Sunday, January 29, 2012

Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und das Herzgebreche

Nachdem Rico, Oskar und die Tieferschatten, der erste Band um den tieferbegabteb Rico und den hochbegabten Oskar, 2009 den Deutschen Jugendliteraturpreis gewann, hat Andreas Steinhöfel [Link zum Blog des Autors] noch zwei weitere Romane um die beiden verfasst.

In Rico, Oskar und das Herzgebreche geht es darum, dass Oskar für eine Weile bei Rico und seiner Mutter unterkommen muss, weil sein Vater eine Auszeit braucht. Das ist Oskars Herzgebreche, das versteht Rico sofort. Bei einem Bingoabend, den die beiden mit Ricos Mutter besuchen, fällt Oskar auf, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht und Ricos Mutter eine gestohlene Handtasche "gewinnt", die sie dann hinterher auf e-bay versteigert. Rico kann nicht glauben, dass seine Mutter an so etwas beteiligt ist - Herzgebreche - und Chaos bei den Bingokugeln in seinem Kopf. Doch natürlich kommen die beiden Jungen den wahren Gründen für die ganze Sache auf die Spur und das Herzgebreche löst sich in Herzgestrahle auf.
Auch beim zweiten Band ist es schön, in Ricos Gedankenwelt einzutauchen und seine Sicht auf die Dinge zu lesen. Wie zuvor gibt Rico zwischendurch Definitionen von ihm unbekannten Begriffen und Fremdwörtern, einige davon sind unglaublich komisch, so dass man beim Lesen immer mal wieder laut losprustet. 
Griechisches Mittelmeer: Die Ägäis. Es gibt noch mehr Mittelmeer an anderen Stellen, aber da heißt es dann anders. An einem Ort namens Gibraltar fließt es in den Atlantik. Ein paar Affen sitzen auf Felsen und gucken dabei zu, keiner weiß, warum. Wahrscheinlich fragen sie sich, warum es kein Recht- und kein Linksmeer gibt. Nur das in der Mitte. Es ist ein merkwürdiger Ort. (S.9)
Doch auch Oskar hat seine Weisheiten. So sagt er über Erwachsene:
Es ist, als wäre in der Pubertät oder beim Äterwerden was in ihnen kaputtgegangen. Als hätten sie Risse oder Sprünge gekriegt, durch die alle Farbe aus ihnen rausgeflossen ist, bis nur noch Schwarz und Weiß übrig war. (S.90) 
Daraufhin erklärt Rico: 
Pubertät: Die kommt von Hormonen, kleinen chemischen Dingern, die im Körper herumschießen und ihn verändern. Jungen kriegen davon eine neue Stimme und einen größeren Puller. Mädchen kriegen einen großen Busen und ein eigenes Handy. Womöglich entstehen die Risse und Sprünge, wenn ein Hormon danebenballert. (S.91)
Andreas Steinhöfel, Rico, Oskar und das Herzgebreche. Carlsen, Hamburg 2009.

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