Normalerweise würde ich mir nicht erlauben, ein Buch zu rezensieren, von dem ich so anteilig so wenig gelesen habe, traue mir das in diesem Fall aber durchaus zu.
In der Popsugar-Reading-Challenge tauchen manchmal Genre-Begrifflichkeiten auf, die es im deutschen Sprachraum so gar nicht gibt. So hieß es dort: "A dark academia book" und in der dazugehörigen Liste wurden neben Die geheime Geschichte von Donna Tartt und Wildes Das Bild des Dorian Gray (die ich beide schon gelesen habe) jede Menge Bücher über Vampirinternate und dergleichen angepriesen. Die Seelen der Nacht hatte gute Bewertungen bekommen (warum?!) und wirkte auf den ersten Blick ...akademischer, außerdem gab es das Hörbuch bei der Onleihe.Leider fällt das Buch stilistisch und erzählerisch durch alle Roste. Die ganz und gar mega-talentierte und wissenschaftlich waaaaahnsinnig erfolgreiche Hexe Diana Bishop (die aber ihre hexerischen Fähigkeiten so gut wie nie nutzt, so ihre eigene Aussage, außer mal zum Wäschewaschen, wenn die Maschine kaputt ist?!?) studiert alte Manuskripte und als sie das eine supermächtige, bis dahin verschollene Buch entdeckt, wird sie plötzlich von Vampiren, Dämonen und anderem Gesocks verfolgt. Der Über-Vampir (unwiderstehlich gutaussehend natürlich) schlägt sich auf ihre Seite und versucht sie zu beschützen - und dass sie ihm liebestechnisch erliegen wird, ist so offenkundig wie mit dem Holzpflock ins Herz gerammt.
Weiter habe ich nicht gelesen bzw. gehört. Das ganze ist sprachlich unwahrscheinlich abgedroschen, der Plot offensichtlich und die Protagonistin dermaßen unsympathisch in ihrer anbiedernden und zugleich besserwisserischen Art, das brauche ich nicht, schon gar nicht in einer 28 Stunden (!) Lesung der etwa 800 Seiten. Auf zu Besserem!
Deborah Harkness, Die Seelen der Nacht. Random House Audio 2011.
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