Monday, November 10, 2008

Stieg Larsson: Verblendung



Auf der Spiegel Bestseller Liste (Belletristik Taschenbücher) steht Stieg Larsson im Moment auf Platz 3 und 7 - bedauerlich dass der schwedische Autor seinen Erfolg nicht mehr auskosten kann. Zwei seiner drei Bücher um das Ermittlerteam Mikael Blomkvist (Wirtschaftsjournalist) und Lisbeth Salander (Ermittler der ungewöhnlichen Art mit (nicht nur) psychischen Problemen) sind sogar erst posthum nach seinem Tod erschienen.
Ich habe bisher "Verblendung", das erste der drei, gelesen und bin schwer angetan. Wie auch die beiden Simon Beckett Krimis (diese befinden sich im Moment noch auf Platz 2 und 4 derselben Liste übrigens) verdient das Buch seinen Platz sicher.
Die Story beginnt mit einem Fall der Wirtschaftskriminalität und wer damit nicht so bewandert ist, hat vielleicht wie ich erst einmal Bezugsprobleme, bis man sich wirklich in die Story eindenken kann. Jedoch sind die Charaktere von Anfang an faszinierend und glaubhaft beschrieben, was angesichts ihrer beider Exzentrik schon erstaunlich ist.
Dann kommt jedoch die Familiengeschichte um die Industriellenfamilie Vanger hinzu - Harriet Vanger verschwand vor Jahrzehnten und ihr Onkel kann dies immer noch nicht akzeptieren und beauftragt Blomkvist mit der Aufklärung des Falls, wobei die gesamte Familie Vanger in das angenommene Verbrechen verwickelt sein könnte - und die Geschichte gewinnt deutlich an Tempo. Man fiebert mit, freut sich über die kleinen Puzzleteilchen, die nach und nach aufgedeckt werden, und versucht sich, mögliche Lösungsvarianten für das Rätsel vorzustellen.
Am Ende ist das Ergebnis grausam, aber nicht ohne Silberstreif am Horizont - mehr will ich nicht verraten, denn ich empfehle dieses Buch als Tip für einen verregneten Novembernachmittag auf dem Sofa. Dann aber bitte auch die Nacht mit einplanen, denn weglegen will man das Buch nicht mehr.

Stieg Larsson, Verblendung, München, Heyne 2007.

Stieg Larsson bei wikipedia
Stieg Larsson bei der Krimicouch

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