls nachgeschobene Ende ist verstörend, auch wenn es sicherlich als Cliffhanger für den nächsten Band gut funktioniert.
Hjorth und Rosenfeldt, Das Mädchen, das verstummte. Rowohlt, Reinbek 2014.
Thursday, October 13, 2016
Andreas Föhr - Schafkopf
Kreuthner steigt in Schafkopf wegen einer Wette eines Sonntags auf den Riederstein und wird dort Zeuge, wie einem Kleinkriminellen namens Stanislaus Kemmeder mit einem Präzisionsgewehr der Kopf weggeschossen wird.
In der folgenden Ermittlung geht es sehr schnell um eine vor zwei Jahren verschwundene Frau, deren Freund (ebenso wie Kummeder) gewalttätig (vor allem gegenüber ihren Freundinnen) ist. Im Wechsel hören wir von den Ermittlungen und von den Geschehnissen vor zwei Jahren bzw. nähern wir uns in den Rückblenden immer mehr der Gegenwart. Man kann als Zuhörer recht schnell erfassen, was sich wohl zugetragen haben muss. Dadurch ist nur noch das Wie relevant - und die zum Teil witzige Erzählweise und Darstellung der Protagonisten (plus Opa Wallner). Die Liebesgeschichte Wallners erscheint allerdings eher tragisch als witzig und Opas Beziehung zu einer viel jüngeren Frau ist auch wiederum nicht so skandalös, so dass Schafkopf ein wenig hinter Der Prinzessinnenmörder zurückbleibt. Dennoch gibt es am Ende eine unvorhergesehene Wendung und auch die Thematisierung der Gewalt gegen Frauen verdient Beachtung (wenngleich man daraus auch mehr hätte machen können...) - alles in allem ein ordentlicher Krimi von Andreas Föhr.
Andreas Föhr, Schafkopf. Target 2010.
In der folgenden Ermittlung geht es sehr schnell um eine vor zwei Jahren verschwundene Frau, deren Freund (ebenso wie Kummeder) gewalttätig (vor allem gegenüber ihren Freundinnen) ist. Im Wechsel hören wir von den Ermittlungen und von den Geschehnissen vor zwei Jahren bzw. nähern wir uns in den Rückblenden immer mehr der Gegenwart. Man kann als Zuhörer recht schnell erfassen, was sich wohl zugetragen haben muss. Dadurch ist nur noch das Wie relevant - und die zum Teil witzige Erzählweise und Darstellung der Protagonisten (plus Opa Wallner). Die Liebesgeschichte Wallners erscheint allerdings eher tragisch als witzig und Opas Beziehung zu einer viel jüngeren Frau ist auch wiederum nicht so skandalös, so dass Schafkopf ein wenig hinter Der Prinzessinnenmörder zurückbleibt. Dennoch gibt es am Ende eine unvorhergesehene Wendung und auch die Thematisierung der Gewalt gegen Frauen verdient Beachtung (wenngleich man daraus auch mehr hätte machen können...) - alles in allem ein ordentlicher Krimi von Andreas Föhr.
Andreas Föhr, Schafkopf. Target 2010.
Tuesday, October 11, 2016
Lars Kepler - Flammenkinder
In seinem drittem Fall ist Joona Linna eigentlich gar nicht zuständig - wegen seiner Eigenmächtigkeiten in Paganinis Fluch wird sein Status gerade überprüft und er nur als „Beobachter“ zu dem Fall geschickt: In einem Heim für psychisch kranke Jugendliche werden ein Mädchen und eine Betreuerin erschlagen aufgefunden. Ein anderes Mädchen - Vicky - ist flüchtig und gilt schnell als die Hauptverdächtige. Joona ist skeptisch, denn der Tatort weist zahlreiche Unstimmigkeiten auf. Dann kidnapped Vicky ein Auto, in dem ein kleiner Junge sitzt, und verschwindet mit ihm. Als das Auto in einem Fluss mit starker Strömung gefunden wird, glauben alle Vicky und der kleine Junge seien tot. Nur Joona verfolgt weitere, zum Teil abwegige Spuren und findet Beweise, dass die beiden noch am Leben sein müssen. Später ist er der einzige, der nicht an Vickys Schuld glaubt und schließlich den wahren Täter entlarvt.
