Sunday, November 30, 2008

Vladimir Nabokov: Der Zauberer



"Don't stand so close to me [...]
It's no use, he sees her
He starts to shake and cough
Just like the old man in
That famous book by Nabokov
Don't stand, don't stand so
Don't stand so close to me..."
Den Song von Police kannte ich, bevor ich wusste, wer Nabokov war. Der Autor von "Lolita" nämlich, verfilmt von Kubrick (1962) und von Adrian Lyne (1997 u.a. mit Jeremy Irons und Melanie Griffith) hat eine recht aufregende Biographie, die ich hier gar nicht erst versuchen möchte zusammenzufassen.
"Lolita" habe ich vor Jahren gelesen, die Filme während des Studiums gesehen.
Nun tauchte der Autor in meiner Ausgabe der Bibliothek der Erzähler der Süddeutschen Zeitung wieder auf: Hanns Zischler liest Nabokov "Der Zauberer" (Band 5), 2006.
Zugegeben, ich war erschreckt, dass die Thematik die gleiche war: "Ein Mann in den Vierzigern stellt einem Nymphchen nach und heiratet dessen kranke Mutter, um nach deren Tod das zwölfjährige Mädchen endlich in seine Gewalt zu bringen." (Zitat Klappentext)
So dachte ich im ersten Moment, dass Nabokov sich vielleicht ein bisschen zu sehr mit der Thematik identifizierte, was ich aber nach einer Durchsicht seiner übrigen Werke und Biographie aber nicht mehr glaube. Dennoch überläuft es einen beim Zuhören eiskalt, wenn man merkt, wie der Erzähler (verstimmlicht von Hanns Zischler) einen mit seiner Hin-und Hergerisssenheit zwischen Versuchung, Begierde und Gewissensbisse in den Bann schlägt. Fast kann man ihn verstehen, wie er schließlich nicht anders kann als so zu handeln, erschreckt aber selbst vor diesem gruseligen Gedankengang - man kann keinem Pädophilen Verständnis entgegen bringen. Dieser hier schlägt am Ende jedenfalls den Pfad des Bösen ein und kommt dabei - zum Glück - um. Auf jeden Fall war es ein fesselndes Hörbuch.

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