Ein bisschen blind taperte ich durch diese Geschichte mit all ihren Charakteren und Perspektiven, alle ein wenig unsympathisch, keinem ist recht zu trauen. Hinzu kommt der jüdisch-tschechisch-russische "Migrationshintergrund", die Familie durch Europa und die Welt verteilt, teilweise mit größtmöglichem Abstand voneinander und irgendwie doch aneinander gebunden.
Anfangs faszinierte mich das Durcheinander noch, ich war gespannt auf die Entwicklung, die die Geschichte nehmen würde, aber statt Entwicklung gab es zwar neue Facetten und Blicke auf die Charaktere, aber abgeschlossen wurde nichts. Das ist sicher beabsichtigt, aber führt dazu, dass ich abschließend zwar den literarischen Wert von Sechs Koffer anerkennen kann, aber Freude bereitet hat mir die Lektüre nicht.
Maxim Biller, Sechs Koffer. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018.
No comments:
Post a Comment