Flammenkinder weist eine ganze Reihe von interessanten Charakteren auf, wenngleich die psychisch kranken Jugendlichen zum Teil überzeichnet wirken. Durch das zügige Erzähltempo (vielleicht zum Teil der Kürzungen der Audiobookfassung geschuldet?!) bleibt die Spannung kontinuierlich erhalten, man wartet auf die Auflösung und den Twist in der Geschichte.
Etwas abgesetzt von der eigentlichen Geschichte wirken Joonas Erinnerungen an seine Frau und Tochter, die als Nachklang nach der Lösung des Falls aber einen aktuellen Bezug erhalten.
Einen Ausblick auf den nächsten Fall gibt es auch, was mir stilistisch nicht sonderlich gefällt, aber das scheint die Art des Autorenteams "Lars Kepler" zu sein.
Lars Kepler, Flammenkinder. Lübbe Audio 2012.
Monday, October 10, 2016
Friday, October 07, 2016
Wednesday, October 05, 2016
Jeffery Deaver - Der faule Henker
Der faule Henker ist der fünfte Lincoln Rhyme Fall von Jeffery Deaver: In einer Musikschule wird ein ermordetes Mädchen aufgefunden - zwei Streifenpolizistinnen hätten den Täter beinahe erwischt, als er sich auf mysteriöse Weise in Luft auflöste und verschwand. Die am Tatort aufgefundenen Spuren deuten auf einen Täter aus dem Zauberer- und Illusionistenmillieu und bald stecken Lincoln Rhyme und Amelia Sachs mitten in einem Wettlauf mit der Zeit, denn es ist bald klar, dass der Täter bald wieder zuschlagen wird - und niemand weiß, mit welchen Taschenspieler- und Zaubertricks der extrem (ver-) wandlungsfähige Täter agieren wird. In dem Wirrwarr der falschen und richtigen Spuren hilft ihnen die junge Magierin Kara, die unerlässlich ist für die Identifizierung der zum Teil klassischen Zaubertricks und die ihnen erklärt, mit welchen Mitteln der Täuschung der Täter arbeitet.
Wie schon bei Das Gesicht des Drachen hat Deaver auch bei Der faule Henker offensichtlich intensive Recherchearbeit geleistet, um das Illusionistenmillieu realistisch und umfassend darzustellen. Nun bringt dieses eine Unmenge an Täuschungen und kleineren und größeren Wendungen im Plot mit sich, etwas, das durchaus als ein tragendes Element von Deavers Romanen gelten kann. Allerdings leidet die Glaubwürdigkeit des Plots deutlich, wenn Täuschung zum Thema eines Thrillers wird und man sowieso nichts mehr für wirklich hält. Der Leser folgt der Story ohne besondere Erwartungshaltung, außer der einen, nämlich dass alles sowieso anders ist als dargestellt. [Achtung, Spoiler...] Hinzu kommt, dass die Vortäuschung des eigenen Tods durch den verhafteten Täter dann doch eine Spur zu dick aufgetragen ist und man der darauf folgenden Erzählschleife nur noch müde lächelnd folgen mag und das endgültige Ende herbeisehnt. An den Charakteren ist derweil nicht viel zu meckern, wenngleich Lincoln weniger Fleiß in der Spurenanalyse und weniger systematisches Denken und Logik verwendet als zuvor - beides Dinge, die eigentlich positive Merkmale der vorangegangenen Bände waren. Fazit, nicht Deaver stärkster Roman, mal sehen, was die Reihe im Folgenden bringt.
Jeffery Deaver, Der faule Henker. Randomhouse Audio 2012.
Wie schon bei Das Gesicht des Drachen hat Deaver auch bei Der faule Henker offensichtlich intensive Recherchearbeit geleistet, um das Illusionistenmillieu realistisch und umfassend darzustellen. Nun bringt dieses eine Unmenge an Täuschungen und kleineren und größeren Wendungen im Plot mit sich, etwas, das durchaus als ein tragendes Element von Deavers Romanen gelten kann. Allerdings leidet die Glaubwürdigkeit des Plots deutlich, wenn Täuschung zum Thema eines Thrillers wird und man sowieso nichts mehr für wirklich hält. Der Leser folgt der Story ohne besondere Erwartungshaltung, außer der einen, nämlich dass alles sowieso anders ist als dargestellt. [Achtung, Spoiler...] Hinzu kommt, dass die Vortäuschung des eigenen Tods durch den verhafteten Täter dann doch eine Spur zu dick aufgetragen ist und man der darauf folgenden Erzählschleife nur noch müde lächelnd folgen mag und das endgültige Ende herbeisehnt. An den Charakteren ist derweil nicht viel zu meckern, wenngleich Lincoln weniger Fleiß in der Spurenanalyse und weniger systematisches Denken und Logik verwendet als zuvor - beides Dinge, die eigentlich positive Merkmale der vorangegangenen Bände waren. Fazit, nicht Deaver stärkster Roman, mal sehen, was die Reihe im Folgenden bringt.
Jeffery Deaver, Der faule Henker. Randomhouse Audio 2012.
Sunday, October 02, 2016
Saturday, October 01, 2016
Jonathan Stroud - The Creeping Shadow
Lucy Carlyle had left Lockwood & Co. in a hurry at the end of book three of the series (The Hollow Boy). Now she is a freelance agent and with the help of the skull (which we know from The Whispering Skull and who is a ghost in a jar whom Lucy can talk to) and her extraordinary listening skills she is quite successful. But one day Lockwood himself pays a visit and asks her for a help on an important case - and Lucy can't say no. She joins him, George and Holly and it is obvious that they are a great team together. Penelope Fittes, the leader of the giant Fittes Agency, is quite happy about the good results and wants them to join their agency. But Lockwood wouldn't be Lockwood if he didn't sense something suspicious and declines the offer.
Meanwhile Lucy finds out that some of the sources (the objects that link ghosts to this world) aren't destroyed as they are supposed to but gathered by some powerful collector. Soon she is targeted as a thread and of course she goes looking for help at Lockwood & Co. To escape the situation in London and investigate the somehow involved Rotwell agency they travel to Aldbury Castle, a village that recently experienced an enormous uprising of ghosts and where one suspicious Rotwell institution is located.
As ususal, the group heads straight into trouble - and discovers some very disturbing new information on the ghost problem. The ending includes another cliff hanger (but not as "bad" as the last one) so there's another book in the series to look forward too.
I totally enjoyed The Creeping Shadow. Lucy is as strong a narrator and main character as ever, decisive and more confident. Holly's character gets more depth which was necessary, additionally Stroud adds an adult to the group (Kipp) who serves well for some comical remarks and adds another perspective. The plot - although starting slow as usual with some minor ghost hunt - develops logically and takes on momentum quickly. Stroud obviously put some thought into how to explain the ghostly world some more which keeps and even increases the incentive of the series. Well done, Jonathan Stroud!
Jonathan Stroud, The Creeping Shadow. Disney-Hyperion 2016.
Meanwhile Lucy finds out that some of the sources (the objects that link ghosts to this world) aren't destroyed as they are supposed to but gathered by some powerful collector. Soon she is targeted as a thread and of course she goes looking for help at Lockwood & Co. To escape the situation in London and investigate the somehow involved Rotwell agency they travel to Aldbury Castle, a village that recently experienced an enormous uprising of ghosts and where one suspicious Rotwell institution is located.
As ususal, the group heads straight into trouble - and discovers some very disturbing new information on the ghost problem. The ending includes another cliff hanger (but not as "bad" as the last one) so there's another book in the series to look forward too.
I totally enjoyed The Creeping Shadow. Lucy is as strong a narrator and main character as ever, decisive and more confident. Holly's character gets more depth which was necessary, additionally Stroud adds an adult to the group (Kipp) who serves well for some comical remarks and adds another perspective. The plot - although starting slow as usual with some minor ghost hunt - develops logically and takes on momentum quickly. Stroud obviously put some thought into how to explain the ghostly world some more which keeps and even increases the incentive of the series. Well done, Jonathan Stroud!
Jonathan Stroud, The Creeping Shadow. Disney-Hyperion 2016.
Subscribe to:
Posts (Atom)